In Oberhavel-Barnim hat es erneut Strafen gegeben, weil Vereine das Schiedsrichter-Soll nicht erfüllt haben.
Die Vereine kennen das Problem und wissen zum Teil im Vorfeld, was sie erwartet. Und doch ist es immer wieder ein unangenehmer Moment, wenn dann das Urteil des Sportgerichtes aus dem Fußballkreis Oberhavel/Barnim schwarz auf weiß auf dem Tisch liegt. Die Bestrafungen für das Nichteinhalten des Schiedsrichtersolls trifft die Vereine hart, sowohl finanziell als auch sportlich. So auch in dieser Saison. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig und die Klubs haben weiterhin die Gelegenheit, Widerspruch einzulegen. Die Strafen werden rückwirkend für die vergangene Saison ausgesprochen.
1. SV Oberkrämer 11
Kreisoberliga
drei Punkte Abzug
- im zweiten Jahr Nichterfüllung
- es fehlt ein Schiedsrichter
- 400 Euro Strafe
Dirk Ostendorf wíll das Thema „gar nicht groß kommentieren“. Der Grund: Sein Verein hat bereits Widerspruch eingelegt. Das Urteil sei ein harter Schlag. „Wir haben uns sehr um neue Schiedsrichter bemüht und gerade erst einen neuen Referee ins Rennen geschickt“, sagt der Vorsitzende. Das Modell mit dem für die Vereine zu erfüllenden Soll will Ostendorf dabei aber überhaupt nicht infrage stellen. „Ich kann das nachvollziehen. Wir haben uns diesen Sport ausgesucht und brauchen dafür Unparteiische.“ Die Schiedsrichtergewinnung sei aber nicht einfach, genau wie qualifizierte Trainer und auch Spieler zu finden.
SV Friedrichsthal
Kreisoberliga
sechs Punkte Abzug
- im fünften Jahr Nichterfüllung
- es fehlt ein Schiedsrichter
- 700 Euro Strafe
Vereins-Chef Thomas Wilde kannte das Urteil am Mittwoch noch nicht. Vier Schiedsrichter sollten es eigentlich sein und die Bemühungen des Vereins sind groß, Personen für dieses Amt zu gewinnen. „Es will aber einfach keiner pfeifen und ich kann niemanden dazu zwingen“, sagt Wilde. Er wolle sich nun erst einmal mit dem auseinandersetzen, was das Sportgericht seinem Verein mitgeteilt hat und dann sehen, wie der SVF damit umgeht.
Sollte Friedrichsthal auch im kommenden Jahr das Soll nicht einhalten können, könnte es noch dramatischer für die erste Männer-Mannschaft werden. Dann stünde sogar eine Herabstufung aus der Kreisoberliga im Raum.
SV Fürstenberg
Kreisliga West
drei Punkte Abzug
- im zweiten Jahr Nichterfüllung
- es fehlen zwei Schiedsrichter
- 600 Euro Strafe
Stefan Kirchberg ist beim Fürstenberg-Präsident, Spieler und Schiedsrichter in einer Person. „Zudem arbeite ich noch im Schichtsystem“, sagt er. In der vergangenen Saison leitete Kirchberg vier Spiele – zu wenig für den Fußballkreis, um als vollwertiger Schiedsrichter zu gelten. Aktuell fehlen den Fürstenbergern sogar zwei, um straffrei davonzukommen. „Wir können uns aber keine neuen backen“, sagt der Präsident. „Diesen Job will einfach leider niemand machen. Das wird auch durch mehr Strafen für die Vereine nicht besser. Punktabzüge ändern doch überhaupt nichts, außer dass die Saison verfälscht wird.“
SV belafarm Beetz-Sommerfeld
2. Kreisklasse West
- sechs Punkte Abzug
- im fünften Jahr Nichterfüllung
- es fehlt ein Schiedsrichter
- 500 Euro Strafe
Die Beetzer müssten eigentlich nur einen Unparteiischen stellen, doch auch das glückte zuletzt wiederholt nicht.