2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Pfullendorfer Daniel Abdulahad (rotes Trikot) hatte am Samstag beim 4:1-Sieg gegen den FC Schonach nicht seinen besten Tag. Damit stand er nicht allein. Foto: Bodon
Der Pfullendorfer Daniel Abdulahad (rotes Trikot) hatte am Samstag beim 4:1-Sieg gegen den FC Schonach nicht seinen besten Tag. Damit stand er nicht allein. Foto: Bodon
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Leichter Aufwärtstrend beim SCP

4:1-Erfolg gegen Schonach lässt Fragen offen - SV Bermatingen: Bei Weinfest Sieg

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Pfullendorf / sz - Mit 4:1 schlug Landesligist SC Pfullendorf am Samstag vor 342 Zuschauern in der Geberit-Arena den bis dato dreimal siegreichen FC Schonach. Nach den enttäuschenden Auftaktspielen des Verbandsliga-Absteigers mit der Derbyniederlage in Walbertsweiler und dem 2:2 am Spieltag zuvor in Salem war dieser Sieg für die Linzgauer eine große Erleichterung. Trainer Marco Konrad sprach nach der Partie dann auch von einer "Zentnerlast, die von den Schultern gefallen sei". Ob von seinen eigenen oder von denen der Spieler, ließ er offen. Wahrscheinlich aber auch von seinen, schließlich war der 42-Jährige von Präsident Dr. Jobst-Michael Florus nach dem schwachen Saisonstart bereits unverblümt öffentlich kritisiert worden. Taktische Defizite und mangelhafte Motivation hatte der Clubboss Trainer und Team nach dem 2:2 in Salem vorgeworfen. "Ich wollte wachrütteln", sagte Florus am Samstag nach dem Heimsieg gegen Schonach und fügte an: "Der Sieg war verdient. Und wir sind jetzt auch mal auf einen Gegner getroffen, der nicht das Messer zwischen den Zähnen hatte wie in den Derbys." Tatsächlich war Schonach an Harmlosigkeit kaum zu übertreffen. Dennoch wirkte der Sportclub über weite Strecken des Spiels noch stark verunsichert. Die Quote an Fehlpässen und technischen Schnitzern lag schmerzhaft hoch. Symptomatisch die Entstehung des Gegentors zum 1:2 in der 84. Minute: Innenverteidiger Stephan Steinhauser, der am Samstag wahrscheinlich einen Geberit-Arena-Rekord in Rückpässen zum Torwart aufstellte, versuchte sich zur Abwechslung mal mit einem Pass nach vorne, der aber prompt beim Gegner landete - Konter, Tor. Und Schonach plötzlich wieder zurück im Spiel...

Dafür, dass in der Schlussphase nicht nochmal echte Spannung aufkam, sorgte bereits zwei Minuten später der eingewechselte Alen Rogosic mit einem herrlichen 18-Meter-Schlenzer ins Dreieck zum 3:1. Daniel Abdulahad, am Samstag gegenüber seinem starken Auftritt in Salem in der Vorwoche kaum wiederzuerkennen, staubte in der Schlussminute zum 4:1-Endstand ab.

Schonachs Trainer Enrique Blanco meinte: "Nach dem 0:2 war das Spiel eigentlich gelaufen. Für uns ist die Niederlage hier kein Beinbruch, wir stehen weiterhin gut da und haben auch ganz andere Ziele."

Und Marco Konrad sagte: "Wir haben unsere Chancen genutzt und die Tore gemacht dieses Mal. In der zweiten Halbzeit war auch die Spieleröffnung besser als in der ersten. Wir haben deshalb hochverdient mit 4:1 gewonnen."

Hochverdient war der Sieg zweifellos und die Tatsache, dass er trotz mäßiger Gesamtleistung so deutlich ausfiel, zeigte auch das Potenzial des Aufstiegsaspiranten. Klar ist aber auch: Wenn der SCP Meister werden will, muss er noch viel stabiler werden. Und jetzt auch mal auswärts siegen. Am Samstag (15.30 Uhr) geht’s zur DJK Villingen.

Die Bilanz des FC Bayern München zur Wiesn-Zeit ist seit Jahren konstant positiv: Wenn das größte Volksfest der Welt gefeiert wird, verlieren die Münchener noch seltener als sonst ihre Spiele. In Bermatingen verhält sich das mit dem SV und dem örtlichen Weinfest ganz ähnlich: "Bei Weinfest Sieg", könnte man in Bermatingen sagen, am Weinfestwochenende wird gewonnen...

So war es jetzt auch am Sonntag wieder: Einen glatten 3:0-Heimerfolg in der Kreisliga A III feierte die Mannschaft von Spielertrainer Michael Fink da gegen den SV Meßkirch. Und dies, obwohl einige Spieler am Samstagabend am Stand des Sportvereins im Ausschank ran mussten. "Bis um zwei Uhr hat die letzte Schicht gedauert", so Fink. Jene Spieler, die ihre Dienstschicht zuvor beendet hatten, gingen diszipliniert vor Mitternacht nach Hause: "Das war in den Vorjahren oft definitiv anders, da kann ich den Jungs ein Lob aussprechen", so Fink schmunzelnd. Die letzte Niederlage am Weinfestwochenende liegt nun schon eine kleine Fußball-Ewigkeit zurück. Fink: "Das war vor sieben oder acht Jahren in der Landesliga in Überlingen." Meßkirchs Spielertrainer Benjamin Schober hatte sich jedenfalls verkalkuliert, wenn er denn darauf gehofft hatte, am Sonntag auf ausgelaugte Bermatinger zu treffen. Finks Bitte, das Spiel auf Freitag oder zumindest Samstag vorzuverlegen, war Schober nämlich nicht nachgekommen. Fink: "War für uns schade. Aber wir haben dann auch ein paar Prozent Motivation daraus bezogen, dass die Meßkircher uns da nicht entgegenkommen wollten. In den Vorjahren war das mit anderen Vereinen immer möglich, da haben wir fast immer freitags gespielt."

Nach zwei Spieltagen steht Fink mit seiner teilweise neu formierten Mannschaft mit sechs Punkten und 8:2 Toren an der Tabellenspitze. Die Rückkehr in die Bezirksliga sei in dieser Saison jedoch nicht das Ziel, sagt Fink: "Wir sind dieses Jahr zufrieden, wenn wir einen Mittelfeldplatz holen. Die Liga ist sehr stark in dieser Saison, es warten noch jede Menge schwierige Gegner auf uns." Und Weinfest ist halt nur einmal im Jahr ...

Aufrufe: 05.9.2017, 13:47 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor