2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Der Vorstand vom Kreis Oberhavel/Barnim
Der Vorstand vom Kreis Oberhavel/Barnim – Foto: Steffen Kretschmer

Oberhavel/Barnim: Kreispokal-Sieger per Losentscheid?

"Wir sind in allen Belangen von politischen Entscheidungen abhängig."

Die Ungewissheit bleibt bestehen. Noch weiß keiner, wann wieder gespielt werden darf. Szenarien gibt es einige, plädiert wird überall auf eine Fortführung des Kreispokal. Im Falle eines Abbruchs überlegt der Vorstand in Oberhavel/Barnim den Sieger per Losentscheid zu ermitteln.

Gut zwei Stunden tagten die Vorsitzenden der Spielausschüsse aus den acht Brandenburger Kreisen mit dem Spielausschuss-Chef des Landesverbandes, Wilfried Riemer. Und auch wenn langsam aber sicher das Arbeitspensum der Funktionäre in Bezug auf den endgültigen Abschluss der abgebrochenen Saison und die Planung für die neue Spielzeit wieder ansteigt, ist nach wie vor der wichtigste Punkt völlig unklar. "Wir sind in allen Belangen von politischen Entscheidungen abhängig. Noch weiß niemand, wann der erste Tag sein wird, an dem in Brandenburg wieder Fußball gespielt werden kann", sagt Steffen Misdziol, Vorsitzender des Spielausschusses im Fußballkreis Oberhavel/Barnim.

Kreispokal der Herren

Sollten irgendwann die Sportanlagen wieder für den regulären Wettkampfbetrieb freigegeben werden, will der Kreis keine Zeit verlieren. "Dann wollen wir schnellstmöglich das Viertelfinale ansetzen", sagt Misdziol. Da es nun jedoch darauf hinauslaufen könnte, dass die Kontaktsperre aufgrund der Corona-Pandemie noch bis mindestens Ende Juni ausgeweitet wird, müssen sich die Funktionäre mit mehreren Szenarien beschäftigen. Klar ist für Steffen Misdziol, "dass wir einen Pokalsieger haben werden, auch wenn wir den Wettbewerb vielleicht sportlich nicht zu Ende spielen können". Wie das aussehen kann? Auch die Variante, den Cup-Gewinner auszulosen, sei denkbar. "Unser Ziel ist es einfach, den Startplatz des Kreises Oberhavel/Barnim für den Landespokal zu erhalten", so Misdziol, der jedoch die Hoffnung noch lange nicht aufgegeben hat, alles fußballerisch lösen zu können. Die verbleibenden Kreispokal-Begegnungen der Saison 2019/2020 in die Vorbereitung der neuen Serie zu integrieren, könnte daher ebenso möglich sein. "Wir werden alles in unmittelbarer Zusammenarbeit mit den Vereinen auf den Weg bringen. Wichtig wird dabei jedoch sein, dass alle mitmachen und kompromissbereit sind", sagt der Vorsitzende des Spielausschusses. Die Verantwortlichen des Fußballkreises gehen, Stand jetzt, von einem Meldetermin des Kreispokalsiegers an den Landesverband von Ende August aus. Festgezurrt ist diese Frist vom FLB allerdings noch nicht.

Neue Saison

"Wir planen die kommende Spielzeit bisher so, als wenn nichts wäre und wollen das reguläre Programm mit Liga-Spielbetrieb und Pokal-Wettbewerb anbieten", sagt Steffen Misdziol. So ist der Saisonstart nach wie vor für den 22. August angesetzt. Die erste Runde im Kreispokal würde laut Rahmenterminplan eine Woche zuvor ausgetragen werden. Die Funktionäre des Fußballkreises weisen jedoch darauf hin, dass die Durchführung des Spielbetriebes den behördlichen Vorgaben unterliege.

1. SV Oberkrämer 11

Noch habe sich niemand in die Karten gucken lassen, sagt Steffen Misdziol. Der Spielausschussvorsitzende des Landesverbandes habe das Thema jedoch auf dem Tisch. Eine Entscheidung werde letztlich das Präsidium des FLB fällen. Oberkrämer hatte aufgrund einer im Zuge des Saisonabbruchs angewendeten Quotientenregelung den Aufstieg in die Landesklasse als Tabellenzweiter der Kreisoberliga knapp verpasst. Nun warb der Kreis Oberhavel/Barnim noch einmal um Verständnis dafür, "dass Oberkrämer völlig unverschuldet in die Sache reingerutscht ist", so Misdziol. Hätte die Ansetzung für den SVO am Wochenende vor dem Saisonabbruch kein spielfreies Wochenende vorgesehen, wäre die Situation möglicherweise anders. "Jetzt haben wir beim FLB darum gebeten, dass es so schnell wie möglich eine Entscheidung geben muss."

Freiwilliger Verzicht

Zur neuen Saison haben sich bereits mehrere Mannschaften klar zu ihrer Zukunft positioniert. Auch wenn es nach einer Regelung des Landesverbandes in der Abbruch-Spielzeit keine Absteiger geben wird, hat sich der FV Liebenwalde, Tabellenvorletzter der Kreisoberliga, dazu entschieden, diese Spielklasse zu verlassen. Steffen Misdziol: "Liebenwalde will künftig in der 1. Kreisklasse auflaufen. Laut unserer Spielordnung ist das möglich und wir werden das berücksichtigen."

Zudem verzichtet die zweite Mannschaft des FSV Schorfheide Joachimsthal als Spitzenreiter der Kreisliga Ost auf den Aufstieg in die Kreisoberliga. Als Nachrücker kommt die SpG Finow/Lichterfelde infrage.

In der 2. Kreisklasse West wird es dagegen überhaupt keinen Aufsteiger geben. Tabellenführer SV Fürstennberg II will seine Spielklasse nicht verlassen und der Zweite, der FC Marwitz, hat am Dienstag mitgeteilt, sich komplett aus dem Spielbetrieb zurückziehen zu wollen. "Wir haben festgelegt, dass wir in einem solchen Fall den Drittplatzierten fragen. Doch Fortuna Bredereiche hatte schon im Vorfeld verzichtet, weshalb es keine Aufsteiger geben wird", sagt Steffen Misdziol.

Mannschafts-Anmeldungen

Noch bis zum 1. Juni haben die Vereine Zeit, ihre Mannschaften für den Spielbetrieb der neuen Saison anzumelden. Und bisher deutet sich eher ein Zuwachs als ein Aderlass in Bezug auf die Teams an. Bisher hat nur der FC Marwitz seine Mannschaft zurückgezogen. Gleich mehrere Vereine ziehen jedoch in Erwägung, weitere Vertretungen an den Start zu schicken. Positive Signale gibt es vom FSV Basdorf II. Auch eine Rückkehr der Reserve des FV Preussen Eberswalde soll es geben. Ebenso im Gespräch: Grün-Weiß Bärenklau II, SV Altlüdersdorf II sowie der Oranienburger FC Eintracht III. Auch eine Spielgemeinschaft zwischen dem SV Zehdenick und dem SC Klein-Mutz steht im Raum. Sollten sich diese Mannschaften letztlich tatsächlich alle dazu entscheiden, neu zu starten, wäre das für Steffen Misdziol "eine tolle Entwicklung. Ich hoffe, dass wir dann in den 2. Kreisklassen wieder mit Zwölfer-Staffeln spielen können."

Transfers

Die sogenannte Wechselperiode I, 1. Juli bis 31. August 2020, und die Wechselperiode II, 1. Januar bis 31. Januar 2021, bleiben bestehen. Entsprechend Paragraph 13 der Spielordnung wird der Zeitraum vom 12. März bis zum 30. Juni 2020 bei der Berechnung der Sechs-Monate-Wartefrist nicht berücksichtigt.


Zum Kreis: Oberhavel/Barnim

Aufrufe: 030.5.2020, 09:37 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor