2024-04-24T13:20:38.835Z

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Gegen die Schalker Stars wie den Uruguayer Dario Rodriguez hielten die FCB-Kicker Tarek Chaaban (Mitte) und Delmar da Rocha Nunes (rechts) lange gut mit. Am Ende setzte sich der Erstligist aber mit 3:0 im Nordseestadion durch. Jaspersen
Gegen die Schalker Stars wie den Uruguayer Dario Rodriguez hielten die FCB-Kicker Tarek Chaaban (Mitte) und Delmar da Rocha Nunes (rechts) lange gut mit. Am Ende setzte sich der Erstligist aber mit 3:0 im Nordseestadion durch. Jaspersen

Den Respekt der Profis verdient

FC Bremerhaven hat gegen Schalke und Wolfsburg für Highlights im DFB-Pokal gesorgt – Sahin und Shalaj erinnern sich

Von Dietmar Rose BREMERHAVEN. Das Lob von Kevin Hofland hat Yusuf Sahin auch nach elf Jahren noch nicht vergessen. „Nummer sieben, du macht uns wirklich das Leben schwer“, fand der Profi des VfL Wolfsburg in der Halbzeit des DFB-Pokalspiels lobende Worte für den kleinen Wirbelwind vom FC Bremerhaven. Nach dem Spiel bekam Sahin das Trikot des Niederländers, obwohl er die Gegenleistung schuldig blieb: „Ich habe ihm gesagt: Ich kann dir mein Trikot nicht geben, das muss ich selbst bezahlen.“

Den 10. September 2006 wird Sahin nicht vergessen. Und das liegt nicht daran, dass die 1:3-Niederlage des FCB gegen die Wolfsburger Erstliga-Profis der bislang letzte Auftritt einer Seestadt-Mannschaft in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals war. Für Sahin ist es ein denkwürdiges Spiel, weil der Flügelflitzer einen Sahnetag erwischt hatte. Sein Tor zum 1:1-Ausgleich in der 36. Minute – Hofland hatte die Gäste per Foulelfmeter in Führung gebracht – war eine Augenweide. Von der Mittellinie gestartet ließ Sahin mehrere Wolfsburger stehen, drang über links in den Strafraum ein und überraschte VfL-Torhüter Simon Jentzsch mit einem Schuss ins kurze Eck. „Natürlich sind Profis taktisch und vom Stellungsspiel her weiter. Aber im eins gegen eins kannst du auch als Amateur was reißen. Ich bin mit der Einstellung ins Spiel gegangen: Wir haben nichts zu verlieren“, erzählt Sahin, der heute für die Ü32-Oldies des OSC spielt und den FC Land Wursten trainiert.

Der Argentinier Diego Klimowicz verhinderte mit einem Doppelpack in den letzten vier Minuten, dass der FCB eine Pokal-Sensation schaffte. „Wir hatten ab der 75. Minute Krämpfe, wir waren kräftemäßig am Ende“, erinnert sich Sahin. Sein damaliger Mitspieler Nehat Shalaj weist auf die unterschiedlichen Voraussetzungen hin: „Die haben zweimal am Tag trainiert, wir haben die ganze Woche gearbeitet. Wenn die mal ein Wehwehchen hatten, ist gleich der Masseur gekommen.“

Gespräch mit Asamoah

Während die beiden ehemaligen FCB-Kicker die Wolfsburger als sympathische Mannschaft erlebt haben, trifft das auf den FC Schalke 04 nicht zu. Die Gelsenkirchener waren ein Jahr vorher, am 20. August 2005, im Nordseestadion zu Gast und zogen durch ein 3:0 gegen den FCB in die zweite Pokalrunde ein. „Gerald Asamoah war der einzige, der sich mit uns unterhalten hat“, sagt Shalaj. „Da war schon eine Arroganz spürbar“, bestätigt Sahin den Eindruck Shalajs. Dass Schalke-Trainer Ralf Rangnick anschließend über den Rasen im Nordseestadion moserte, brachte den „Knappen“ ebenfalls keine Sympathien ein. Eins sei aber gegen Schalke besser gewesen – das Nordseestadion war im Gegensatz zum Wolfsburg-Spiel mit 9897 Zuschauern ausverkauft. „Die Kulisse war atemberaubend“, sagt Sahin.

Das wird auch am Sonnabend, 12. August, so sein, wenn die Leher TS im DFB-Pokal auf den 1. FC Köln trifft. Die beiden Pokalexperten Sahin und Shalaj raten den LTS-Kickern, ihre Aufregung in den Griff zu bekommen – was nicht einfach werden dürfte. „Einige werden in der Nacht davor nicht schlafen“, weiß Wurstens Coach. Der FCB hatte damals eine Mannschaft, die nicht nur gute Verteidiger in ihren Reihen, sondern auch spielerische Akzente setzen konnte: „Hinten hatten wir ein Bollwerk und vorne schnelle Spieler.“ Angsthasen-Fußball hält auch Shalaj für den falschen Weg gegen die Profis: „Man sollte schon frech sein und etwas wagen.“

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 023.7.2017, 16:35 Uhr
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