2024-04-24T13:20:38.835Z

Der Spieltag
Es war zum Haareraufen: Hier hadert Simon Knauer (rechts) nach einer vergebenen Chance mit sich. Auch zwei Verletzungen und eine Rote Karte hemmten das Aindlinger Spiel. 		F.: Melanie Nießl
Es war zum Haareraufen: Hier hadert Simon Knauer (rechts) nach einer vergebenen Chance mit sich. Auch zwei Verletzungen und eine Rote Karte hemmten das Aindlinger Spiel. F.: Melanie Nießl

Abstiegskampf im Juli

Der TSV Aindling kommt gegen Illertissen unter die Räder +++ Mering setzt seine Erfolgsserie fort und stürmt an die Spitze +++ Nördlingen besiegt den Heimfluch gegen den SC Ichenhausen

Gerade mal vier Spieltage sind in der Landesliga Südwest gespielt - und schon steckt der eigentlich deutlich höher gehandelte TSV Aindling mitten im Abstiegskampf. Zwar liegen noch drei Teams hinter den Lechrainern, doch die Leistung beim 1:4 gegen den FV Illertissen II gibt aktuell wenig Hoffnung auf baldige Besserung. Dagegen ist der SV Mering im absoluten Stimmungshoch. Auch beim SV Egg an der Günz setzte sich das Team von Trainer Gerhard Kitzler durch und stürmt damit mit der Maximalausbeute von zwölf Zählern an die Spitze, die der FC Memmingen II durch das 0:0 beim FC Gundelfingen räumen muss. Die erste Saisonniederlage und zudem auch die allererste Pleite im Ries setzte es für den SC Ichenhausen, der beim TSV Nördlingen mit 2:3 den Kürzeren zog.
TSV Aindling - FV Illertissen II 1:4
Damit haben nicht einmal die schlimmsten Skeptiker gerechnet. Bereits im Juli ist beim TSV Aindling Abstiegskampf angesagt. Das 1:4 gegen den FV Illertissen II war die zweite Heimniederlage im zweiten Auftritt. Drei Punkte aus den ersten vier Partien stellen eine mehr als mäßige Ausbeute dar. Wie es zu diesem Armutszeugnis kam, das lässt sich ganz einfach erklären: Die Abwehr wackelt immer bedenklicher und vorne sieht es nicht besser aus.
Bei einem Kopfball von Simon Fischer klärte Simon Fischäss auf der Linie. Einen Schuss von Markus Notz lenkte der Aindlinger Keeper Florian Peischl zur Ecke. Und dann geriet der TSV schnell in Rückstand. Tim Voß war erfolgreich, nachdem die Abwehr nicht hatte klären können (12.). Kurz darauf machte der Verletzte Wolfgang Klar machte Platz für Christian Wink. Und kaum war der auf dem Platz, da schlug es erneut ein im Aindlinger Kasten ein. Diesmal hieß der Schütze Simon Allgaier mit einem Direktschuss aus wenigen Metern (18.). Nach einem Missverständnis in der FVI-Abwehr hatte Daniel Ritzer eine Riesenchance zum Anschlusstreffer, die er aber kläglich vergab.
Das nächste Geschenk vergab Simon Knauer. Der Mann, der für Urlauber Patrick Modes ins Team gekommen war, scheiterte an Torhüter Tizian Fendt, nachdem er in Abseitsposition den Ball erhalten hatte. Wie man es richtig macht, das demonstrierte Illertissen. Ruben Beneke nutzte wieder nach einer Ecke einen weiteren schwachen Moment in der Defensive der Aindlinger und erzielte das 0:3 (35.).
Bei den Lechrainern passt derzeit so gut wie gar nichts. In dieses Bild passte auch die zweite Auswechslung. Anton Schöttl ebenfalls verletzt runter und mit einem Sanka abtransportiert werden – für ihn kam Johannes Raber auf den Platz.
Und was gibt es vom zweiten Durchgang zu berichten? Aus Aindlinger Sicht relativ wenig und diese Aussage wiegt noch schlimmer als die herbe Niederlage. Der letzte Hauch von Optimismus war verflogen, als Beneke ungehindert Richtung Aindlinger Tor rennen konnte. Sein Schuss landete an der Latte, Yannick Glessing nutzte den Abpraller allerdings zum 0:4 (53.). Nicht genug mit dieser Flut an Gegentreffern, es kam sogar noch schlimmer. Simon Fischer prallte nach einem Solo mit Simon Krumpschmid zusammen, der Schiri sah ein Frustfoul und schloss den Aindlinger daraufhin mit Rot aus.
Illertissen verwaltete den großen Vorsprung nach Belieben, die Hausherren sehnten den Schlusspfiff herbei in einem Duell, das bereits das zweite Debakel nach dem 1:5 von Ichenhausen zur Folge hatte. Der Treffer von Haci Ay (86.) wirkte wie ein Trostpflaster im Miniformat.
Schiedsrichter: Richard Conrad (FC Aschheim) - Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Tim Voß (13.), 0:2 Simon Allgaier (18.), 0:3 Ruben Beneke (35.), 0:4 Yannick Glessing (53.), 1:4 Haci Ay (85.)

Rote Karte: Simon Fischer (57./TSV Aindling)

SV Raisting - SpVgg Kaufbeuren 1:4
Die SpVgg Kaufbeuren hat sich nach der 0:1-Niederlage gegen den TSV Aindling eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim Tabellenletzten SV Raisting gewann die SVK. Vorwiegend im zweiten Durchgang brillierten die Wertachstädter und feierten somit ihren zweiten Saisonsieg. Bitter war der Tag nur für Torwart Daniel Baltzer: Er musste nach einer Knieverletzung noch vor der Pause ausgewechselt werden.
Schon nach zwei Minuten wurde Lukas Zink im Raistinger Strafraum von den Beinen geholt, der Pfiff des Schiedsrichter blieb aus. Während Stefan Meisel bei seiner ersten Großchance noch Pech hatte (15.), konnte er in der 20. Minute seinen zweiten Saisontreffer bejubeln.
Raisting drückte nach der kurzen Trinkpause auf den Ausgleich und wurde belohnt. Deshalb, weil die SVK in dieser Phase zu lasch agierte. Michael Boos traf in der 38. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1. Unglücklich agierte hier Torwart Baltzer, der dem Ball unter dem Bauch durchrutschte. Noch vor der Pause vergab Lukas Zink. Der Unparteiische ahndete zwei vermeintlich klare Foulspiele im gegnerischen Strafraum nicht an Benjamin Kleiner und Lukas Greif. Selbst das Solo von Marcel Halder über den halben Platz darf nicht unerwähnt bleiben.
Keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff glänzte Lukas Zink ebenfalls mit einem Sololauf. Nach einem Doppelpass mit Stefan Meisel schob er zur 2:1-Führung ein. Sein Debüt im Dress der SVK feierte der Slovake Peter Jasenovsky, der seine Qualitäten mehrmals unter Beweis stellte. Auch Roman Lerchenmüller gab sein Landesliga-Debüt. Sein erstes Saisontor erzielte Simon Ried (58.). Er donnerte aus 18 Metern auf das Raisting Gehäuse, Torwart Pascal Stroehl war chancenlos. Seinen zweiten Treffer in diesem Spiel machte Stefan Meisel, der in der 67. Minute nach einer mustergültigen Vorlage von Simon Ried freistehend einschob. Raisting gab sich zwar nie auf, fand aber gegen die gut gestaffelte Defensive der SVK keine Mittel.
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Stefan Meisel (20.), 1:1 Michael Boos (37.), 1:2 Lukas Zink (47.), 1:3 Simon Ried (54.), 1:4 Stefan Meisel (67.)

TSV Nördlingen - SC Ichenhausen 3:2
Zum ersten Mal überhaupt hat der SC Ichenhausen beim TSV Nördlingen die Punkte liegen. Bereits nach sechs Minuten fiel das 1:0 für die Rieser. Eine Kopfballabwehr von SCI-Innenverteidiger Martin Wenni landete bei Manuel Meyer, der fackelte nicht lange und beförderte die Kugel mit einem Flachschuss ins lange Eck. Eine Minute später klatschte ein Kopfball von Ichenhausens Wiedemann an den Außenpfosten und eine weitere Zeigerumdrehung später wurde Andreas Kaiser von Stefan Strohhofer abgehängt, doch der SCI-Neuzugang schoss kläglich vorbei. Neben einem herzhaften Linksschuss von Andreas Beckmann kam lange Zeit nicht viel von den Ichenhausern.
Die Rieser dagegen machten mächtig Betrieb nach vorne. Nico Oefele zielte aus bester Position nur ans Außennetz (22.). Das 2:0 schien fällig, als Janick Reitz von Holzmann überlaufen wurde und Oefele die scharfe Hereingabe volley aus drei Metern an die Latte donnerte (42.). „Aufwachen, das ist ja der Wahnsinn“, raunte Torwart Zeiser seinen Vorderleuten.
Mit Daniel Wiener und Dominik Fabinger kamen zur Pause frische Kräfte zum Einsatz. Fabinger war dann auch am 1:1 beteiligt. Mit einem exakten Schnittstellenpass brachte er den schnellen Daniel Dewein ins Spiel und der Flügelflitzer sorgte überlegt für den Ausgleich. Nur zwei Minuten später wäre Ichenhausen beinahe in Führung gegangen, doch Martin rettete gegen den allein vor ihm auftauchenden Fabinger.
Eine feine Kombination ging dann dem erneuten Führungstreffer des TSV voraus: Raab spielte auf Oefele, der leitete mit der Hacke auf Holzmann weiter, Pass in die Mitte, wo Meyer im ersten Versuch noch an Zeiser scheiterte, aber dann den Abpraller unter die Latte knallte (55.). Nur eine Minute später verfehlte Meyers Pass vor das Ichenhauser Tor zwar Oefele im Zentrum, aber am langen Pfosten stand Philipp Buser genau richtig und machte das 3:1. Doch damit war die Partie noch nicht gelaufen, denn Fabinger sorgte nach 65 Minuten für den Anschlusstreffer. Das 3:3 sollte aber nicht mehr gelingen.
Trotz der Leistungssteigerung seines Teams in Durchgang zwei sprach Oliver Schmid von einem verdienten Sieg der Nördlinger. „Wir hatten Glück, dass wir zur Pause nur 0:1 in Rückstand lagen. Wir haben insgesamt unsere Leistung nicht gebracht. In dieser Form spielen die Gastgeber um den Aufstieg in die Bayernliga mit.“ Nördlingens Trainer Andreas Schröter gab das Lob zurück. „Wer Ichenhausen schlagen will, muss schon eine starke Leistung abrufen. Einziger Kritikpunkt bei uns war, dass wir vor allem in der ersten Halbzeit zwar viele Chancen kreiert haben, aber nur ein Tor erzielten.“
Schiedsrichter: Frank Mühlenberg (Georg.gmünd) - Zuschauer: 220

Tore: 1:0 Manuel Meyer (6.), 1:1 Daniel Dewein (50.), 2:1 Manuel Meyer (55.), 3:1 Philipp Buser (56.), 3:2 Dominik Fabinger (65.)

SV Egg an der Günz - SV Mering 2:3
Die Egger erwischten einen klasse Start. Manuel Schedel besorgte früh die Führung, als bei seinem Schuss aus 20 Metern der Ball via Innenpfosten ins Tor prallte. Merings Trainer Gerhard Kitzler gestand später: „Danach hat es schon ein bisschen gedauert, bis wir uns wieder geschüttelt haben.“ Mering stand danach kompakt und versuchte es mit Kontern. Es war aber eine Standardsituation, die zum Ausgleich führte (16.). Nach einem Freistoß kam Markus Gärtner im Strafraum per Zufall an den Ball und hämmerte den aus sieben Metern in die Maschen. Merings Führung 20 Minuten später entsprang einem direkten Freistoß – ebenfalls durch Gärtner.
Nach der Pause kamen die Allgäuer schwungvoll aus der Kabine und nahmen das Spiel in die Hand. Egg spielte sich viele Chancen heraus. So war es wiederum Manuel Schedel, der den Torwart überlupfte und ausglich (55.). Die Günztaler blieben dran und hatten die dicke Chance, auf 3:2 zu erhöhen. Doch Eggs Joshua STeck verlor beim Schuss das Gleichgewicht und verfehlte aus zehn Metern das leere Tor. Nur drei Minuten später kam dann die kalte Dusche für die Gastgeber. Nach einem Meringer Konter war es wieder Gärtner, der traf. Doch Egg gab nicht auf und erzielte das 3:3. Doch der Unparteiische hatte ein Foul gesehen und verweigerte die Anerkung.
Merings Trainer Kitzler war auch mit der Leistung seines Teams zufrieden: „Egg ist zu Hause stark und kommt über die Außen. Von den Torchancen her haben wir aber ein Quäntchen mehr gehabt.“ Die Taktik sei aufgegangen. „Es war ein Kampfspiel bei tropischen Temperaturen.“ Der Wille in der Mannschaft sei jedenfalls da. Das Team kann auch mit Umstellungen gut umgehen. Schließlich musste der Abwehr-Routinier Bajram Gocevic aufgrund einer Verletzung ersetzt werden. Allerdings musste der Trainer während der Partie nun auch noch Fatih Cosar verletzt auswechseln.
Schiedsrichter: Julius Egen-Gödde (Kaufering) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Manuel Schedel (3.), 1:1 Markus Gärtner (17.), 1:2 Markus Gärtner (36.), 2:2 Manuel Schedel (56.), 2:3 Markus Gärtner (63.)

FC Stätzling - Türkspor Augsburg 0:5
Eine in dieser Höhe unverdiente Niederlage mussten die Stätzlinger im einstecken. Denn der FCS zeigte in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und musste dennoch einen Rückstand zur Pause hinnehmen. Aufgrund zum Teil orkanartiger Böen wurde der Spielaufbau des FCS in der ersten halben Stunde erschwert. Trotzdem erspielten sich die Grün-Weißen ein deutliches Übergewicht an Tormöglichkeiten. Nach sieben Minuten scheitern Heiß und anschließend Winterhalter aus jeweils aussichtsreicher Position. Nur kurze Zeit später senkte sich ein Kopfball von Löffler an die Querlatte und Rolle blieb mit einem Hechtkopfball knapp über der Grasnarbe erfolglos. In der 26. Minute sahen die Zuschauer einen sehenswerten Angriff über Stätzlings Utz, dessen Hereingabe aber von Rolle und Löffler nicht verwertet werden konnte.
Die Defensive des FC Stätzling zeigte sich bis dato sehr aufmerksam und leistete sich in der 32. Minute den ersten Fehler, den aber Keeper Baumann mit einem Reflex ausbügelte. In der 33. Minute allerdings fiel der Führungstreffer für die Augsburger, als Neuzugang Daniel dos Santos goldrichtig stand und den Ball nach einem Zuspiel nur noch über die Linie bugsieren musste..
Auch nach dem Seitenwechsel verwertete Türkspor Augsburg seine Chancen konsequent und sorgte mit einem Doppelschlag innerhalb einer Minute für die Vorentscheidung. Dönmez nahm erst einen Abpraller im Strafraum auf und fand die Lücke zum 2:0. In der 54. Minute traf Dönmez dann ins lange Eck. Nachdem Yazir sogar auf 4:0 erhöhte, bemühte sich der FC Stätzling zwar weiterhin um eine Ergebniskorrektur, aber am Ende sprang nur noch eine Torchance durch Winterhalter heraus. Den Schlusspunkt setzte Sabljic, der zehn Minuten vor Schluss zum 5:0 traf.
Schiedsrichter: Ludwig Lunak (ASV Dachau) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Daniel Cesar Viana dos Santos (33.), 0:2 Yildirim Dönmez (53.), 0:3 Yildirim Dönmez (54.), 0:4 Sezer Yazir (61.), 0:5 Ivan Sabljic (80.)

FC Gundelfingen - FC Memmingen II 0:0
Mit dem 0:0 gegen den als Tabellenführer angereisten FC Memmingen II können Gundelfinger leben, viel mehr Sorgen bereitet allerdings die immer angespanntere Personalsituation. So musste Manuel Müller nach 25 Minuten sein Comeback abbrechen, nachdem er sich erneut eine Zerrung zuzog, und zum Verdruss von Trainer Karlheinz Schabel droht auch noch Kapitän Fabio Kühn eine Pause.
„Es ist bewundernswert, dass er überhaupt 90 Minuten durchgehalten, nachdem Fabio zur Halbzeit schon Probleme mit dem Knie hatte“, so der Trainer. Ob es sich um eine Bänderverletzung handelt oder sogar der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen wurde, soll nun schnell geklärt werden. Im Duell mit dem FC Memmingen II hatten die Gundelfinger ohnehin nur noch drei einsatzfähige Ersatzspieler auf der Bank.
In der Anfangsphase hätte um ein Haar Oguz Yasar den FCG in Führung bringen können, doch er war wohl ebenso überrascht wie FCM-Keeper Fabio Zeche, der an der Strafraumkante kurzzeitig die Kontrolle über den Ball verlor. Bevor Yasar aber sich die Kugel aneignen konnte, hatte Zeche wieder alles im Griff. Als nach 30 Minuten dann der Ball sogar im Memminger Tor lag und Bernd Scheu sich feiern lassen wollte, wurde der Jubel schnell durch den Linienrichter erstickt. Der hatte die Fahne oben und Scheu im Abseits gesehen. Aber auch die Memminger, die immer wieder auf eine frühe Balleroberung aus waren, sorgten für reichlich Gefahr. Die beste Gelegenheit hatte Achim Speiser, als er frei vor FCG-Torhüter André Behrens auftauchte, an diesem aber nicht vorbei kam (21.).
„Da hatten wir echt Glück“, räumte Coach Schabel ein – und musste auch in der zweiten Halbzeit richtig tief durchschnaufen. Denn nach 75 Minuten jagte Speiser den Ball an den Innenpfosten, der flog parallel zur Torlinie und landete bei Jannik Rochelt. Torwart Behrens warf sich vergeblich in dessen Schuss, doch auf der Torlinie rettete der mitgelaufene Verteidiger Michael Grötzinger mit dem Bauch.
Und die durch die zahlreichen Ausfälle geschwächte Gundelfinger Offensive? Die tat sich schwer, aber nach 64 Minuten hatte Oguz Yasar dann doch die Führung auf dem Fuß. Dabei wollte es der 21-Jährige zu genau machen und jagte den Ball knapp übers Tor. „Letztlich kann ich mit dem Ergebnis aber leben“, zeigte sich sein FCG-Trainer Karlheinz Schabel nicht unzufrieden, „nur die Personalsituation macht mir arge Sorgen. Denn die Verletzten kommen so schnell nicht zurück.“ Und FCM-Coach Candy Decker ergänzte trotz der vergebenen Siegchance: „Man muss auch mal mit einem Zähler zufrieden sein."
Schiedsrichter: Dominik Fober (Herrieden) - Zuschauer: 280

SC Oberweikertshofen - SV Cosmos Aystetten 0:2
Der erste Landesliga-Erfolg des SV Cosmos ist perfekt. Für den Sportlichen Leiter Christian Geib ein „absolut verdienter Sieg bei einer gestandenen Landesligamannschaft.“ Ausschlag geben sei gewesen, dass die Mannschaft von Trainer Marco Löring nach zwei guten zweiten Halbzeiten gegen Gundelfingen und in Gilching endlich einmal zwei gute Halbzeiten abrufen konnte.
Nachdem man in den ersten beiden Spielen die erste Halbzeit jeweils verschlafen hatte, starteten die Cosmonauten diesmal recht forsch. Schon nach zwei Minuten hämmerte Robert Marlosvic-Mandic den Ball aus 20 Meter über das Tor und nach einer Ecke von Stefan Lukic traf Maximilian Drechsler das Gebälk.
In der 10. Minute musste der junge Keeper Alexander Bernhardt das erste Mal eingreifen, als die Heimelf einen gefährlichen Freistoß ausführte. Der Aystetter Anfangselan war nun etwas dahin und das Spiel wurde ausgeglichen. In der 21. Minute hatte Mehmet Ayvaz die Führung auf dem Fuß, doch Goalie Bernhardt hielt den Ball fest. Ein schöner Spielzug über Maximilian Drechsler und Robert Markovic-Mandic wurde von Patrick Szilagyi in der 25. Minute überlegt zur verdienten Führung abgeschlossen. „Das war mega herausgespielt“, schwärmt Trainer Marco Löring über den One-Touch-Fußball der Seinen. Bis zur Pause hatten beide Mannschaften noch eine gute Gelegenheit, die aber von den Torhütern vereitelt wurde.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit übernahm Aystetten wieder das Heft des Handelns. Nach Chancen vom Max Drechsler und Robert Markovic-Mandic erzielte Emre Kurt nach einer Drechsler-Ecke das 2:0 per Kopf. „Das war natürlich ein optimaler Zeitpunkt“, freute sich Geib. Jetzt versuchten die Gastgeber verzweifelt, das Cosmos-Tor zu bestürmen. In der 55. Minute hatte Maximilian Schuch eine gefährlichen Freistoß. Den Nachschuss hielt Bernhardt bravourös. Zehn Minuten später hatten die Gäste Glück, dass Peter Herger nur das Gebälk traf.
Das Spiel wurde etwas hektischer. Als der Oberweikertshofer Mehmet Ayvaz gegen Cosmos-Verteidiger Emre Kurt nachschlug, nachdem er zuvor gefoult wurde und der Schiedsrichter gepfiffen hatte, bekam der SCO-Angreifer Rot. In Unterzahl wurden die Oberbayern nun sogar stärker, Aystetten beschränkte sich auf die Verteidigung, die wenigen Konter wurden schlecht zu Ende gespielt. Alle Chancen der Gastgeber vereitelte jedoch der fehlerfreie Torhüter Alexander Bernhardt und hielt die Null fest. Damit hat der SV Cosmos aus dem Spiel heraus weiterhin noch keinen Gegentreffer kassiert.
„Wir haben uns als Mannschaft präsentiert. Der Sieg war absolut verdient“, bilanzierte Löring nach dem Schlusspfiff, „der Gegner ist tief gestanden und hat uns das Spiel machen lassen, aber das können wir."
Schiedsrichter: Alexander Meier (München) - Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Patrick Szilagyi (27.), 0:2 Emre Kurt (51.)

Rote Karte: Mehmet Ayvaz (69./SC Oberweikertshofen)


SC Olching - TSV Gilching-Argelsried 1:2
Nach der Heimniederlage gegen den TSV Gilching kann man von einem Fehlstart der Olchingersprechen. Der Anschlusstreffer von Nebojsa Tosic in der Nachspielzeit kam zu spät, um die dritte Pleite im vierten Saisonspiel zu verhindern.
Doch von Fehlstart wollte im Olchinger Lager nach den insgesamt 98 Fußballminuten keiner sprechen. „Die Truppe und der Verein sind intakt, da kommt keine Hektik auf“, betonte Fußballchef Reinhold Miefanger, der an einen ähnlich bescheidenen Saisonstart vor einem Jahr erinnerte. „Der Mannschaft kann man auch den Willen nicht absprechen“, sagt Miefanger.
Weit weniger mild fiel das aus, was Olchings Trainer Dario Casola zum schwäbischen Unparteiischen Florian Wernz zu sagen hatte. Casola hatte nach dem Schlusspfiff bereits ein paar Mal durchgeatmet, eine Beruhigungsmaßnahme. Doch der dicke Hals hatte nur unwesentlich abgenommen. „Wir haben durch zwei Fehlentscheidungen verloren“, kritisierte der Coach den auch Bayernliga pfeifenden Unparteiischen. Vor dem 0:1 habe es kein Foul seines Spielers gegeben, vor dem 0:2 habe er ein Foul an einem Olchinger übersehen. Während der Partie hatte das Casola dem recht gesprächsfreudigen Schiri so deutlich mitgeteilt, dass der sich zum Einschreiten veranlasst sah: „Ich mache hier meinen Job, kümmere Du Dich um Deine Mannschaft“, wies Wernz Casola energisch zurecht.
em kickenden Olchinger Personal wiederum hätte etwas mehr Fantasie bei Standardsituationen nicht geschadet. So wären die von Casola festgestellten 70 Prozent Ballbesitz möglicherweise effektiver umgesetzt worden. „Diese Situationen waren heute nicht unsere Stärke“, hatte auch Miefanger erkannt. Hinzu kam, dass den Gilchingern eine solide Abwehrleistung ausreichte, um den Olchinger Angriffsbemühungen Herr zu werden. Dramatische Szenen spielten sich im Strafraum der Gäste aus dem Starnberger Landkreis nicht ab, obwohl Casola feststellte: „Wir haben uns für den Aufwand heute nicht belohnen dürfen.“ Spielerisch sei man den Gilchingern überlegen gewesen.
Schiedsrichter: Florian Wernz (Langerringen) - Zuschauer: 380

Tore: 0:1 Christian Rodenwald (27.), 0:2 Ramon Adofo (54.), 1:2 Nebojsa Tosic (95.)

Aufrufe: 030.7.2017, 21:10 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor