2024-04-24T07:17:49.752Z

Im Nachfassen
Drin isser: Der Schuss von Maurice Maletzki (grünes Trikot) passt genau neben den Pfosten zum 1:1. Patrick Siefkes und Sven Sören Zöpfgen (rechts) können nur hinterher schauen. Foto: objectivo/Kugel
Drin isser: Der Schuss von Maurice Maletzki (grünes Trikot) passt genau neben den Pfosten zum 1:1. Patrick Siefkes und Sven Sören Zöpfgen (rechts) können nur hinterher schauen. Foto: objectivo/Kugel

Lob, Kritik und ein Vereinsrekord für den VfB Lübeck

Nach dem 1:1 gegen Drochtersen

Verlinkte Inhalte

Normalität war auf den Rängen eingekehrt. Statt zuletzt 13 000 Fans im Erstrundenmatch im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli fand am Sonnabend nicht einmal ein Zehntel davon den Weg ins Stadion an der Lohmühle. Doch die, die anwesend waren, wurden ordentlich unterhalten und heimsten auch ein Lob ein von Jonas Toboll.

„Da gab es sogar Fan-Gesänge von der Tribüne zu hören. Das ist echt toll und nicht alltäglich“, freute sich der Keeper über die lautstarke Unterstützung – und auch ein bisschen darüber, dass das „Gesabbel“ über die Null nun ein Ende hat. „Gottseidank. Jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren und ich meinem Job nachgehen. Jeder hat gesehen, dass ich nicht unbezwingbar bin und wir auch noch Fehler machen, an denen es zu arbeiten gilt.“

Betrachtet man nur die Punktspiele, wurde übrigens ein Vereinsrekord geknackt. Inklusive der drei abschließenden Punktspiele der Vorsaison behielt der VfB 702 Minuten lang eine weiße Weste – damit wurde ein Uralt-Rekord von Torwartlegende „Jonny“ Felgenhauer aus der Saison 1954/55 (622 Minuten ohne Gegentor) überboten.

Der heutige „Jonny“ im VfB-Tor wollte den Gegentreffer aber nicht unbedingt in die Rubrik Fehler einordnen. „Wir können vielleicht darüber sprechen, dass man die Flanke unterbinden kann. Aber letztlich war das auch toll vom Gegner gemacht, der in die Schnittstelle spielte und dadurch dem eigenen Stürmer ein unfassbares Tor ermöglichte“, sagte Toboll.

Ansätze zur Kritik fand Moritz Marheineke. „Wir haben nach einer guten Anfangsphase im Passspiel zu ungenau agiert. Dadurch bringen wir uns dann, wie schon zuvor ab und zu, selbst in die Bredouille“, befand der Innenverteidiger.

Als zu launisch sah auch Dennis Wehrendt den Auftritt seines Teams an. „Was da teilweise in den ersten 45 Minuten von uns zu sehen war, entspricht nicht dem eigenen Anspruch. Wir wussten, dass es gegen einen tief stehenden Gegner, der eigentlich gar nicht nach vorne spielen will und kann, ein Geduldsspiel werden würde. Und dann ermöglichen wir denen durch unsere individuellen Fehler auch noch, leicht in Ballbesitz zu gelangen. Das darf nicht sein“, machte der Kapitän klar, nahm aber auch positive Erkenntnisse mit. „Nach der Umstellung auf eine Dreierkette wurde alles mit Leben erfüllt. Wir können jetzt trotzdem mit breiter Brust nach Wolfsburg fahren und mit dem Saisonstart zufrieden sein.“

Um auch beim noch schwächelnden Meister (dort wird Noel fehlen, der ein Länderspiel mit Mauritius in Mosambik bestreitet) Zählbares zu ergattern, muss aber noch ein weiterer Lernprozess durchschritten werden, wie Rolf Landerl bei seiner Aufarbeitung auf der Pressekonferenz anführte. „Wenn man gut anfängt, ein ordentliches Flachpassspiel aufzieht, darf man sich keinen Filmriss bis zur Pause erlauben. Doch wir arbeiten weiter, um Fehler zu minimieren.“
Aufrufe: 030.8.2016, 13:00 Uhr
SHZ / sru/cjeAutor