2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Nicht zu beneiden: FCE-Coach Georg Lunz (mi.) muss nach dem Bamberger Neuanfang mit einem komplett umgekrempelten Kader versuchen, die Klasse zu halten. F: Czepera
Nicht zu beneiden: FCE-Coach Georg Lunz (mi.) muss nach dem Bamberger Neuanfang mit einem komplett umgekrempelten Kader versuchen, die Klasse zu halten. F: Czepera

Überraschender Tabellenführer und quo vadis FC Eintracht?

Landesliga Nordwest - Rückblick: FuPa lässt die 22 absolvierten Spieltage noch einmal Revue passieren

Auch die 17 Vereine der Landesliga Nordwest haben in die Winterpause verabschiedet. Dass die SpVgg Jahn Forchheim nach dem Abstieg aus der Bayernliga vorne mitmischen würde können, das hatten viele auf der Rechnung. Aber den 1. FC Schweinfurt II hatten wohl die wenigsten Experten auf der Rechnung, wenn es um den begehrten Platz an der Sonne geht. Auch eine Etage tiefer findet sich der FC Eintracht Bamberg im Tabellenkeller wieder. Der Traditionsklub, der im Sommer kurz vor dem kompletten Kollaps stand, muss mit einem komplett umgekrempelten Kader versuchen, den Sturz in die Bezirksliga zu vermeiden. FuPa blickt zurück auf eine ereignisreiche Herbstrunde in der Landesliga Nordwest.

Das Spitzenduo:

1. FC Schweinfurt 05 II (Platz 1, 42 Punkte, Torverhältnis 46:20)Spektakuläre Neuzugänge im Sommer, viele Experten hatten die Schnüdel auf der Rechnung ganz oben - das galt allerdings für die erste Mannschaft in der Regionalliga. Ein Vorteil der Truppe um Coach Ulli Baumann, denn in der Kugellagerstadt dreht sich fast alles um die "Erste". Die junge Reserve kann in aller Ruhe arbeiten. In der Anfangsphase der Saison fehlte bei den "kleinen Schnüdeln" noch die Konstanz, aber seit September läuft der FC 05-Motor auf Hochtouren. Aus elf Partien holten die Schweinfurter überragende 29 Punkte, überflügelten die Konkurrenz aus Forchheim und thronen an der Tabellenspitze. Die Spieler sehen die Landesliga als Sprungbrett für höhere Aufgaben in der Regionalliga und geben entsprechend Gas. Christopher Lehmann (21, 12 Tore) oder Christoph Schmidt (22, 14 Tore) haben längst beste Werbung in eigener Sache betreiben können. Natürlich profitieren die 05er auch von dem Umstand, dass ab und an ein Akteur aus dem Viertliga-Kader den umgekehrten Weg geht und Spielpraxis in der Landesliga sammelt. Größtes Plus der Baumann-Elf im Titelrennen könnte die Unbekümmertheit werden, denn die Unterfranken haben überhaupt keinen Druck und können im Frühjahr befreit aufspielen.

SpVgg Jahn Forchheim (Platz 2, 40 Punkte, 63:27)Nach dem Abstieg haben sich die Forchheimer gleich wieder gefangen. Die Führungsspieler konnten nach der Zwangsversetzung in die Landesliga gehalten werden, auch Coach Michael Hutzler blieb an Bord. Den Betriebsunfall will die SpVgg direkt wieder korrigieren und peilt im Frühsommer die Rückkehr in die Bayernliga an. Hier geht`s zum ausführlichen Bericht über die SpVgg Jahn Forchheim.


Der schwierige Neuanfang:

FC Eintracht Bamberg (Platz 18, 15 Punkte, 21:48)
Es war klar, dass der FC Eintracht nach der Insolvenz und dem damit verbundenen Zwangsabstieg in die Landesliga erst einmal wieder finanziell und sportlich auf die Füße kommen muss. Der Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen, im Sommer blieb kadermäßig kein Stein auf dem anderen. Die komplett neuformierte Truppe um Chefcoach Georg Lunz befindet sich immer noch in der Findungsphase. Dabei war der Start eigentlich überraschend vielversprechend. Beim Top-Team in Kleinrinderfeld triumphierten die Oberfranken mit 2:0, zuhause gab`s ein 2:2 gegen Kahl. Dann folgte aber schnell die Ernüchterung - und fünf Pleiten in Serie. Klar ist auch: Ein Abstieg in die Bezirksliga wäre ein erneuter Schlag ins Kontor des 2016 so arg gebeutelten Traditionsklubs. Es wird aber ein steiniger Weg für den FCE, das rettende Ufer ist schon neun Zähler entfernt. Soll`s noch ein Happy End geben, müssen die Bamberger vor allem ihre Heimschwäche in den Griff bekommen. Nur magere sieben Zähler aus elf Partien sprangen bisher auf heimischem Geläuf raus.



Die Scharfschützen der Liga:

533 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,19 Treffern pro Partie bedeutet. In der Vorsaison gab es 662 Treffer (Schnitt 3,41). Christoph Schmidt vom Spitzenreiter 1. FC Schweinfurt 05 II führt mit 14 Treffern die Torschützenliste knapp vor seinem Teamkollegen Christopher Lehmann (12) an. Es folgen Manuel Weißenberger (12, DJK Schwebenried/Schwemmelsbach), Thomas Roas (11, SpVgg Jahn Forchheim), Steffen Barthel (11, Baiersdorfer SV), Peter Endres (10, TSV Kleinrinderfeld), Andi Mönius (10, SpVgg Jahn Forchheim) und Steffen Hönninger (10, 1. FC Lichtenfels).


1. Schmidt,
Christoph (22)
14 18 1/1 2. Lehmann,
Christopher (21)
12 19 -/- 3. Weißenberger,
Manuel (28)
12 20 3/3 4. Roas,
Thomas (27)
11 15 1/1 5. Barthel,
Steffen (22)
11 19 -/- 6. Endres,
Peter (33)
10 12 -/- 7. Mönius,
Andi (25)
10 18 -/- 8. Hönninger,
Steffen (28)
10 19 2/2 9. Weisensel,
Marcial (26)
8 16 3/3 10. Wilke,
Thilo (25)
8 17 -/-



Die Zuschauermagneten:

31.813 Zuschauer kamen in die 17 Stadien, ein Schnitt 190 Fans pro Spiel. In der Vorsaison kamen bis zum Winter 36.152 Besucher (Schnitt 186), damit gab es wie vor einem Jahr einen leichten Anstieg des Interesses. Zuschauerkrösus ist der Neuling 1. FC Lichtenfels einem Schnitt von 286 Besuchern vor dem Mitaufsteiger 1. FC Fuchsstadt (280) und dem Vorjahresbesten DJK Schwemmelsbach/Schwebenried (253). Es folgen TSV Karlburg (222), SpVgg Jahn Forchheim (221), TSV Unterpleichfeld (209), FVgg Bayern Kitzingen (195), FC Eintracht Bamberg (186), TSV Abtswind (172) und der FC Viktoria Kahl (171). Den besten Besuch verzeichnete das Derby TSV Unterpleichfeld gegen den TSV Abtswind mit 550 Fans. Einen vierstelligen Besuch gab es nicht. Den Minusrekord hält die Partie TG Höchberg mit nur 50 Interessierten.

MinMaxGesamtØ 1. Lichtenfels 8 150 450 2.295 286 2. Fuchsstadt 10 130 450 2.800 280 3. Schwebenried 10 150 450 2.535 253 4. TSV Karlburg 9 100 350 2.000 222 5. J. Forchheim 11 80 489 2.437 221 6. U`pleichfeld 10 100 550 2.090 209 7. FV Kitzingen 10 100 368 1.956 195 8. FCE Bamberg 11 100 280 2.046 186 9. TSV Abtswind 9 120 300 1.550 172 10. Vikt. Kahl 9 100 330 1.540 171



Die Dauerbrenner:

5 Spieler haben keine einzige Minute bei ihrem Verein gefehlt. Eric Heinze, Carsten Hahn (beide FC Coburg), Marvin Schramm (TSV Karlburg), Johannes Trautmann (FC Eintracht Bamberg) und Pascal Scholz (1. FC Lichtenfels) standen immer vom Anpfiff bis zum Abpfiff auf dem Platz.





Aufrufe: 016.12.2016, 09:30 Uhr
mwi/dmeAutor