2024-04-19T07:32:36.736Z

Querpass
Mittlerweile stehen schon drei Referees in Prignitz-Ruppin unter Betrugsverdacht. Symbolfoto: Martin Imruck
Mittlerweile stehen schon drei Referees in Prignitz-Ruppin unter Betrugsverdacht. Symbolfoto: Martin Imruck

Schiedsrichter-Skandal weitet sich aus

Drei Referees im Fokus: Noch zwei weitere Betrugsfälle bei Zaatzke und Rheinsberg. Linums Alt-Herren-Trainer weist Manipulationsgespräche von sich.

Der Schiedsrichter-Skandal im Fußballkreis Prignitz/Ruppin zieht weitere Kreise. Nach Recherchen des Ruppiner Anzeigers (RA) sind inzwischen zwei weitere Betrugsfälle offiziell belegt.
Unter anderem hat Schiedsrichter Kroab Hoti (FK Hansa Wittstock) in der Kreisliga-Partie Gühlen-Glienicke/Rägelin gegen Blau-Weiß Rheinsberg zwei Platzverweise für die Prinzenstädter im Spielbericht nicht korrekt vermerkt. Eine weitere Manipulation geht auf Referee Tobias Baum (SV Cumlosen) zurück, der am Ostermontag das Duell Gumtow gegen Zaatzke II geleitet hatte.

Rote Karte in Gumtow

Tobias Baum schickte den Zaatzker Kapitän Kevin Kreis mit Rot vorzeitig vom Platz, jedoch gibt es davon im Spielbericht keine Notiz. Darüber wunderte sich Benjamin Wegner, Staffelleiter der 1. Kreisklasse Ost. Der Langener war nämlich sogar vor Ort. "Ich habe den Platzverweis für den Zaatzker gesehen", erklärte Wegner auf Nachfrage.

Der Zaatzker Kreis hatte einen Gumtower per Halten regelwidrig gestoppt. "Anschließend muss er noch etwas zum Schiedsrichter gesagt haben. Ich gehe mal davon aus, dass er wegen einer Beleidigung vom Platz geflogen ist", so Wegner. Als er am Abend in den Spielbericht schaute, war jedoch von einer Roten Karte samt dazugehörigem Bericht nichts zu lesen.

"Dann habe ich vom gastgebenden Verein, von Zaatzke und vom Schiedsrichter Stellungnahmen angefordert", so Wegner. Ihm sei zu Ohren gekommen, dass Schiri Tobias Baum auf Bitten eines Zaatzker Verantwortlichen den Platzverweis "unter den Tisch fallen ließ".

Gumtow hat bereits seine Stellungnahme eingereicht. Wegner hatte auch bereits mit Schiri Tobias Baum Kontakt. "Er will mir seinen Bericht schnellstmöglich zukommen lassen." Bis fünf Tage nach der Partie bleibt dafür Zeit.

Während dieser Fall erneut einen klaren Betrug vermuten lässt, ähnlich der Mauschelei in Linum, scheint der Vorfall in Rägelin kniffliger zu sein.

Doppel-Rot für Rheinsberg

Der Wittstocker Referee Korab Hoti zückte bei der Kreisliga-Partie Gühlen-Glienicke/Rägelin gegen Rheinsberg am 14. April zweimal Rot für Rheinsberg. Nach RA-Recherchen für Thomas Breetz und Alex Jaworek. Jedoch geschah dies erst nach Spielende. Schiri Hoti hatte dann allerdings noch die Möglichkeit, die Platzverweise wieder zurückzunehmen. "Das kann er machen", so Fußballkreis-Chef Mike Schläger, selbst aktiver Referee. "Er muss dann allerdings in einem Bericht begründen, warum er das gemacht hat." Doch der Unparteiische Hoti soll die Roten Karten nach Intervention der Rheinsberger Spieler in eine Gelbe Karte (für Jaworek/85. Minute) und eine Gelb-Rote Karte (für Breetz/90. Minute) umgewandelt haben, so weist es auch der Spielbericht aus.

Staffelleiter Andre Ballast hatte im Nachgang Kontakt mit Korab Hoti und bestätigte die "nicht korrekte Vorgehensweise" des Referees.

Sonderbericht folgt

Nach der aufgedeckten Manipulation im Fall des Linumers Sebastian Renz sieht sich Staffelleiter Andre Ballast dazu veranlasst, einen Extra-Sonderbericht an das Sportgericht zu schicken. Derweil versicherte Linums Alt-Herren-Trainer Reinhard Horn, nichts mit der Absprache mit Schiri Burkhardt zu tun zu haben. Denn er habe zu dieser Zeit im Krankenhaus gelegen. Wer aus dem Linumer Betreuerstab den jungen Unparteiischen zur Manipulation überredet hat, bleibt damit unklar.

Mehr dazu: Mauschelei-Skandal weitet sich aus

Aufrufe: 026.4.2019, 08:23 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor