2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Gleichauf waren die Lenggrieser Fußballer um Hansi Lindner (li.) phasenweise mit ihren Gästen von Anadolu, hatten am Ende aber mit 1:2 das Nachsehen. foto: ewald scheitterer
Gleichauf waren die Lenggrieser Fußballer um Hansi Lindner (li.) phasenweise mit ihren Gästen von Anadolu, hatten am Ende aber mit 1:2 das Nachsehen. foto: ewald scheitterer

Mürnseer: "Dann kannst du halt auch nicht gewinnen"

Lenggries bereits mächtig unter Druck

„Mehr Druck auf das Gästetor“ wollte LSC-Coach Tom Mürnseer erzeugen, als er mit Werner Schuhmann nach 65 Minuten einen weiteren Angreifer brachte und auf zwei Vierer-Ketten umstellte. Doch der Schuss ging gründlich nach hinten los.

„Da war auf einmal ein Bruch in unserem Spiel“, sinnierte der Trainer am Samstagnachmittag nach der Partie. Lenggries brachte von da ab kaum noch einen vernünftigen Angriff zustande, und es kam noch schlimmer: Anadolu München gelang nach einer Ecke durch Erhan Kilic sogar noch der Siegtreffer (85.) und besiegelte damit die 1:2 (1:1)-Niederlage der Hausherren.

Die Kicker aus dem Brauneckdorf benötigten etwa 20 Minuten, um so richtig in die Partie zu finden. Bis dahin gab’s lediglich eineinhalb gute Chancen durch Maxi Schmid und Hias Gerg. Wie ein Wachmacher wirkte der da Treffer von Jerone Gonzalez Duran, dem Goalgetter der Münchner Türken, nach einem schönen Spielzug (22.). „Bis dahin haben wir das Match etwas verpennt“, kommentierte Mürnseer das Geschehen. Plötzlich stürmten die Hausherren aber mit Macht nach vorne und kamen zu guten Torchancen. Vor allem Außenverteidiger Toni Berger nutzte seine Freiheiten und brachte die Anadolu-Abwehr mit seinen Sturmläufen entlang der rechten Linie immer wieder in die Bredouille. Eine seiner Hereingaben nutzte dann auch Maxi Scheck mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck zum verdienten 1:1-Ausgleich (38.).

Auch nach dem Seitenwechsel schufen sich die Lenggrieser ein spielerisches Übergewicht und kamen zu guten Einschussgelegenheiten. Doch Gerg rutschte knapp an einer Schmid-Flanke vorbei (56.), und ein 18 Meter-Knaller von Scheck verfehlte knapp das Ziel (60.). „Wenn du da deine Chancen nicht machst, dann kannst du halt auch nichts gewinnen“, trauerte der LSC-Trainer den Möglichkeiten nach. Einer Glanztat von Schlussmann Florian Schauer, der aus kurzer Distanz einen Schuss des durchgebrochenen Kazim Anuk spektakulär abwehrte (67.), folgte die bereits erwähnte taktische Umstellung. Plötzlich ging auf Lenggrieser Seite so gut wie gar nichts mehr – die Akteure verzettelten sich immer wieder mit Mittelfeld-Geplänkel. „Da haben wir es versäumt, unser druckvolles Spiel fortzusetzen“, klagte Mürnseer.

Freilich wollte der Trainer seiner Truppe dennoch keinen Vorwurf machen: „Sie haben alles versucht und nach der schwachen Anfangsphase wirklich viel Einsatz und Kampfgeist gezeigt.“ Schon etwas geknickt nach der erneuten Niederlage fügte Mürnseer jedoch an: „Insgesamt bitter. Jetzt stehen wir in der Tabelle massiv hinten drin.“

Aufrufe: 018.9.2017, 10:49 Uhr
Ewald Scheitterer - Tölzer KurierAutor