2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Letzte Stellungnahme des SFC Stern 1900

Im Fall der Beschwerde des SFC Stern 1900 gegen die NOFV Auf- und Abstiegsregelungen der Oberligen, erklärt der Verein sein Vorgehen und schießt scharf gegen den Regionalverband.

In einer Pressemitteilung erklärt der SFC Stern 1900 sein Vorgehen der letzten Wochen. Die Beschwerde gegen die Auf- und Abstiegsregelungen der Oberligen hatte der NOFV am 01.07.2016 offiziell abgeschmettert. Eine schlüssige Erklärung für diese Entscheidung gab es seitens des Regionalverbandes allerdings nicht. Nun zieht der SFC Stern 1900 einen Schlussstrich. Trotzdem kritisiert der Berlinligist die schwammigen Regelungen - auch im Hinblick auf die neue Saison.

Mitteilung vom 06. Juli 2016: Steglitzer Fußball-Club Stern 1900 gegen den NOFV-VG-
Beschluss vom 30.06.2016 /NOFV-Präsidium-Beschluss vom 17.05.2016


I. Was war der Auslöser für die Oberliga-Bewerbung des SFC Stern 1900 Berlin?

Der SFC Stern 1900 hatte erst am 12. Juni 2016 mit 70 Punkten überraschend die Berliner „Vizemeisterschaft“ erreicht. Fakt ist: Aufsteigen sollten zunächst einmal die 6 Landesmeister. Absteigen sollten nach den NOFV-OL-Durchführungsbestimmungen (DB) sechs Vereine aus den OL Nord/Süd. Der SFC Stern 1900 wurde Zweiter in der höchsten Berliner Spielkasse und wäre nach den am 30.06.2015 veröffentlichten DB nicht aufstiegsberechtigt gewesen, es sei denn, die NOFV OL-Staffeln würden durch Insolvenzen, Nichtmeldung der Landesmeister etc. nicht die Zahl 32 erreichen, was dann auch der Fall war. Der alljährlich im Frühjahr „einsetzende Wahnsinn“ innerhalb der NOFV-Fußball-Familie hat wie im Vorjahr dazu geführt, dass es u.a. durch den Verzicht des Landesmeisters aus Thüringen plötzlich hieß: „Der LV-Zweite hat eine reale Chance aufzusteigen, denn es hieß in den DB unter 6. „Die sechs Landesmeister bzw. nächstplatzierten aufstiegsberechtigten Vereine steigen bei entsprechenden Meldung auf“. Auf Nachfrage beim NOFV wurde uns noch im April 2016 angeraten, eine Bewerbung einzureichen, das taten wir, obwohl Stern 1900 von den drei Berliner Kandidaten zunächst die schlechteste Ausgangsposition hatte. Zum 29.04.2016 wurden die drei Berliner Kandidaten auf den 2. Platz in der Berlin-Liga: SV Tasmania, BFC Preussen und der SFC Stern 1900 vom NOFV zu sich eingeladen, an der OL Bewerber-Tagung beim NOFV teilzunehmen. Das taten wir auch. Völlig unbegründet entschied dann aber das NOFV-Präsidium am 17.05.2016 unter 12.: „Wenn die maximale Anzahl der Mannschaften der Herren-Oberliga (32) nach Abarbeitung der Auf- und Abstiegsregelung (Anm. Jahr fehlt) nicht erreicht wird, so vermindert sich die Anzahl der Absteiger“)? Was sollte das heißen? Auch diese Formulierung war und ist nicht eindeutig, im Ergebnis wurde der 6.Aufstiegsplatz den Landesverbänden ersatzlos entzogen, zugunsten weniger Absteiger aus dem LV Brandenburg. Am 29.04.2016 wies unser Sportlicher Leiter und Trainer der 1. Herren Manuel Cornelius bereits in der NOFV-GSt auf die Lücke in der Ziffer 6 hin, ebenso noch einmal der Stern 1900-Vorstand schriftlich am 08. Juni 2016, also kurz vor der endgültigen Staffeleinteilung am 10.06.2016. Der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes Bernd Schultz schwieg zu alle dem.

II. Warum hat Stern 1900 das Beschwerdeverfahren überhaupt in Gang gesetzt?

Die divergierende NOFV-Präsidiumsentscheidung vom 17.05.2016 zur gültigen Nr. 6 der DB waren Anlass für die drei o.a. Vereinsvorstände zu prüfen, was die Entscheidungsgrundlagen waren? Sportliche Entscheidungsgründe für den Systemwechsel des NOFV-Präsidiums hin zu den Verlierern (weniger Abstiegsplätze – am Ende nur einer statt 3) wurden bis heute nicht vom NOFV genannt. Der veröffentlichte Text unter Nr. 6 der NOFV-OL-DB ist eindeutig. Die Fragen, die sich für uns und offenbar auch für eine ganz große Zahl von Fußballbegeisterten im Nordosten beschäftigen, sind bis heute nicht vom NOFV aufgeklärt worden:

1. Frage: Warum kam man am 17.05.2016 auf die Idee, dass der 6. Aufstiegsplatz für die LV deshalb verloren gehen sollte, nur weil der Landesmeister (und auch der Zweite) aus Thüringen generell auf den direkten OL-Aufstiegsplatz verzichtete?

2. Frage: Warum hat das NOFV-Präsidium am 17. Mai 2016 die Aufstiegsfrage mit der Abstiegsfrage vermischt, obwohl es nur 5 statt 6 OL-Aufsteiger gab?

3. Frage: Warum wird am 30.06.2016 in den NOFV-Amtlichen in den aktuellen DB 2016/2017 für die NOFV-Oberliga-Saison 2017/2018 die Ziffer 6 der Auf- und Abstiegsregelung weiterhin so unvollständig veröffentlicht und nun offenbar ganz bewusst, denn das VG Verfahren hätte eigentlich jedem Verantwortlichen aufzeigen müssen, dass der Punkt 6 unvollständig geregelt wurde?

4. Frage: Will man sich auf Kosten von allgemeiner Verunsicherung durch eine unvollständige und nicht klarstellende Lücke in der Nr. 6 der Aufstiegsregelung „bei Bedarf“ generell eine „Hintertür“ offenhalten - um ggf. nach regionalen oder anderen Kriterien individuell jedes Jahr neu entscheiden zu können? Hinweis: Wie schon in den Vorjahren, z.B. zur Saison 2015/2016 sind Bezeichnungen in der Überschrift zu den „Auf- und Abstiegsregelungen für das Spieljahr 2015/16“ verwirrend, wenn man hier aber z.B. das Spieljahr 2016/2017 meint.

III. Es ergeben sich auch Fragen aus dem NOFV-VG-Beschluss vom 30.06.2016

Entsetzt sind wir, die unvollständige Nr. 6 DB mit der Historie des NOFV und der DDR-Oberliga zu begründen! Der Vorsitzende des NOFV-VG (LV Berlin) erklärt sich für befangen, weil der Beschwerdeführer SFC Stern 1900 aus Berlin kommt und übergibt den Vorgang an seinen Stellvertreter aus Brandenburg.


1. Frage: Warum erklärt sich sein VG-Stellvertreter (LV Brandenburg) nicht für befangen? Der VG Richter
aus Brandenburg führt sogar den Vorsitz in der Kammer (ohne Berliner), die darüber zu entscheiden hat, ob ein Berliner oder ein Brandenburger Verein in der OL-Nord 2016/17 spielt.

2. Frage: Sollten durch das schriftliche Verfahren Befangenheitsanträge vor oder während einer
mündlichen Verhandlung verhindert werden? Die VG-Erklärung, dass keine Sachverhaltsfragen zu
klären gewesen wären, ist einseitig, denn der SFC Stern 1900 hätte sehr wohl Sachverhaltsfragen
gehabt und Anträge gestellt, die sich gerade während einer mündlichen Verhandlung ergeben.

3. Frage: Warum übernimmt das VG die Aussage vom NOFV-SpA-Vorsitzenden aus Brandenburg im Beschluss unkommentiert und begründet diesen entscheidenden Punkt nicht? Danach darf der Nachrücker-LV-Zweite, nach Verzicht des Landesmeisters nur aus demselben LV (Thüringen) kommen? In der besagten Nr. 6 fehlen aber die Worte: „desselben Landesverbandes“. Diese „auf einen hohlen Pfahl“ aufgebaute Konstruktion entscheidet über den gesamten Fall und verhindert die einzig richtige und konsequente weitere Vorgehensweise: Das VG hätte das NOFV-Präsidium auffordern müssen, den Punkt 6 zu präzisieren, wie der 6. Aufsteiger zu ermitteln ist – egal ob das nun der SFC Stern 1900 oder ein anderer Zweiter aus den fünf LV gewesen wäre. Die Ziffer 7 (Absteiger) der DB wäre dann nicht mehr zum Zuge gekommen und der 1. FC Frankfurt wäre abgestiegen und ein LV-Zweiter hätte aufsteigen müssen. So einfach wäre das gewesen!

4. Frage: Warum wird die unter 3.) unzutreffende übernommen Behauptung des SpA vom VG mit
der NOFV-Historie begründet (Seite 6), wenn gleichzeitig im Beschluss auf Seite 8 geschrieben
wird, „dass sich das Präsidium mit einen solchen Fall in den letzten 25 Spieljahren noch nie
beschäftigen musste“? Was ist das für eine Logik?

5. Frage: Was hat die vom VG bestätigte unvollständige Nr. 6 der DB - die der Steglitzer FC Stern 1900 offensichtlich erstmalig in der NOFV-Geschichte bemängelt- mit der aufgelösten und nicht mehr existierenden DDR (Oberliga) zu tun?


IV. Fazit:


Fragen über Fragen – für einen DFB-Regionalverband ungewöhnlich und „gerade deswegen fühlen wir uns „in der Niederlage nicht als Verlierer“. Der NOFV hat die Möglichkeit verpasst, dem gesamten Nordosten zu zeigen, dass man aus Fehlern lernen kann. Diese „Größe“ hätte die „Fußball-Familie aus dem Nordosten“ versöhnlich gestimmt und das hat nichts mit dem verhinderten OL-Aufstieg des SFC Stern 1900 zu tun, der an früheren ähnlichen Präsidium-Entscheidungen der Vorjahre niemals involviert war. Der NOFV-OL-Fußball kann auf den SFC Stern 1900 verzichten – umgekehrt auch. Nicht verzichten kann der Fußball im Nordosten auf eine sportlich faire Vorgehensweise, sportlich begründete und transparent nachvollziehbare Entscheidungen. Ebenso kann der Fußball aus dem Nordosten nicht auf
weitsichtige und kluge Personen verzichten, die nach der deutschen Wiedervereinigung auch den Berlinern das Gefühl geben, im NOFV willkommen zu sein und „nicht das „5 + 1. Rad am Wagen zu sein“. Das war, trotz des deutlichen Stimmenvorteils der übrigen Landesverbände im NOFV, beim
BFV-Präsidenten Otto Höhne noch anders. Warum?

Schlussbemerkung:


Die NOFV-Oberligen sind das Gegenteil eines Sparmodels und aus wirtschaftlicher und finanzieller
Sicht absolut unattraktiv. Sie werden es bleiben, wenn nicht ganz schnell und bald ein innovatives
Gedankengut einkehrt, damit wenigstens die Wettbewerbsfähigkeit der OL- und RL-Vereine im Nordosten gesteigert wird. Von Ausnahmefällen mal abgesehen (Red Bull GmbH), die ohne das
Engagement vom NOFV-Vize Herrn Reichenbach, vom NOFV niemals zugelassen worden wäre, ist
die sportliche Entwicklung im Nordosten allgemein bedenklich, wenn man sich die Entwicklung der
letzten 25 Jahre ansieht. Persönliche Befindlichkeiten stehen zu häufig im Vordergrund, Kritik wird
als „unanständig“ empfunden und „Nörgler“ werden ausgegrenzt, statt sie zu hinterfragen. Unter den bisherigen Rahmenbedingungen und einer sich „selbst verordneten ständig steigenden Personalkostenspirale“ und fehlender Querfinanzierung für die OL-Vereine (fehlende TV-Gelder und zu wenige Zuschauer – von positiven Einzelfällen abgesehen) wird die Zahl derer, die in den NOFV-Ligen spielen wollen, zukünftig noch kleiner werden oder aber die OL-Bewerber werden eines Tages generell auch auf die LV-Zweiten und sogar LV-Dritten ausgeweitet werden, wie schon bei der Frauen-Regionalliga, um überhaupt noch die NOFV-Spielkassen füllen zu können. Manches braucht scheinbar doch mehr Zeit, Geduld und Weitsicht, als vermutet. Was es nicht braucht, sind Vorbehalte und hektischer Aktionismus kurz vor Saisonende in den NOFV-Ligen.

V. Erklärung


Auch wenn wir vom Beschluss des höchsten Gerichtes eines DFB-Regionalverbandes (NOFV), u.a. wegen seiner Widersprüche und Begründungen (Begründungsversuche) und den Vergleich zur DDR total geschmacklos empfinden, wird der SFC Stern 1900 in der eigentlichen Hauptsache - Eingliederung in den OL-Spielbetrieb – auch schon aus Zeitgründen - nicht die staatliche Gerichtbarkeit anrufen und hat dies nun frühzeitig mitgeteilt. Ein entsprechendes Verfahren würde sich womöglich über Monate hinziehen und für Unruhe und Unsicherheit im laufenden OL-Spielbetrieb und in der Berlin-Liga sorgen.
Nicht die OL- und Berlin-Liga-Vereine dürfen davon betroffen werden, sondern die, die für dieses dauerhafte Dilemma und dem einkalkulierten Unfrieden die Verantwortung tragen, sollten betroffen sein. Damit wäre dem Fußball im Nordosten schon ein klein wenig gedient. Es gibt ein Sprichwort, das hier passt: „Gutem Geld schlechtes nicht hinterherwerfen“

Freundlichst
Steglitzer Fußball-Club Stern 1900 e.V.
Der Vorstand

Aufrufe: 06.7.2016, 13:40 Uhr
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