2024-05-10T08:19:16.237Z

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Lang-Göns im Glück – und das in Schwalmtal. Aber der TSV ist in der Kreisoberliga Süd ansonsten kaum zu stoppen. 	Archivfoto: Raab
Lang-Göns im Glück – und das in Schwalmtal. Aber der TSV ist in der Kreisoberliga Süd ansonsten kaum zu stoppen. Archivfoto: Raab

Hohen Erwartungen gerecht geworden

KOL Süd: +++ TSV Lang-Göns dominiert und erfreut sich an hochkarätigem Neuzugang +++ / +++ Top Heimbilanz der SG Treis/Allendorf +++ / +++ Leihgesterns „neue“ Gefühle +++

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GIESSEN. Mit Abpfiff der Nachholpartie zwischen den Sportfreunden Burkhardsfelden und der FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod befindet sich seit Sonntag auch die Fußball-Kreisoberliga Süd im Winterschlaf. Da ist es an der Zeit, um einen Blick auf die bisherige Saison zu werfen.

Über allen Mannschaften thront zum Jahreswechsel der TSV Lang-Göns. Sieben Punkte Vorsprung weist das Team von Marc Becker auf, die Grün-Weißen wurden den hohen Erwartungen der Experten bislang absolut gerechnet. Dass die Spitzenposition des Vorjahresdritten kein Zufall ist, das belegen die Zahlen: Zweitbester Angriff, beste Abwehr, die meisten Siege und gleichzeitig die wenigsten Niederlagen – Zahlen eines zukünftigen Aufsteigers. Zum X-Faktor in einem jungen und erfolgshungrigen Kader wurde zudem Walter Tartufoli. Der 35-Jährige, der im Vorjahr noch für den B-Ligisten Obbornhofen/Bellersheim II auflief, hat schon Spiele in Italiens zweiter Liga absolviert und verstärkt die ohne hin gute Offensive des TSV noch weiter. Zehn Tore gelangen dem 35-Jährigen in seinen 12 Spielen bereits, damit ist er hinter Betim Omura (16 Treffer) zweitbester Torjäger.

Auch die SG Treis/Allendorf spielt auf Relegationsplatz zwei liegend eine starke Saison und ließ die schwache Rückserie der Vorsaison vergessen. Die von Trainer Nikolai Buss erhoffte „größere Konstanz“ zeigt der ehemalige Gruppenligist bislang, negative Ausreißer wie beim bitteren 3:6 bei Kellerkind Hattendorf oder beim ebenso klaren 1:4 in Burkhardsfelden sind aber immer mal wieder drin. Positiv fällt bei den Lumdatalern die Bilanz auf eigenem Platz aus, die Rang eins in der Heimtabelle aufweist. Zudem steht die Spielgemeinschaft auch in der Fairplay-Wertung mit nur 21 gelben Karten nach 18 Spielen ganz oben.

Ab und an fehlende Konstanz ist ein Begriff, der auch auf Absteiger TSG Wieseck, der im Sommer eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen musste, zutrifft. Dass der mit zahlreichen höherklassig erfahrenen Spielern bestückte Kader für höhere Weihen absolut geeignet ist, zeigen Schützenfeste wie beim 10:0 über die FSG Homberg/Ober-Ofleiden, dem 8:2 über die TSG Leihgestern oder dem beeindruckenden 6:2-Erfolg bei Tabellenführer TSV Lang-Göns. Doch auch die Günther-Elf leistet sich immer wieder Ausrutscher (1:2 gegen Hattendorf, 3:4 gegen Burkhardsfelden, 0:3 gegen den Kurdischen FC Gießen). Die TSG stellt mit bislang 60 Toren den stärksten Angriff der Liga, gleich 29 Treffer davon gingen auf das Konto des letztjährigen Verbandsliga-Spielers und Trainersohns Jean-Claude Günther.

Ein wenig hinter den Erwartungen zurückblieben zunächst die Sportfreunde Burkhardsfelden um den neuen Spielertrainer Marcel Seipp. Zu Saisonbeginn doch eher in den hinteren Tabellenregionen zu finden, haben sich die Sportfreunde in den letzten Wochen deutlich verbessert gezeigt. Zudem stimmten auch die Ergebnisse, sodass das Saisonziel „einstelliger Tabellenplatz“ bislang erreicht wurde. Nach dem 2:1-Erfolg in der Nachholpartie gegen die Grünberger Dreier-FSG am Sonntag geht es auf einem starken vierten Tabellenplatz liegend in die Winterpause.

Völlig ungewohnte Gefühle müssen bislang im Lager der TSG Leihgestern aufkommen. Denn normalerweise – zumindest wenn man die letzten vier Spielzeiten zugrunde legt – standen die Schützlinge von Trainer Michael Kirschbaum zum Jahresende tief im Tabellenkeller und mussten zur Weihnachtszeit immer um den Klassenerhalt zittern. Aktuell weist Leihgestern als Neunter aber schon satte 25 Punkte auf, ein noch besseres Abschneiden verhinderten am Ende lediglich gleich zwei 0:4-Heimniederlagen gegen die SG Obbornhofen/Bellersheim und den Alsfelder Vertreter SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod.

In den gefährdeten Regionen“befindet sich aktuell der ASV Gießen. Dass dem Aufsteiger eine schwere Saison bevorstehen würde, war Trainer Björn Watzke allerdings von vorneherein klar. Umso erstaunlicher kam der klare Aufwärtstrend der Weststädter nach schwachem Saisonstart daher. Drei Auswärtssiege in Hattendorf, Leihgestern und Grünberg, dazu ein glatter Heimerfolg gegen Trohe/Alten-Buseck, schon waren die Hoffnungen auf den Klassenerhalt deutlich gewachsen. Drei Niederlagen zum Jahresabschluss warfen den ASV aber wieder ein wenig in seinen Bemühungen zurück. Zudem ist die Disziplin ein Problem des Aufsteigers, gleich zehn Platzverweise in 18 Saisonspielen bedeuten den letzten Rang in der Fairness-Tabelle der Kreisoberliga Süd.

Noch einen Zähler weniger weist die SG Trohe/Alten-Buseck auf und überwintert damit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Zwar waren es laut Trainer Rico Michels, der das Amt im Sommer übernahm, meist nur „Ergebniskrisen“ bei durchaus guten Leistungen, so ist Rang 15 aber natürlich zu wenig für die Spielgemeinschaft. Zuletzt ging auch noch das Kellerduell auf eigenem Platz gegen den Kurdischen FC mit 0:2 verloren, weshalb der Abstiegskampf in der Restrunde das bestimmende Thema sein dürfte. Der KFC ist eng dran an der FSG Grünberg, noch geht es aber um den Klassenerhalt. Während sich unterdessen der TSV Großen-Linden, die SG Obbornhofen/Bellersheim und der TSV Klein-Linden sich solide – jenseits von Gut und Böse – eingefunden haben.

Wohl nur noch theoretischer Natur sind zum Jahresende die Chancen der SG Schwalmtal. Lediglich einen Erfolg und insgesamt nur sechs Punkte errang der Meister der Kreisliga A Alsfeld bislang. Zeit für die Winterpause.



Aufrufe: 09.12.2019, 08:00 Uhr
Marc SteinertAutor