2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Lohberger spielt Chamer fast schwindelig

Osterhofens Offensivmann stellte den ASV vor Riesenprobleme. Chams Trainer ist sauer – seine Elf verliert gegen das Kellerkind mit 0:2.

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Damit hatte wohl niemand gerechnet im Lager des ASV Cham – gegen Tabellenschlusslicht SpVgg Osterhofen musste die Mannschaft von Trainer Uwe Mißlinger mit 0:2 (0:1) die zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen. Was die Chamer anboten, erinnerte an die Derbyniederlage vor drei Wochen in Bad Kötzting. Die Rot-Weißen agierten kopf-, ideen- und mutlos gegen einen hochmotivierten Gegner.

Die zuletzt arg gebeutelten Herzogstädter, die aus den vergangenen acht Spielen nur einen Punkt geholt haben, sorgten beim hochgehandelten ASV Cham für die Überraschung des Spieltages. Die Chamer, die wegen der Patzer von Mitkonkurrenten trotzdem im dicht gedrängten Verfolgerfeld bleiben, laufen nun schon seit fünf Spieltagen einem Erfolgserlebnis hinterher. Bis auf den wegen muskulärer Probleme fehlenden Daniel Schmaderer, für den Johannes Bierlmeier in die Startformation rückte, schickte ASV-Coach Uwe Mißlinger die gleiche Elf auf den Platz wie in Seebach.

Vor allem mit dem pfeilschnellen Osterhofener Stürmer Stefan Lohberger hatte die Chamer Hintermannschaft um Kapitän Christian Ranzinger so ihre Probleme – das erste Mal in der 7. Minute, als Lohberger über halblinks in Szene gesetzt wurde und das Laufduell gegen Ranzinger gewonnen hat. Sein Schlenzer ging allerdings weit am Pfosten vorbei. Hätte Lengsfeld zehn Minuten später nicht so gut aufgepasst, wäre der Führungstreffer der Osterhofener gefallen. Erneut war Lohberger steil geschickt worden, doch Chams Keeper kam im Herauslaufen gerade noch eine Fußspitze eher an den Ball als der Gegner (17.). Was sich angedeutet hatte, vollendete Stefan Lohberger zehn Minuten vor dem Seitenwechsel. Nach einem langen Ball von Alexander Heindl enteilte der schnelle Angreifer der gesamten ASV-Abwehr und ließ Lengsfeld mit einem Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit (35.).

Kurz darauf schon die nächste dicke Chance für die SpVgg – Lohberger zog von der Strafraumgrenze ab. Haarscharf zischte der von einem Chamer abgefälschte Ball am Pfosten vorbei (38.). Als Lengsfeld Martin Vesenjak beim Abspiel in Bedrängnis brachte, schaltete erneut Lohberger am schnellsten und luchste dem ASV-Innenverteidiger den Ball ab. Sein Versuch, Lengsfeld aus spitzem Winkel zu überwinden, scheiterte, da der mit einer Hand noch an den Ball kam (43.). Die zweite Halbzeit begann mit einer dicken Chance für die SpVgg. Killinger zog aus 13 Metern ab, Lengsfeld brachte die Hände noch nach oben und verhinderte einen weiteren Treffer (47.). In der 54. Minute konnte sich Markus Huber im Strafraum den Ball zurechtlegen und traf per Flachschuss zum 0:2. Die ASV-Abwehr war auch danach offen wie ein Scheunentor. Wieder erreichte ein weiter Ball in die Spitze Lohberger. Der traf frei vor Lengsfeld nur das Außennetz (55.). Als Gigliola nach Helldoblers Flanke zum Seitfallzieher ansetzte, hatten die Hausherren Glück, dass der Ball über das Tor segelte (65.). Erst in den letzten 20 Minuten tauchten die Rot-Weißen öfter gefährlich vor dem Kasten der SpVgg auf. Wich, Wendl und Engl schafften es aber nicht, den Osterhofener Schlussmann zu überwinden.



Das sagen die Trainer

Andreas Kölbl (Osterhofen): „Wir sind ja nicht unbedingt mit viel Selbstbewusstsein nach Cham gefahren, nachdem wir in den letzten Wochen ziemlich oft einiges einstecken mussten. Heute hat meine Mannschaft das gezeigt, was sie tatsächlich auch kann. Es war ein verdienter Sieg. Wir haben noch einige weitere gute Möglichkeiten gehabt, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. So haben wir bis zum Schluss zittern müssen. Mit dem Dreier können wir positiv in die nächsten Wochen gehen. Jetzt gilt es, dranzubleiben um Stück für Stück hinten rauszukommen.“

Uwe Mißlinger (Cham): „Das war ein absolut verdienter Sieg der Gäste, die das Ganze mehr wollten, die giftiger waren und mehr investiert haben. Da kann ich nur gratulieren. Wenn sie so weiterspielen, werden sie unten auch rauskommen. Zur Leistung meiner Mannschaft kann ich nur sagen, dass ich maßlos enttäuscht bin. Wir müssen jetzt Scherben zusammenkehren. Das ist für mich ein Tiefpunkt in dieser Saison. Wir hatten andere Ziele. Vor allem wie wir uns präsentieren und auftreten wollen. Was wir heute gezeigt haben, war Angsthasenfußball. So sind wir eigentlich mit einem sechsten Tabellenplatz noch viel zu gut bedient. Die bessere Mentalität hat heute die vermeintliche Qualität geschlagen. Ich werde jetzt aufräumen, denn Eitelkeiten und Egoismen kann ich jetzt nicht mehr gebrauchen.“

Aufrufe: 011.9.2016, 17:15 Uhr
ckmAutor