2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Soll bis zur Winterpause Trainer bleiben: Karl Murböck Foto: Escia
Soll bis zur Winterpause Trainer bleiben: Karl Murböck Foto: Escia

Mürnseer-Rücktritt: Lenggries-Legende Murböck zur Stelle

Nach Niederlage beim Tabellenschlusslicht

Es hatte sich abgezeichnet: Spätestens nach dem 0:1 beim Bezirksliga-Schlusslicht SV Untermenzing stellte sich beim Lenggrieser SC die Trainerfrage. Die Antwort gab Thomas Mürnseer bei einer Krisensitzung nach dem Dienstagstraining selbst: Er trat vom Traineramt zurück.

Leicht sei ihm die Entscheidung keineswegs gefallen, bekennt der 48-Jährige, der die Geschicke der Lenggrieser Ersten eineinhalb Jahre gelenkt hat. „Nach dem Untermenzing-Spiel war ich schon arg niedergeschlagen“, sagt Mürnseer, „denn die Burschen sind besser, als es die Tabelle wiedergibt.“ Das Zahlenwerk führt den LSC auf Platz 13 – in der tiefroten Abstiegszone. Nach drei Siegen und drei Unentschieden stehen nach der Vorrunde lediglich zwölf Punkte auf der Habenseite. Allerdings hatten Mürnseer und der LSC zu Saisonbeginn und in der ersten Hälfte einen dramatischen Aderlass an Spielern und Leistungsträgern zu kompensieren: Franz Reiser und Hans Schmid beendeten ihre Karriere, Tobias Angermeier wechselte zum SV Wackersberg, Stefan Reiser und Markus Artmann fielen mit langwierigen Verletzungen über Monate aus, und Jakob Gerg sowie Sebastian Biagini erwischte es mit schlimmen Verletzungen während des Spätsommers.

„Wir haben keine schlechten Spiele abgeliefert, sind auch nie abgewatscht worden. Nur beim Toreschießen hat’s gehapert“, blickt Mürnseer zurück. „Wir hätten also durchaus 18 bis 20 Punkte haben können. Damit wäre für mich das Aufhören niemals ein Thema gewesen. Aber so muss unbedingt ein frischer Wind in die Mannschaft reinwehen.“

Den soll Karl Murböck mitbringen. Und es ist nicht das erste Mal, dass das Lenggrieser Urgestein aushilft. Immer wenn’s brennt – ob beim Saisonfinale auf dem Spielfeld, oder auf der Trainerbank – der verlässliche Karl Murböck ist stets zur Stelle. Letztmals übernahm der ehemalige Bayernliga-Spieler des LSC-Team im November 2015, als Markus Lippert den Trainerdienst unterm Brauneck quittierte und schaffte am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Diesmal soll’s bei den vier Spielen bis zur Winterpause bleiben: Am Samstag auf eigenem Platz gegen Phönix München, und danach dreimal in Folge auswärts. „Darauf lege ich mein Augenmerk und darauf, dass wir möglichst nicht im Tabellenkeller überwintern müssen. Der Rest ergibt sich dann“, sagt Murböck. Wunderdinge könne er ohnehin nicht vollbringen. Auch werde er die Mannschaft nicht umkrempeln. „Wir spielen in Deutschlands siebter Liga. Da geht es in erster Linie um den Spaß am Fußball.“

Auch in der Vorstandschaft hofft man auf positive Auswirkungen nach diesem Weckruf. „Karl hat ein Standing in Verein und Mannschaft“, stellt Fußball-Chef Anderl Meyr klar. „Wir sind froh, dass wir auf ihn und seine Erfahrung zurückgreifen können.“ Da nun eventuelle Reibungspunkte zwischen Mürnseer und Mannschaft ausgeräumt seien, wolle man die freigesetzte Energie am Samstag in ein positives Ergebnis umsetzen. „Denn in unserer Situation helfen uns nur Punkte weiter“, bemüht Meyr eine fußballerische Binsenweisheit.

Aufrufe: 019.10.2017, 09:59 Uhr
Wolfgang Stauner - Tölzer Kurier Autor