2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Der Mann hinter der Mannschaft der Spatzen: Lutz Siebrecht.  Matthias Kessler Matthias Kessle
Der Mann hinter der Mannschaft der Spatzen: Lutz Siebrecht. Matthias Kessler Matthias Kessle
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Lutz Siebrecht vom SSV Ulm 1846 Fußball: „Wir brauchen mehr Stabilität“

Der sportliche Leiter der Spatzen im Interview

Der sportliche Leiter des Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball sieht seine Mannschaft trotz sportlicher Rückschläge auf dem richtigen Weg.

Die Spatzen haben sich mit einem brutalen Stimmungsdämpfer in die Winterpause verabschiedet. Im Interview spricht Lutz Siebrecht, Sportlicher Leiter des SSV Ulm 1846 Fußball, über die zurückliegenden Monate – und er erklärt, warum es vermessen wäre, große Ziele auszurufen.

Wie tief sitzt der Stachel nach der Niederlage gegen Mainz?

Lutz Siebrecht: Das war für uns alle eine herbe Enttäuschung. Wir hatten uns drei Punkte gewünscht. Jetzt haben wir statt der angepeilten 27 nur 24 Punkte. Das macht unsere Situation nicht einfacher. Wir hoffen, dass dies der Tiefpunkt der Saison war.

Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?

Nach schlechtem Start und schlechter Stimmung ist es gelungen, das Schiff wieder einigermaßen zu stabilisieren. Wir stehen auf dem elften Platz, der unsere Leistungen widerspiegelt. Bis auf Stadtallendorf steht kein Verein vor uns, der nicht unter Profibedingungen arbeitet. Unsere Mannschaft ist stark genug, die Klasse zu erhalten.

Der Verein hatte vor der Saison jedoch andere Ziele formuliert.

Wir wollten uns infrastrukturell verbessern und den Abstand zu den Spitzenteams verringern: Das ist gelungen. Was das Sportliche anbelangt, waren die damaligen Aussagen meines Erachtens zu euphorisch. Da steckte mehr Wunschdenken als Realität drin.

Als Nachfolger des glücklosen Trainers Stephan Baierl haben Sie dessen Assistenten Tobias Flitsch verpflichtet, der keine Erfahrungen im höherklassigen Fußball hatte. Wie bewerten Sie diesen Schritt heute?

Einen jungen Trainer zu verpflichten, ist immer eine mutige Entscheidung. Tobias Flitsch hat uns vom ersten Tag mit seiner akribischen Arbeit überzeugt, er hat schnell Zugang zur Mannschaft gefunden. Sein Vertrag läuft bis Juli 2018, wir sehen keinen Anlass etwas zu verändern.

Was stimmt Sie so positiv?

Beim Trainingsstart am 2. Januar werden bis auf Vinko Sapina alle verletzten Spieler an Bord sein. Wir können personell aus dem Vollen schöpfen, das ist positiv.

Wie lautet Ihre sportliche Strategie für das nächste Jahr?

Wir haben zu viele Gegentore bekommen, das müssen wir abstellen. Und wir haben zu oft eine Führung nicht über die Zeit gebracht. Wir brauchen mehr Stabilität und Sicherheit im Spiel.

Wird es in der Winterpause personelle Veränderungen geben?

Auf der zentralen Mittelfeldposition sind wir auf der Suche. Einen jungen Angreifer könnte ich mir auch vorstellen, wenn die Rahmenbedingungen passen. Kein Spieler wird den Klub verlassen.

Der Etat hat sich beim SSV 46 inzwischen auf rund zwei Millionen Euro erhöht. Erleichtert das die Planung?

(grinst) Dieser Etat ist für den SSV 46 aller Ehren wert. Man muss aber berücksichtigen, dass mit dieser Summe sämtliche Kosten des Vereins abgedeckt werden, von administrativer Leitung bis zur Putzfrau. Der kleinste Teil ist für die Spieler bestimmt. Mit dem Etat liegen wir absolut im unteren Drittel der Regionalliga.

Wird der SSV 46 mittelfristig wieder im Profifußball spielen?

So wie der Verein momentan aufgestellt ist, wären wir sowohl im fußballpersonellen wie auch im übrigen Personalbereich nicht in der Lage, Profifußball zu spielen. Es fehlt an Manpower in der Administration und an der Leistungsdichte im Spielerkader.

Mit welchem Etat könnte man mit den Spitzenmannschaften der Regionalliga konkurrieren?

Mit viereinhalb Millionen Euro.

In den Tagen kurz vor Weihnachten sind Wünsche erlaubt ...

Mein Wunsch wäre, dass sich Wirtschaft und die Region gemeinsam dazu bekennen, Profifußball in Ulm zu installieren und den Verein in entsprechendem Maße unterstützen.

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Aufrufe: 013.12.2017, 08:27 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor