48 Punkte aus 18 Spielen, 73:22 Tore - im Schnitt macht das pro Partie vier Treffer. Die Bilanz des TSV als Aufsteiger in der Bezirksliga war beeindruckend. Unter Trainer Andreas Uebler erlebt das Team ein Dauerhoch. Schon in den beiden Jahren zuvor gelang der Durchmarsch. Als Hauptgründe für den Erfolg sieht der Coach Einsatz und Zusammenhalt seiner Schützlinge. „Vor dreieinhalb Jahren hatten wir nur etwa elf bis 13 Spielerinnen. Heute sind es bei voller Stärke fast 40.“ Auch das zweite Team schwimmt auf der Erfolgsspur und wird in kommender Saison in der Kreisklasse antreten. Doch was ist vom Aufsteiger in dieser Spielzeit zu erwarten? „Die Mischung im Team passt“, meint Uebler und fügt durchaus optimistisch hinzu: „Ein solider Mittelfeldrang wäre schon ein gutes Ziel.“ Aber auch ein sofortiger Wiederabstieg wäre „kein Beinbruch“. Der Aufstieg - so verdient er letztendlich auch war - kam schließlich überraschend. Somit seien die Duelle in der Bezirksoberliga „fast schon Bonusspiele.“ Bonusspiele, die jede der Spielerinnen im Kader aber unbedingt wolle.
Bereits Mitte Juli begann die Vorbereitung, zwei bis drei Einheiten die Woche und sogar ein Trainingslager. Bereits fünf Testspiele wurden absolviert (drei Siege, zwei Niederlagen, 14:7 Tore), wichtiger als die Ergebnisse sind natürlich die Leistungen - insbesondere unter Anbetracht der harten Arbeit im Training unter der Woche. „Die Trainingsbeteiligung ist ein Traum. Im Schnitt haben wir bis zu 28 Spielerinnen aus beiden Teams zu den Einheiten da. Und das in der Haupturlaubszeit.“ Überhaupt der Einsatz: „Der Wille, sich permanent zu verbessern, auch Kritik anzunehmen und umzusetzen, ist unglaublich“, lobt Uebler. Ein Eindruck, den der neutrale Zuschauer beim Beobachten des Trainings nur bestätigen kann. Transfers gab es wenige, auch weil über die Jugend eigene Spielerinnen nachdrängen. Aus Hammerbach kamen Nadine Geinzer (Mittelfeld) und Ivonne Hagen (Tor), mit Kim Kißler (Abwehr) kam aus Frickenhausen sogar eine Spielerin mit Bayernliga-Erfahrung. Zum Saisonauftakt wird sie jedoch aufgrund eines angerissenen Außenbandes fehlen. Abgänge gibt es keine, lediglich Nicole Westland wird pausieren.
Das Trainerteam dagegen ist weiter gewachsen. Uebler, der in dieser Saison unter der Woche seinen Trainerschein machen wird, wird von seinen Co-Trainern Hannes Schatz und Patrick Andre sowie von Torwarttrainer Manfred Schütz unterstützt. In Abwesenheit von Uebler werden diese die Mannschaft betreuen. Auch eine Klasse höher soll das Team weiter angriffslustig agieren. Ob im 4-1-4-1 mit zwei offensiven Mittelfeldspielern oder im etwas defensiveren 4-2-3-1 mit zwei Sechsern - „wir wollen uns nicht verstecken“. Trotz des jungen Altersdurchschnitts ist das Team eingespielt und die Abstimmung werde durch das Training „immer besser“. In den finalen Tagen vor dem Saisonstart sollen noch Details verbessert werden.
Spielerinnen, Trainer und Fans können sich auf lange Auswärtsfahrten einstellen. Angesichts von Gegnern wie etwa Obereichstätt (140 Kilometer) oder Segringen (120 Kilometer) sind die Begegnungen mit dem Post SV Nürnberg oder der Reserve von Greuther Fürth fast schon Derbys. Außerdem in der Gruppe sind Brand, Altdorf, Dittenheim, Ezelsdorf, Falkenheim, Mörsdorf, Mosbach und Sulzkirchen. Doch auch für diese Belastung ist man gut gewappnet. 18 Feldspielerinnen und drei Torfrauen bewerben sich pro Spiel um die 16 Kaderplätze, besonders glücklich ist Uebler darüber, dass im Tor drei „quasi gleichstarke Kandidatinnen“ zur Verfügung stehen. So sei man bei Verletzungen und Ausfällen gut aufgestellt. Auch die Spielerinnen sind stolz auf das Erreichte und voller Vorfreude auf die Saison. „Der Klassenerhalt ist ein Ziel, das größere aber ist es, eine ordentliche Saison zu absolvieren und stets 100 Prozent Einsatz zu zeigen“, so die Mittelfeldspielerinnen Lisa Stirnweiß und Nadine Geinzer.
Während Stirnweiß seit mehr als zehn Jahren in Lonnerstadt spielt und alle Aufstiege miterlebt hat, ist Geinzer eine von drei Neuzugängen. Wie Torfrau Yvonne Hagen kam sie aus Hammerbach. Die Entscheidung zum Wechsel fiel leicht. Lonnerstadt konnte „schnell überzeugen, der Empfang war ebenso begeistert wie herzlich. Man war nicht einfach die Neue, sondern schnell Teil des Teams.“ Das Abenteuer Bezirksoberliga kann man frohen Mutes angehen. Auch für den Coach finden seine Spielerrinnen nur gute Worte. „Er hat die richtigen Ansichten, ist kritisch, aber auch sehr selbstkritisch. Das Training ist anspruchsvoll, baut aber sehr aufeinander auf und bringt uns weiter.“ Die Zutaten für eine vielversprechende Spielzeit sind also gegeben.