Bereits nach wenigen Sekunden gingen die Gäste aus Leipzig in Führung. Union hatte Anstoß, ein Pass kam nicht an, Djamal Ziane sprintete dazwischen und netzte das Ding, zur Verwunderung der meisten Anwesenden in der S-OS Arena, ein. Ins Spiel kamen die Hausherren fast die gesamte erste Hälfte nicht, viele Stockfehler, Angriffe nach vorne verpufften. Einzig Lev Magazanik hatte eine gute Chance (7.), die von den Leipzigern im letzten Moment zur Ecke geklärt werden konnte.
Das schnelle Spiel des Tabellenführers der Oberliga Süd bereitete den Fürstenwaldern einige Schwierigkeiten. Aber auch bei Standards waren die Hausherren zu unsortiert oder zu langsam am Gegenspieler dran. Nach einer missglückten Ecke legte Daniel Becker gefühlvoll auf den Kopf von Paul Schinke, der ihn nur noch dranhalten musste (10.).
Was folgte, waren etliche Lokomotive-Versuche, die allesamt an den starken Reflexen von Union-Keeper Marc Brosius scheiterten. Schinke (13., 29.), Ziane (15., 30.) und Kevin Zimmermann (24.) hätten die Führung weiter ausbauen müssen.
Wie aus dem Nichts dann der Anschlusstreffer der Spreestädter. Darryl Geurts setzte sich auf der Außenbahn durch, servierte Toni Hager den Ball, der in Torjägermanier vollendete (43.).
Nach der Pause dann anfangs dasselbe Bild. Lok weiter im Vormarsch und Union mit Mühe die Blau-Gelben aufzuhalten. So erzielten die Leipziger binnen zwei Minuten nach Wiederanpfiff den 3:1-Treffer. Ziane konnte flanken, bediente Hiromi Watahiki, der nur noch ins freie Tor schießen brauchte. Fünf Minuten später hatte Watahiki erneut die große Chance, nach einem gefühlvollen Heber von Becker zielte er neben das Tor.
Ansonsten war das Spiel in der zweiten Hälfte eher ausgeglichen. Union kam zu einigen Chancen. Marc Fingas (55.), Hager (77.), Christian Mlynarczyk (81.) und Jacob Zwerschke (89.) hatten allesamt kein Glück. Auf der Gegenseite war es wieder Brosius, der seine Mannen vor einer höheren Niederlage bewahrte. Becker (59.), Schinke (61.) und Marcel Trojandt (73.) fanden im FSV-Keeper ihren Meister.
Für Leipzigs Trainer Heiko Scholz hat sich der Testkick in Fürstenwalde gelohnt: "Das Tempo war sehr hoch, es war ein richtig genialer und harter Test, aber immer fair, so wie man sich Fussball vorstellt. Wir wollen aufsteigen. Darauf hat die Mannschaft hingearbeitet."
Union-Trainer Matthias Maucksch hat für den Start in der nächsten Woche genug Anschauungsmaterial: "So ein Gegner zeigt uns gnadenlos die Schwächen auf. Ich hoffe, dass wir zum Rückrundenauftakt die Fehler in der Defensive abstellen."