2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Ausdirigiert! Trainer Roland Regenbogen muss den Spitzenreiter FV Illertissen II auf der Zielgeraden dieser Saison vorzeitig verlassen.   F.: Ernst Mayer
Ausdirigiert! Trainer Roland Regenbogen muss den Spitzenreiter FV Illertissen II auf der Zielgeraden dieser Saison vorzeitig verlassen. F.: Ernst Mayer

Eine Niederlage mit Folgen

Beim Spitzenreiter FV Illertissen II muss Trainer Regenbogen sofort gehen +++ Mering und Nördlingen rücken wieder ran +++ Ottobeuren schöpft neue Hoffnung

Was war das für eine Vorlage. Weil der Verfolger TSV Kottern bereits am Freitag beim TSV Aindling mit 0:5 unter die Räder gekommen war, hätte der FV Illertissen II der Konkurrenz in der Landesliga Südwest wieder davonziehen können. Doch weit gefehlt, der FVI verlor mit 0:3 beim SC Oberweikertshofen und obendrein setzte der Verein mit sofortiger Wirkung Trainer Roland Regenbogen und Torjäger Dominik Trautmann vor die Tür. Durch die Patzer der Top-Teams sind nun plötzlich der SV Mering (1:0 beim SC Ichenhausen) und der TSV Nördlingen (4:0 gegen den SC Fürstenfeldbruck) wieder im Aufstiegsrennen. Im Tabellenkeller teilten sich der FC Affing und der TSV Gersthofen mit dem 0:0 die Punkte, während der TSV Ottobeuren mit dem 1:0-Erfolg gegen den SV Planegg-Krailling ein Lebenszeichen sendet.

SC Oberweikertshofen - FV Illertissen II 3:0
Für die Illertisser war es die zweite Niederlage in Serie. Eine Halbzeit lang war der FVI dabei klar überlegen. Nach der Pause war dann plötzlich Schluss mit der Illertisser Fußball-Herrlichkeit. In der Endphase schossen Florian Hönisch (76.), Sebastian Heiß (90.) und Cenk Imsak (90.+2) den letztlich deutlichen Sieg des Gastgebers heraus.
Das Ergebnis ist aber nicht der Grund dafür, dass der Verein einen Tag später die sofortige Trennung von Trainer Roland Regenbogen und Stürmer Dominik Trautmann verkündete. Dem Spieler wirft der Verein vor, dass er trotz einer angeblichen Zusage für die kommende Saison beim SSV Ulm 1846 unterschrieben hat. Über die Gründe der Trennung von Regenbogen schweigt man sich beim FVI aus. Der Trainer übernimmt bekanntlich im Sommer die zweite Mannschaft der Spatzen. Naheliegend wären deswegen der Vorwurf, dass Regenbogen an Trautmanns Wechsel beteiligt ist, und die Befürchtung, dass ihm weitere Spieler nach Ulm folgen. Regenbogens bisheriger Assistent Thomas Hamm soll jedenfalls bis zum Sommer übernehmen, dann kommt Markus Deibler.
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen) - Zuschauer: 140

Tore: 1:0 Florian Hönisch (76.), 2:0 Sebastian Heiß (90.), 3:0 Cenk Imsak (90.+2)

FC Gundelfingen - FC Memmingen II 0:0
Torlose Partien zwischen dem FC Gundelfingen und dem FC Memmingen II haben so langsam Tradition. Das 0:0 war bereits das dritte Remis in den vergangenen vier Duellen beider Teams, das ohne einen Treffer endete. Langweilig war das Duell trotzdem nicht.
„Stimmt, es war eine richtig intensive Partie“, meinte dann auch FCG-Trainer Stefan Anderl und wusste nur allzu gut, dass beide Mannschaften etliche Male einen möglichen Torerfolg vor Augen hatten. Wobei die Memminger auf den ersten Blick die klareren Möglichkeiten für sich verbuchen konnten. Wie etwa nach 17 Minuten, als Thomas Thönnessen abzog und der Ball an den FCG-Pfosten klatschte.
Kurz vor dem Pausenpfiff schien dann das 0:1 fällig zu sein. „Ich weiß gar nicht so genau, wie das war“, meinte FCG-Verteidiger David Anzenhofer hinterher, „aber ich bin ins Stolpern gekommen und in den Memminger reingefallen. Es war wohl innerhalb des Strafraums.“ So entschied auch Referee Paul Birkmeier – und der Gefoulte Jannik Froschauer schnappte sich den Ball. Vom Elfmeterpunkt aus scheiterte er jedoch an FCG-Keeper Liridon Recaj (43.). Ein Duell, das der Torhüter auch in der zweiten Halbzeit für sich entschied, als Froschauer vor ihm auftauchte und das Spielgerät erneut nicht an dem 23-Jährigen vorbei ins Netz brachte.
„Recaj hat wirklich ein Klassespiel geliefert“, lobte Trainer Anderl den Schlussmann, wie er überhaupt ein positives Fazit zum ganzen Spiel zog. „Wir sind einige Male richtig gut vors Tor gekommen, letztlich hat nur ein Tick Präzision gefehlt, um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen.“ Paradebeispiel dafür war die Aktion von Stefan Winkler, der sich an der Grundlinie durchsetzte und quer zum Tor spielte. Doch dem einschussbereiten Bernd Scheu fehlte ein Meter, um an den Ball zu kommen (57.).
Einmal war Memmingens Keeper Marco Ihler dann aber geschlagen. Nach Vorarbeit von Phillip Schmid kam Manuel Feil zum Schuss, doch kurz vor der Torlinie klärte Memmingens Verteidiger Patrick Böck (10.). Wie der Kapitän der Allgäuer ohnehin stets zur Stelle war, wenn der Ball in Tornähe kam. Was entscheidend war, war dass der FC Gundelfingen auch im vierten Spiel in Folge ohne Treffer gegen die Memminger blieb.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels) - Zuschauer: 115
Bes. Vorkommnis: Jannik Froschauer (FC Memmingen II) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Liridon Recaj (43.)

TSV Nördlingen - SC Fürstenfeldbruck 4:0
Die Nördlinger waren auf ein schnelles Tor aus, doch Manuel Meyer zielte zunächst zweimal knapp vorbei (2./4.). Auf der anderen Seite gab es nur einen konkreten Aufreger, als Nico Hensolt einen Querleger von Marian Meier gerade noch am Überschreiten der Torlinie hindern konnte (10.).
In der 19. Minute fiel dann das 1:0, an dem Holzmann, Buser und letztlich Johannes Geiß mit einem Rückpass auf Meyer beteiligt waren. Der Nördlinger zimmerte die Kugel aus 15 Metern unter das Gebälk. Ein Klassetor ohne jeden Makel. Die nächste Strafraumsause führte bereits zum 2:0: Daniel Hensolt war nach einem Eckball noch an Torwart Thiel gescheitert, doch die Burcker brachten die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, bis schließlich Nico Hensolt aus vier Metern per Kopf zur Stelle war (34.).
Gleich nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Thorsten Rössle hatte Oefele das 3:0 auf dem Schlappen, doch allein vor dem Torhüter scheiterte er an diesem (49.). Dann steuerte Daniel Hensolt nach einem Oefele-Pass allein auf den Torhüter zu, doch sein Versuch mit einem Heber endete kläglich. Überdies hatte der Assistent mit der Fahne zwei, drei Abseitsentscheidungen getroffen, die jeder Grundlage entbehrten. Bis zur ersten Brucker Möglichkeit hatten die Nördlinger schon eine Vielzahl an Gelegenheiten angehäuft. Meier brachte nach einem Zuspiel des eingewechselten Karol Kopec nur ein Schüsschen zustande (58.), während zwei Freistöße von Uli Fries zwar von anderem Kaliber waren, aber Maschke parierte jeweils super (59./64.). Spätestens nach Daniel Hensolts überlegtem 3:0 nach einer Balleroberung von Alexander Schröter (72.) konnten die Amperstädter nicht mehr hoffen, vielleicht doch noch einen Punkt mitzunehmen.
Nur vier Minuten später fiel bereits das 4:0, als Michael Knötzinger in die Gasse zu Holzmann spielte, der bei vollem Tempo von Torwart Thiel gefoult wurde. Knötzinger selbst erzielte sicher sein erstes Elfmetertor dieser Saison.
Dass der Nördlinger Sieg hochverdient war, betonte auch SCF-Coach Tarik Sarisakal später. Seine Mannschaft habe im Abstiegskampf alle wichtigen Tugenden wie Galligkeit im Zweikampf und Laufbereitschaft vermissen lassen. Trotzdem meinte TSV-Trainer Tobias Luderschmid: „Mit unserem Spiel bin ich nicht restlos zufrieden. Wenn man ein dutzend Mal alleine auf den gegnerischen Torhüter zuläuft, müssen mehr als nur vier Tore fallen.“
Schiedsrichter: Thorsten Rössle (Elpersdorf) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Manuel Meyer (19.), 2:0 Nico Hensolt (34.), 3:0 Daniel Hensolt (72.), 4:0 Michael Knötzinger (76./Foulelfmeter)


Der vierte Sieg in Folge: 2:0 gewann die SpVgg Kaufbeuren (rechts Maximilian Moll) gegen Aufsteiger SV Egg an der Günz (links Florian Huber). F.: Harald Langer

SpVgg Kaufbeuren - SV Egg an der Günz 2:0
Einer Niederlage hat der SV Egg in dieser Saison bisher immer einen Sieg folgen lassen, jetzt ist diese Serie gerissen. Nach dem 0:1 in Aindling setzte es für den Aufsteiger bei der SpVgg Kaufbeuren postwendend ein 0:2. Die Ostallgäuer standen über weite Strecken des Spiels tief in der eigenen Hälfte und versuchten ihr Glück mit langen Bällen. Nach einer knappen halben Stunde hatten sie aber Glück, als Torsten Schuhwerk aus 25 Metern nur die Latte traf. Kurz vor der Pause kam Egg zu zwei weiteren Chancen. Erst war beim Kopfball von Julian Singer erneut das Aluminium im Weg, beim Nachschuss von Timo Ehlert wurde der Ball von Kaufbeurens Alexander Schmidbauer noch von der Linie geschlagen.
Im Gegenzug folgte eine Kombination der Kaufbeurer über Furkan Kircicek und Maximilian Moll, Letzterer hatte allerdings mit Pech im Abschluss. So dauerte es bis zur 63. Spielminute, ehe Kaufbeuren durch Matthias Vetter die 1:0-Führung gelang. Neun Minuten später erhöhte Alexander Schmidbauer auf 2:0. Eggs Torjäger Schedel und Schuhwerk blitzten nicht mehr auf und wurden von den Kaufbeurern mustergültig in Schach gehalten.
Die SVK hatte fortan Chancen im Minutentakt. Lukas Zink (78.) und Furkan Kircicek (79.) scheiterten jedoch an Eggs Schlussmann Rainer Wörz. In der 80. Minute kamen die Gastgeber zur nächsten Großchance, als Zink aus der Drehung heraus nur das Außennetz traf.
Schiedsrichter: Danijel Djordjevic (SV Hammerschmiede) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Matthias Vetter (63.), 2:0 Alexander Schmidbauer (72.)

Sportfreunde Dinkelsbühl - VfB Durach 0:0
Der VfB Durach tritt mit dem dritten Remis nach der Winterpause weiterhin auf der Stelle. Von Beginn an entwickelte sich in Mittelfranken ein ausgeglichenes Spiel. Die erste Chance hatten die Gastgeber, die in der achten Minute im Anschluss an einen Kopfball von Sebastian Arold den Pfosten trafen. Die Duracher Defensive stand in der Folge gut und unterband die meisten Angriffe der SF sehr früh. Mit schnellen Gegenangriffen versuchte der VfB, die Dinkelsbühler Abwehr auszuhebeln. Die erste gute Möglichkeit hatte Alexander Schedel in der 24. Minute, doch der VfB-Torwart Philipp Deeg konnte den Ball gerade noch entschärfen.
Nach der Pause wurde es zunehmend ruppiger, das Geschehen spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab, Torszenen gab es wenige. In der Schlussphase agierten beide Teams offensiver. Brenzlig wurde es noch einmal in der 83. Minute, als der kurz zuvor eingewechselte Duracher A-Jugendspieler Lukas Kohler nur den Pfosten traf. Kurz darauf visierte Paul Raddatz bei einem Freistoß auf der Gegenseite ebenfalls den Pfosten an.
Durachs sportlicher Leiter Peter Dietrich lobte die Einstellung des VfB: „Kämpferisch hat die Mannschaft sehr gut dagegengehalten, auf diese Leistung lässt sich in den nächsten Spielen aufbauen.“
Schiedsrichter: Andreas Dittmeier (Großwelzheim) - Zuschauer: 180

FC Affing - TSV Gersthofen 0:0
In den faden 90 Minuten offenbarte der FC Affing einmal mehr seine eklatante Abschlussschwäche. Gegen die biederen Gersthofer erarbeitete sich der FC Affing nahezu keine Möglichkeiten. Marco Küntzel, der Trainer der Gastgeber wollte phasenweise den Kick seiner Truppe schon nicht mehr mit ansehen. Immer wieder hielt er sich die Hände vor die Augen, ob der schwachen Darbietung seiner Leute. Er sah wenig Herzblut und schon fast gar keine Leidenschaft in den Aktionen.
Dass es innerhalb des Teams nicht passt, bekamen die Zuschauer spätestens nach 76 Spielminuten zu sehen. Maximilian Merwald versuchte sich mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der aber eher einer harmlosen Rückgabe glich. Und als er dann von seinen Nebenspielern aufgefordert wurde, doch besser das Passspiel vorzuziehen, schnauzte er seine Mitspieler mit nicht druckreifen Aussprüchen an. Selbst die treuen Affinger Fans quittierten diese verbale Entgleisung mit lautstarken Protestsprüchen, „dass dies überhaupt nichts auf dem Fußballplatz zu tun hat.“
Auf Trainer Marco Küntzel wartet somit in der kommenden Woche nicht nur in sportlicher Hinsicht enorm viel Arbeit, er ist auch als Vermittler gefragt, damit im nächsten Spiel eine harmonisierende Mannschaft auf dem Platz steht, um vielleicht noch die letzten Kastanien für den FC Affing aus dem Feuer zu holen. Was man gegen den Tabellenletzten aus Gersthofen geboten bekam als Besucher, war absolute Magerkost. Der TSV konnte nicht viel bieten. Aber in puncto Einsatzwillen gaben die Gäste alles, um ihre fünfte Punkteteilung mit nach Hause zu bringen.
Wer beim FC Affing Treffer schießen soll, blieb wieder einmal ein Rätsel. Die Gastgeber hatten nur im ersten Abschnitt so etwas wie den Hauch von Chancen. Da war dann aber Gästeschlussmann Stefan Brunner nicht zu bezwingen. Gegen Dominic Wünsch klärte er ebenso aufmerksam wie gegen Michael Eibel. Und als Robin Streit allein vor ihm auftauchte, brachte der das Kunststück fertig, aus sechs Metern den Ball nicht an Brunner vorbei ins Tor zu schieben; der Ex-Aichacher klärte per Fußabwehr reaktionsschnell.
Die größte Chance der Gersthofen vereitelte auf der Gegenseite schon in den Anfangsminuten Torhüter Florian Riegel, der aufgepasst hatte, als Martini Mombaya vor ihm auftauchte. Wer gehofft hatte, dass die Affinger im zweiten Spielabschnitt auf ihre Haustor endlich die Ladehemmung beenden würden, der wurde bitter enttäuscht. Vielmehr bekamen die Rot-Schwarzen nun nicht einmal mehr einen vernünftigen Spielaufbau zustande. Gersthofen konnte die zaghaften Versuche immer wieder zerstören. Und mit welchen Einsatz die Gersthofer agierten, das zeigte sich darin, dass sie bis zur Erschöpfung mit ihren biederen Mitteln rackerten, was mehrmals Wadenkrämpfe zur Folge hatte.
TSV-Coach Ivan Konjevic sagte zur Erklärung: „Das Trainingspensum ist nicht unbedingt unsere Stärke.“ Und für die einzig echte Chance nach dem Wechsel sorgte Rene Hamann, dessen Schuss wurde von Marco Baur abgeblockt.
Schiedsrichter: Florian Böhm (TSV Wolfratshausen) - Zuschauer: 200



So erging es den Ichenhausern häufig: Bernd Günther befindet sich in der gegnerischen Spielhälfte. Weil die Meringer aber die Räume dicht machen und sich keine Anspielstation auftut, muss er den Rückwärtsgang einlegen. Am Ende dieser Situation wird er den Ball zurück in die eigene Vierer-Abwehrkette passen. F.: Jan Kubica

SC Ichenhausen - SV Mering 0:1
Der SC Ichenhausen hat eine gute Mannschaft, mit Recht spielen die Königsblauen um einen Platz in der erweiterten Spitzengruppe. Was der Elf von Trainer Oliver Schmid zur absoluten Liga-Spitze noch fehlt, davon konnten sich die Besucher im Hindenburgpark ein Bild machen. Das Duell gegen den Tabellennachbarn SV Mering ging dem Resultat nach knapp 0:1 verloren. Die Unterschiede auf dem Platz jedoch waren über 90 Minuten größer, als es das Ergebnis aussagt. Weil das aus Sicht des Aufsteigers allerdings nicht weiter tragisch ist, konnte Übungsleiter Schmid nach dem Schlusspfiff freimütig einräumen: „Es war ein verdienter Sieg des SV. Wir haben alles versucht, aber Mering war einfach abgezockter.“
Nur ganz zu Beginn präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Günter Bayer noch nicht voll auf der Höhe. Als SCI-Abwehrchef Martin Wenni den Meringer Maximilian Obermeyer überflüssiger Weise an der rechten Strafraumlinie legte, pfiff der nicht immer sicher wirkende Schiedsrichter Markus Huber Elfmeter, doch Agustin Barbano schoss den Ball am linken Pfosten vorbei ins Aus (6.). Das war der Muntermacher für die Meringer, die fortan taktisch formidabel agierten, die Räume im Mittelfeld konsequent zu machten und in den so provozierten Eins-gegen-Eins-Duellen überwiegend die Nase vorn hatten. Weil Ichenhausen nach vorne kaum etwas zustande brachte (in der zweiten Halbzeit gab’s trotz zahlreicher Standardsituationen keine einzige Torchance), genügte der Mannschaft von Trainer-Guru Günter Bayer ein erfolgreicher Abschluss. Über die entblößte linke Abwehrseite der Königsblauen konterten die Gäste, der Ball erreichte Manuel Müller und der überwand Torwart Simon Zeiser. Kleiner Schönheitsfehler an der Sache: Der Torschütze befand sich recht eindeutig in Abseitsposition.
Ernsthaft nachkarten wollte deshalb aber kein Ichenhauser – zu deutlich wurde mit Fortdauer der Begegnung, dass Mering in fast allen Belangen den berühmten Tick besser war. Trainer Bayer lobte dann auch die Spielweise der Seinen und sagte: „Unsere Marschroute ist aufgegangen.“ Kritisch wurde der SV-Coach nur in einem Punkt: „Die Chancenverwertung hat mir natürlich nicht gefallen. Das ging schon mit dem Elfmeter los.“ Häufig genug kommt es im Fußball dann so, dass man als überlegene Mannschaft Punkte liegen lässt. Den Ausgleich konnte der SCI in der Form von aber nicht erzwingen; ein Treffer für die Gastgeber lag nie wirklich in der Luft. Auch nicht, nachdem der Meringer Torschütze wegen einer Unsportlichkeit die Rote Karte gesehen hatte (85.).
Schiedsrichter: Markus Huber (Wurmannsquick) - Zuschauer: 250
Tor: 0:1 Manuel Müller (18.)
Rote Karte: Manuel Müller (82./SV Mering)
Bes. Vorkommnis: Agustin Barbano (SV Mering) verschießt Foulelfmeter (6.)

TSV Ottobeuren - SV Planegg-Krailling 1:0
In einem schwachen Spiel gewann der TSV Ottobeuren glücklich. Planegg war in der Spielanlage und mit ihren schnellen Stürmern zunächst das bessere Team. Vor allem ihr Kapitän Martin Bauer bereitete den Gelb-Schwarzen immer wieder Probleme. Nach etwa 20 Minuten fingen sich die Allgäuerund gestalteten das Spiel offen. Torchancen waren jedoch Mangelware. Sehenswert war in der ersten Spielhälfte nur noch ein Weitschuss von Planeggs Capek aus 35 Metern, der aber von TSV-Torwart Schäffler über den Querbalken gelenkt wurde.
Nach der Pause hatten die Oberbayern die erste Chance, als Takiris freigespielt wurde. Doch beim Torabschluss aus elf Metern hielt Schäffler den Ball mit einem guten Reflex (51.). Nach zwei weiteren Möglichkeiten auf beiden Seiten fiel in der 82. Minute das erlösende Tor für die Gastgeber: Elsner schickte Altenrieder über die linke Seite, dieser passte nach innen zu Robin Berger, dessen Schuss aus 16 Metern von einem gegnerischen Spieler noch abgefälscht wurde. So schlug die Kugel unhaltbar zur viel umjubelten 1:0-Führung im langen Eck landete. Kurz vor Spielende hätte Berger sogar noch das 2:0 erzielen können, doch SV-Torwart Sturm lenkte den Ball mit einer Glanztat über die Latte.
Schiedsrichter: Luka Beretic (TSVFriedberg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Robin Berger (82.)


Der TSV Aindling mit Patrick Modes (Mitte) hat dem TSV Kottern keine Chance gelassen. Alexander Lammer (rechts) traf gleich zweimal für sein Team. F.: Wilhelm Baudrexl

TSV Aindling - TSV Kottern 5:0
In den ersten zehn Minuten erwies sich der Schiedsrichter nicht gerade als Aindlinger Sympathisant. Das Gelb gegen Johannes Putz nach einem Handspiel war fragwürdig. Dann landete ein schlampiges Abspiel von Manuel Purschke direkt bei den Gastgebern. Von Patrick Modes prallte der Ball so ab, dass Alexander Lammer mit ihm in den Strafraum eindringen konnte. Dort foulte ihn Torhüter Michael Liebherr und verhinderte so eine klare Chance. Ein Platzverweis aber blieb ihm erspart. Elfmeter war die logische Folge, den verwertete Johannes Raber mit einem Flachschuss ins linke Eck.
Der TSV Kottern antwortete mit Feldvorteilen, von zwingenden Chancen aber konnte lange Zeit keine Rede sein. Das war sicher auch ein Grund, warum die Allgäuer in der Pause gleich einen Doppelwechsel vornahmen. Damit wurde der Druck auf den Kasten auch höher. Die Aindlinger agierten aus einer verstärkten Defensive heraus. Und dieses Rezept war das richtige. Auch beim 2:0 hatte der Torhüter der Gäste seine Füße im Spiel. Ein Abstoß landete direkt bei Mathias Steger, der rannte noch ein paar Meter, ehe er von der Strafraumgrenze aus traf. „Jetzt wär’ gleich noch ein drittes Tor recht“, meinte Josef Kigle. Zwei Minuten später verlängerte Alexander Lammer eine Flanke, die Stefer von der linken Seite geschlagen hatte, mit dem Kopf in die Maschen. Und weil’s so schön war, schlug Lammer auf die gleiche Weise noch einmal zu. Diesmal war Putz von rechts der Vorbereiter. Dann konnte ein Kotterner Abwehrspieler einen Schuss von Putz auf der Linie nicht mehr abwehren.
Nach diesem Torrausch waren die restlichen Minuten nur noch Formsache. Für Kottern war es ein schwerer Rückschlag im Kampf um den Aufstieg in die Bayernliga. Nachdem dieses Spitzenteam zuletzt in Fürstenfeldruck drei Treffer kassierte, muss man wohl von Problemen in der Defensive reden. In Aindling dagegen darf die Debatte um den Erhalt der Landesliga allmählich verstummen. Speziell nach diesem glanzvollen Auftritt, mit dem nun wirklich keiner rechnen konnte.
Schließlich hatten die Allgäuer in der Hinrunde mit 6:1 die Oberhand behalten. Aindlings Trainer Roland Bahl konnte noch einige Wechsel vornehmen, um Leute zu schonen und Fußballern, die zumeist auf der Bank sitzen müssen, ein wenig Spielpraxis zu gewähren. Nach dem Spiel verkündete dann die Vereinsführung noch, dass Bahl für ein weiteres Jahr verlängert.
Schiedsrichter: Thomas Raßbach (Lehrberg) - Zuschauer: 180

Tore: 1:0 Johannes Raber (9./Foulelfmeter), 2:0 Matthias Steger (56.), 3:0 Alexander Lammer (59.), 4:0 Alexander Lammer (61.), 5:0 Johannes Putz (63.)

Aufrufe: 012.4.2015, 21:05 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor