2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

Kre­fel­der klagt ge­gen Fuß­ball­ver­bot für Ama­teu­re

Ralf Krings, Vorsitzender des Linner SV, kri­ti­siert die Un­gleich­be­hand­lung von Ama­teur­ver­ei­nen und Pro­fis. Er will beim Ober­ver­wal­tungs­ge­richt kla­gen.

Der Kre­fel­der Rats­herr Ralf Krings klagt beim Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter ge­gen den Pa­ra­gra­fen 9 der neu­en Co­ro­na­ver­ord­nung des Lan­des. Es geht kon­kret um das Trai­nings- und Spiel­ver­bot für Fuß­ball-Ama­teur­ver­ei­ne. Krings mo­niert in sei­ner Be­grün­dung für die Kla­ge die Un­gleich­be­hand­lung von Ama­teu­ren und Pro­fis; Pro­fis dür­fen be­kannt­lich spie­len, Ama­teu­re nicht. Dies sei ei­ne „will­kür­li­che Un­gleich­be­hand­lung“ und mit dem grund­ge­setz­lich ver­an­ker­ten Gleich­heits­grund­satz nicht ver­ein­bar, ar­gu­men­tiert Krings.

Da­bei geht es ihm we­ni­ger dar­um, das Trai­nings­ver­bot zu kip­pen, be­tont er im RP-Ge­spräch. In ers­ter Li­nie will er die Un­ge­reimt­heit be­sei­ti­gen. „Ich bin al­les an­de­re als ein Co­ro­na-Leug­ner“, be­tont er, „es geht dar­um, dem Staat zu hel­fen. Man nimmt die Be­völ­ke­rung nicht mit, wenn die Re­geln so wi­der­sprüch­lich aus­fal­len; die Ge­fahr steigt dann, dass die Leu­te die Re­geln gar nicht mehr ernst­neh­men. War­um darf je­mand zum Fri­sör ge­hen, aber nicht zum Na­gel­stu­dio, ob­wohl man dort sei­ne Hän­de nur durch ei­ne Öff­nung in ei­ner Trenn­schei­be steckt und min­des­tens ge­nau­so ge­schützt ist wie beim Fri­sör?“, fragt er.

Soll­te tat­säch­lich das Trai­nings­ver­bot fal­len, so ist Krings über­zeugt, dass die Ver­ei­ne an­ste­ckungs­si­che­re Trai­nings­mög­lich­kei­ten hin­krie­gen. Dies sei bes­ser, als wenn man ris­kie­re, dass Leu­te pri­vat ki­cken oder trai­nie­ren. „Es wä­re bes­ser, die Ver­ei­ne ins Boot zu ho­len“, sagt Krings. Das Ver­bot sei „kon­tra­pro­duk­tiv, fast di­let­tan­tisch“, ur­teilt er.

Krings’ Kla­ge ist beim Ver­wal­tungs­ge­richt noch nicht ein­ge­gan­gen. Ei­ne Spre­che­rin be­rich­tet aber, dass be­reits rund 30 Kla­gen ge­gen die Co­ro­na-Sport­ver­ord­nung ein­ge­gan­gen sei­en: zum gro­ßen Teil von Be­trei­bern von Fit­ness­stu­di­os oder Ten­nis­hal­len, aber auch von Pri­vat­leu­ten wie Krings, dar­un­ter ei­ne Fa­mi­lie aus Düs­sel­dorf, die durch­set­zen möch­te, dass sie wie­der Ver­eins­sport trei­ben darf. Die Ver­fah­ren sei­en kos­ten­pflich­tig, er­läu­tert die Ge­richts­spre­che­rin wei­ter, die Hö­he der Kos­ten hän­ge vom Streit­wert ab.

Aufrufe: 05.11.2020, 11:00 Uhr
RP / voAutor