Diese Szene, so waren sich die Heimerdinger Fans einig, passte ins Bild dieses Nachmittags. Es sollte einfach nicht sein. Der TSV-Trainer Dietmar Seethaler fasste das Geschehen kurz nach dem Abpfiff so zusammen: „Wir haben die erste halbe Stunde sensationell gespielt und sind einfach nur enttäuscht über das Ergebnis und einige Schiedsrichterentscheidungen.“ Das größte Unverständnis rief eine Szene in der 50. Minute hervor. Nach einer Attacke gegen Patrick Kraut im Strafraum zeigte Schiedsrichter Sascha Perekovic sofort auf den Elfmeterpunkt, revidierte die Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten aber wieder, obwohl er deutlich näher am Tatort stand.
All das hätte aber gar keine Rolle mehr gespielt, wenn die Gastgeber nicht so schludrig mit ihren Chancen umgegangen wären. Ein 3:0 oder 4:0 nach einer halben Stunde wäre ohne weiteres möglich gewesen. Eine Welle nach der anderen rollte auf das Schwaikheimer Tor zu. Schon in der dritten Minute konnte sich Michele Ancona aus elf Metern die Ecke aussuchen, schoss aber rechts vorbei. Murat Öztürk, noch mal Ancona, Jörn Pribyl und Norman Röcker hatten danach beste Möglichkeiten. Und als eine Direktabnahme von Dimitriy Lubenskiy dann doch im Tor landete, entschied Perekovic auf Abseits (27.).
Es kam, wie es kommen musste. Nach einem schlimmen Fehlpass von Ismail Sancaktaroglu in die Beine von Felix Gebhardt wechselte Schwaikheim schnell die Seite. Die Flanke von rechts bugsierte Tim Schlichting in bester Torjägermanier per Flugkopfball ins eigene Tor (31.). Die Gastgeber brauchten eine Weile, bis sie sich von diesem Schock erholt hatten. Der nächste Tiefschlag folgte mit dem nicht gegebenen Elfmeter und einem Freistoßhammer zum 0:2 durch Falco Frank (56.). Als der nur sieben Minuten später nach einem Konter auch noch einen Doppelpack schnürte – Heimerdingen hatte gerade zweimal gewechselt und war noch nicht wieder richtig sortiert –, schien die Partie entschieden. Doch der TSV versuchte noch einmal alles, drückte die Gäste in die eigene Hälfte. Tim Schlichting per Kopf (81.) und Murat Öztürk aus kurzer Entfernung (88.) brachten das Team ins Spiel zurück. Weil es aber eben nicht hatte sein sollen, blieb Dietmar Seethaler nur noch die eine Erkenntnis: „Fußball ist nicht immer gerecht.“
TSV Heimerdingen: Emmrich, Pellegrino, Schäffler, Schlichting, Sancaktaroglu (62. Riffert), Kraut, Pribyl, Ancona, Lubenskiy (62. Rampp), Öztürk, Röcker.