2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Michael Locke

Acht Fußballer kehren dem Linner SV den Rücken

Jetzt bilden die B-Junioren mit Gartenstadt eine Spielgemeinschaft. Der Vorsitzende Ralf Krings wehrt sich gegen Vorwürfe.

Beim Linner SV gibt es Knatsch. Grund dafür ist die Abmeldung von acht Fußballern der B-Junioren und die nicht erfolgte Freigabe des Vereins. Dass diese beiden Fakten richtig sind, darin herrscht Einigkeit. Aber ansonsten gehen die Meinungen weit auseinander.

Der Kader der Linner B-Junioren war dünn; so dünn, dass die Eltern auch die Vereinsführung darauf hinwiesen. „Wir wollten Werbung machen und Flyer verteilen“, berichtet Annika Böttcher, deren Sohn Jerome seit den Bambini in der Mannschaft spielt. „Aber der Vorsitzende Ralf Krings sagte uns, wir sollten die Geduld bewahren, der Verein werde sich um personelle Verstärkungen kümmern.“

Als sich jetzt ein Spieler abgemeldet hat, erzeugte das einen Domino-Effekt, denn sieben weitere folgten seinem Beispiel. Da dies nach dem Stichtag 30. Juni erfolgte, zieht es eine Sperre nach sich. „Die Jungs werden jetzt drei Monate vom Verband gesperrt und weil der Verein ihnen die Freigabe verwehrt noch drei weitere Monate“, klagt die Spielermutter, die für das verhalten des LSV kein Verständnis hat. „Die Jungs verlassen die Verein doch nicht aus Jux und Dollerei. Die sind von klein auf zusammen und hätten auch gerne weiter gespielt. Und sie jetzt zu sperren, weil keiner weiß, ob es überhaupt weiter geht und sie sich einer anderen Mannschaft anschließen, finde ich ungehörig.“

Der Vorsitzende Ralf Krings reagiert wenig aufgeregt, hat aber das Bedürfnis, einiges – aus seiner Sicht – richtig zu stellen. „Spieler, die außerhalb der Wechselperiode wechseln, werden vom Verband sechs Monate gesperrt. Da hat der Verein überhaupt keinen Einfluss drauf“, sagt er. „In diesem Jahr ist das wegen der Corona-Pandemie noch etwas anders, da sind es sechs Monate nach dem letzten Spiel plus zwei Monate aufgrund des Saisonabbruchs im März. Das heißt in dem konkreten Fall, dass die Spieler aufgrund dessen, dass wir die Freigabe nicht erteilen, eineinhalb Wochen länger gesperrt sind als durch den Verband.“

Der Verein sei natürlich nicht gerade erfreut über die Abmeldungen und habe sich – wie mit den Eltern verabredet – dafür eingesetzt, dass auch in der kommenden Saison eine spielfähige Mannschaft gestellt werden kann. „Wir hatten folgendes vereinbart: Wenn es uns bis Ende August nicht gelingt, neue Spieler dazu zu bekommen, ziehen wir die Mannschaft zurück. Das hätte zur Folge gehabt, dass alle Spieler sofort frei gewesen wären, ohne eine Sperre.“

Inzwischen wurde eine Lösung gefunden: Die B-Junioren des Linner SV bilden eine Spielgemeinschaft mit der RSG Gartenstadt II, so dass der Spielbetrieb gesichert ist.

Die Enttäuschung beim Vorsitzenden ist ebenso groß wie bei den Eltern und Spielern. „Ich habe selbst noch die Mannschaft trainiert. Beim letzten Training hatten wir 14 Spieler, dann melden sich acht ab“, sagt Ralf Krings. Das versteht er irgendwie nicht.

Aufrufe: 09.9.2020, 22:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor