2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Rinke

Auf- und Abstieg bei den Frauen

Szenario von der Kreis bis zur Westfalenliga

Nicht das Wunschergebnis, aber zumindest eine Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren: Nachdem der Meister der Frauen-Fußball-Kreisliga Siegen-Wittgenstein in den vergangenen Jahren jeweils noch zwei Aufstiegsspiele bestreiten musste, um in die Frauen-Bezirksliga aufzusteigen (was dem „SI“-Meister SG Hickengrund in beiden Fällen nicht gelang…), wird es in der Saison 2019/2020 zwar auch keinen Direktaufsteiger aus der heimischen Region geben.

Der Meister bekommt aber immerhin zwei „Matchbälle“, um den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen. Das erklärte der Kreisvorsitzende Marco Michel auf SZ-Nachfrage, nachdem der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) die Auf- und Abstiegsregelung für die Frauen veröffentlicht hatte.

In dieser heißt es: Drei direkte Aufsteiger in die Bezirksliga stellt die Kooperation „Südwestfalen“ mit den Kreisen HSK, Arnsberg, Iserlohn, Lüdenscheid, Olpe und Siegen. Die 48 Kreisliga-Mannschaften aus diesen sechs Kreisen spielen allerdings verteilt auf vier Kreisligen: Arnsberg, HSK (jeweils mit 11 Mannschaften), Iserlohn (12) und Siegen-Wittgenstein (14). Vier Ligen, drei Aufstiegsplätze – folgerichtig wird ein Meister am Ende leer ausgehen.

Die Entscheidung, wie die drei Aufsteiger zu ermitteln sind, überließ der FLVW den Kreisen, und die haben sich auf folgende Lösung geeignet: Zunächst wird es zwei Aufstiegsspiele geben: Meister „Iserlohn“ - Meister „Arnsberg“ und Meister „HSK“ - Meister „Siegen-Wittgenstein“. Die Sieger dieser Partien sind in die Bezirksliga aufgestiegen. Die Verlierer ermitteln anschließend in einem weiteren Aufstiegsspiel den dritten südwestfälischen Aufsteiger. Alle Spiele werden auf neutralem Platz ausgetragen. Sollten die Spiele nach 90 Minuten unentschieden enden, wird es keine Verlängerung, sondern direkt Elfmeterschießen geben.

Ganz glücklich ist Michel mit der nun getroffenen Regelung nicht, denn insgeheim hatte er auf einen Direktaufstiegsplatz für die von der Anzahl her größte der vier südwestfälischen Kreisligen gehofft. „Man kann über alles streiten. Mit 14 Mannschaften haben wir die größte Staffel der vier südwestfälischen Kreisligen. Der Verband hat die Regelung analog zur Männer-Bezirksliga getroffen, aber beim Frauen-Spielbetrieb ist das nicht so einfach wie bei den Männern. Wir werden im Laufe der Saison noch einmal über die zukünftige Aufstiegsregelung sprechen“, hofft Michel auf den ersehnten direkten Aufstiegsplatz für die nächsten Spielzeiten.

Ausschlaggebend für die Vergabe der Aufstiegsplätze war für den Verband die Anzahl der Kreisliga-Mannschaften, die die Saison 2018/2019 bis zum Ende durchgespielt haben. Alle Kreise, die am Stichtag (= letzter Spieltag der abgelaufenen Saison 2018/2019) zwölf oder mehr Teams im Spielbetrieb auf Kreisebene hatten, erhielten einen direkten Aufstiegsplatz. Im Kreis Siegen-Wittgenstein waren es allerdings nur neun Mannschaften, die in der Kreisliga bis zum 26. Mai auf Torejagd gingen. Die Folge: Der „SI“-Kreis erhielt vom Verband – wie die anderen fünf südwestfälischen Kreise auch – nur einen halben Aufsteiger. Sechs halbe Aufsteiger ergaben in der Addition dann die drei Aufsteiger für den südwestfälischen Raum.

Auch für den Fall, dass der Verband seiner „Aufstiegslinie“ treu bleiben sollte, gibt es Hoffnung für die heimischen Teams, denn: Der „SI-WI“-Kreisliga gehören in dieser Saison zwölf Mannschaften aus dem Siegerland und Wittgenstein sowie zwei Teams aus dem Kreis Olpe an. Sollten keine „SI“-Mannschaft im Laufe der Saison schlapp machen und das Dutzend durchhalten, hätte der Kreis Siegen-Wittgenstein das für einen direkten Aufstiegsplatz geforderte Soll von zwölf Mannschaften für 2020/2021 erfüllt. – Die weiteren wichtigsten Auf- und Abstiegsreglungen für die westfälischen Frauenklassen im Überblick:


Westfalenliga:
Aufstieg: Der Meister steigt in die Regionalliga auf, sofern er die Zulassungsvoraussetzungen zur Regionalliga erfüllt und die Zulassung erhält.
Abstieg: Bei keinem westfälischen Absteiger aus der Regionalliga oder den übergeordneten Spielklassen steigen die zwei Tabellenletzten zur Landesliga ab. Im ungünstigsten Fall steigen die vier Tabellenletzten zur Landesliga ab.

Landesliga:
Aufstieg: Der Meister jeder Staffel steigt zur Westfalenliga auf. Sollte die Anzahl von 14 Mannschaften der Westfalenliga mit Ablauf des letzten Punktespieltages nicht erreicht werden, tragen die Tabellenzweiten der Landesliga eine Aufstiegsrunde um die freien Plätze aus.
Abstieg: Bei bis zu drei Absteigern aus der Westfalenliga steigen die zwei Tabellenletzten zur Bezirksliga ab. Bei vier Absteigern aus der Westfalenliga spielen die Tabellendrittletzten einen zusätzlichen Absteiger aus.

Bezirksliga:
Aufstieg: Der Meister jeder Staffel steigt zur Landesliga auf. Sollte die Anzahl von 42 Mannschaften der Landesliga mit Ablauf des letzten Punktespieltages nicht erreicht werden, tragen die Tabellenzweiten der Bezirksliga eine Aufstiegsrunde um die freien Plätze aus.
Abstieg: In den Staffeln mit 14 Mannschaften (u.a. Bezirksliga 3) steigen die drei Tabellenletzten zur Kreisliga ab. Der FC Ebenau hat seine Mannschaft bereits zurückgezogen und steht als erster Absteiger fest.

Aufrufe: 024.8.2019, 09:00 Uhr
René GerhardusAutor