2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligabericht

Die Effektivität macht den Unterschied

Der TSV Heimerdingen unterliegt dem Landesliga-Tabellenführer TSG Öhringen mit 1:3 (1:2), weil dieser seinen Torchancen eiskalt ausnutzt.

Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt jetzt nur noch fünf Punkte. Tim Schlichting und Emanuele Di Natale sehen Rot.
Beim TSV Heimerdingen liegen die Nerven im Saisonendspurt offenbar blank. Das hat aber nichts mit dem in der vergangenen Woche verkündeten Rücktritt von Trainer Dietmar Seethaler zu tun, sondern mit der bitteren 1:3-Heimniederlage gegen den Tabellenführer TSG Öhringen, die den TSV nun sportlich in Zugzwang bringt: Durften die Heimerdinger vor wenigen Wochen als Tabellendritter sogar noch zarte Aufstiegsträume hegen, liegen sie nun nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen noch fünf Zähler vom Abstiegs-Relegationsplatz entfernt. Dies und einige unschöne Begleiterscheinungen gegen Ende der Partie sorgten dafür, dass die Emotionen nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichterin Silke Adelsberger auf TSV-Seite hochkochten.

Heimerdingens Coach Dietmar Seethaler verweigerte seinem Gegenüber Marius Müller sogar den obligatorischen Handschlag. „Er ist – wie auch schon im Hinspiel – aufs Spielfeld gelaufen. Nach einem Foul hat er Tim Schlichting angefasst. Als sich Tim gewehrt hat, ist er theatralisch zu Boden gegangen“, meinte Seethaler. Die Unparteiische zeigte in der hitzigen Schlussphase dem bereits verwarnten Schlichting dafür die gelb-rote Karte (89.), sodass dieser nächste Woche im Derby gegen die SKV Rutesheim fehlt. Gleiches gilt für Emanuele Di Natale, der sich in der Nachspielzeit zu einem Frustfoul hinreißen ließ und dafür direkt die rote Karte sah.

Für Unmut auf den Rängen hatte zuvor schon der dritte Treffer für die TSG Öhringen zum 1:3 nach einem Konter durch Daniel Alankus in der 75. Minute gesorgt. „Er stand mehrere Meter im Abseits, das war noch klarer als Marco Reus am Samstag gegen Hoffenheim“, wetterte TSV-Abteilungsleiter Uwe Sippel, der aus Verärgerung über die Entscheidung der Schiedsrichterin für die restliche Spielzeit seinen Job als Stadionsprecher beendete.

Doch trotz aller Aufregung über diskussionswürdige Entscheidungen verließ der Tabellenführer den Platz nach 90 Minuten als verdienter Sieger, weil er sich bei der Verwertung seiner Torchancen als extrem effektiv erwies und aus vier Möglichkeiten drei Tore machte. Heimerdingen hatte mindestens genau so viele Chancen, brachte aber nur einen Treffer zustande.

Bereits nach vier Minuten lag der Ball zum ersten Mal in den Maschen des Heimerdinger Tores: Nach einem Fehlpass von Dimitriy Lubenskiy in der eigenen Hälfte reagierten die Gäste im Umschaltspiel blitzschnell – nach zwei Pässen stand Stürmer Alexander Overcenko frei vor Heimerdingens Schlussmann Nick Rampp und vollendete aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für seine Elf.

Dieser Gegentreffer ärgerte TSV-Kapitän Daniel Riffert so sehr, dass er sich beim folgenden Anstoß den Ball schnappte und mit einem unwiderstehlichen Solo bis in den Strafraum der Öhringer eindrang, wo er dann per Foul gestoppt wurde. Riffert schnappte sich den Ball und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1-Ausgleich. Norman Röcker hatte drei Minuten später die Chance zur Führung, scheiterte jedoch nach starker Vorarbeit von Patrick Kraut aus acht Metern an den Fingerspitzen von TSG-Keeper Ruben Götz.

Die Gäste zwangen die Heimerdinger in der ersten Hälfte mit Pressing in deren Hälfte zu Fehlern im Spielaufbau – und wurden nach 25 Minuten belohnt: Nach einem Pass auf der linken Angriffsseite kam Overcenko frei zum Schuss, den Rampp parierte, doch den Abpraller verwandelte der Stürmer zum 1:2. Kurz vor der Pause hatte zweimal Jörn Pribyl (39., 43.) mit Fernschüssen Pech, Lubenskiy vergab eine Großchance vor dem leeren Tor (41.). Nach dem Wiederanpfiff vergaben zweimal Röcker und Robin Rampp die Chancen zum Ausgleich – Öhringen nutzte seine zum 3:1.

TSV Heimerdingen: N. Rampp, Pellegrino (69. Di Natale), Schäffler, Schlichting, Geppert (46. Sancaktaroglu), Kraut, Pribyl, Riffert, Lubenskiy (46. R. Rampp), Ancona, Röcker (77. Riesch).

Aufrufe: 08.5.2017, 11:08 Uhr
Leonberger Kreiszeitung/Henning MaakAutor