Leistung stimmt, Ergebnis nicht

,,Mit dem Ergebnis sind beide Trainer vielleicht nicht ganz zufrieden", bekannte Holsteins Coach Karsten Neitzel. ,,Mit der Spielweise der Mannschaft bin ich aber weitgehend einverstanden. Wir haben nach vorn in vielen Phasen besser Fußball gespielt als noch im letzten Jahr."

Ohne Anlaufphase nahmen beide Teams gleich Fahrt auf. Die beste Defensive der Liga hatte mit den flinken, kombinationssicheren Stuttgartern aber ihre Probleme. ,,Wir sind nicht optimal in die Pressingsituationen gekommen", erklärte Neitzel. ,,Und vorne hatte der Gegner schon gute Qualität auf dem Platz."

Mit Konstantin Rausch und Daniel Ginczek standen zwei etablierte Bundesliga-Spieler beim VfB auf dem Rasen. Marvin Wanitzek scheiterte mit der ersten Gäste-Chance an Holstein-Keeper Kenneth Kronholm (7.).

Im Gegenzug klingelte es auf der anderen Seite. Schön kombinierten sich Marc Heider und Rafael Kazior durch die VfB-Abwehr, den Querpass nahm Manuel Schäffler direkt und traf - nicht ganz unhaltbar - zum 1:0 ins kurze Eck (8.).

Doch die Freude währte nicht lange. Holstein war bei einem Konter nicht gut organisiert, Jerome Kiesewetter setzte sich durch und scheiterte an Kronholm, den Nachschuss nutzte Borys Tashchy aber mühelos zum 1:1 (9.).

Anschließend hätten die Kieler das Torfestival gleich fortsetzen können. Doch Maik Kegels Schuss ging abgefälscht ans Außennetz (10.), Schäfflers scharfe Direktabnahme lenkte Benjamin Uphoff stark zur Ecke (11.). Auf der anderen Seite hätte Ginczek fast einen Krause-Fehler genutzt.

Vier Minuten später musste Holstein-Keeper Kronholm erneut Kopf und Kragen riskieren, als Rausch nach einer Kiesewetter-Flanke quer gelegt hatte und Wanitzek aus zehn Metern um ein Haar die Gästeführung erzielt hätte (19.).

Anschließend ließen Tempo und Ereignisreichtum etwas nach. Stuttgart blieb gefährlich, aber die beiden besten Szenen hatten die Kieler: Heider traf nach Schäffler-Zuspiel den Ball nicht voll (26.). Und als Kazior mit Übersicht quergelegt hatte, war Uphoff eine Fingerspitze eher am Ball als Heider (44.).

,,Wir hatten in der ersten Hälfte noch zu große Abstände in unserem Spiel", erklärte Holstein-Verteidiger Patrick Herrmann. ,,Das haben wir in der Pause angesprochen und besser gemacht." Die ,,Störche" stellten nach der Pause das bessere Team.

Doch Heider nach Vorlage von Kegel (55., drüber), Schäffler, der Siedschlags Flanke nicht richtig erwischte (58.) und Kazior, der aus 15 Metern an Uphoff scheiterte (67.), brachten den Ball nicht über die Linie.

In der derzeit noch etwas schiefen Drittliga-Tabelle kletterte Holstein auf Rang neun. Um die "Welle" zu erwischen und den Anschluss nach oben zu halten, müssen die Kieler in der kommenden Woche bei Energie Cottbus wohl gewinnen.