2024-04-19T07:32:36.736Z

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Krise oder nur Ergebniskrise?

HESSENLIGA: +++ Teutonen verlieren Spitzenspiel / Abwehrboss Henn schmerzlich vermisst / Parson nimmt zwei frühe Wechsel vor +++

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BAUNATAL/GIESSEN (thos). Platz eins ist für den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg nach dem fünften Spieltag der Hessenliga zunächst einmal in weite Ferne gerückt. Die Pohlheimer unterlagen beim Spitzenreiter KSV Baunatal mit 2:3 (1:1) und weisen nun bereits acht Zähler Rückstand auf die Nordhessen auf, die ihrerseits ihren perfekten Saisonstart mit dem fünften Dreier fortsetzten. Ganz anders die Mannschaft von Trainer Gino Parson, deren ausgeglichene Bilanz mit zwei Siegen, einem Remis und schon zwei Niederlagen – gemessen an den hohen Ambitionen – äußerst mäßig ausfällt.

„Nein, das finde ich übertrieben“, antwortete Coach Parson im Anschluss an die 90 Minuten im Parkstadion auf die Frage, ob sich die Teutonia in einer Krise befindet. Mit der Leistung seiner Schützlinge zeigte sich der 38-Jährige durchaus zufrieden, einzig passte das, was unter dem Strich dabei heraus kam, nicht dazu. Also nahm Parson doch das K-Wort in den Mund, wohlgemerkt mit einem gewichtigen Zusatz: „Wir haben eine kleine Ergebniskrise. Wir waren hier heute spielbestimmend und haben unglücklich verloren. Das Glück hatte der Tabellenführer.“

Im Vergleich zum torlosen Unentschieden gegen den SC Waldgirmes musste Watzenborn die erkrankten Louis Goncalves, Barbaros Koyuncu und Jean-Claude Günther sowie den gesperrten Matthias Henn ersetzen. Markus Müller rückte in die Sturmspitze, Markus Auer agierte als Linksverteidiger, Vaclav Koutny im Abwehrzentrum und Ugur Aslan auf der Sechser-Position neben Johannes Hofmann.

KSV Baunatal - Watzenborn 3:2

In der Anfangsviertelstunde taten sich die Grün-Weißen schwer, steigerten sich dann aber. In der 19. Minute kratzte Dennis Lemke am 1:0 für den SC, scheiterte aber aussichtsreich in einer 1:1-Situation an Keeper Pascal Bielert. Stattdessen schlug es wenig später auf der anderen Seite ein. Bei seinem Comeback nach überstandenem Innenbandanriss unterlief Koutny ein deutlich zu kurzer Rückpass auf Torhüter Sahin. Manuel Pforr bedankte sich und beförderte die Kugel locker in die Maschen (21.).

Der Rückstand hinterließ Spuren bei den Pohlheimern, die zunächst geschockt wirkten. Parson reagierte mit zwei Wechseln („Das hat gefruchtet“): Für Aslan brachte er Christopher Schadeberg und für Auer mit Damjan Marceta einen zweiten Angreifer, sodass aus der 4-2-3-1-Formation ein 4-4-2 wurde. Marceta, der zuletzt unter Knieproblemen gelitten und sich am vergangenen Mittwoch mit einem Viererpack für die Reserve in der Gruppenliga zurückgemeldet hatte, sorgte umgehend für ordentlich Alarm. In der 37. Minute nagelte er das Spielgerät an den Querbalken, bevor er Sekunden vor dem Seitenwechsel für den Ausgleich zum 1:1 verantwortlich zeichnete.

An diesem Nachmittag machte sich jedoch vor allem der Ausfall von Ex-Profi und Abwehrboss Henn als Organisator beim ehemaligen Regionalligisten bemerkbar. „Da haben wir die Zweikämpfe nicht gesucht, obwohl da eigentlich viel los war im Strafraum. Das war ein Tor, bei dem man denkt: Wie konnte das passieren?“, beschrieb Parson mit Unverständnis die Szene, die in der 49. Minute nahezu ohne Gegenwehr seines Teams im 2:1 für den KSV mündete. Nach einem Einwurf erhielt erneut Pforr lediglich Begleitschutz und schoss seine Farben zum zweiten Mal in Front. Die Teutonen hatten nach einer Stunde die richtige Antwort parat, als wiederum Marceta das Leder auf Vorarbeit von Müller zum 2:2 über die Linie grätschte. Marceta war es auch, der einen echten Hochkaräter zum 3:2 vergab und Bielert in der 65. Minute aus sieben Metern Entfernung anschoss.

„Da habe ich gedacht, wir holen das Ding“, sah Parson seine Truppe in dieser Phase auf dem Weg zum dreifachen Punktgewinn, musste jedoch letztlich tatenlos zuschauen, wie sogar das 2:2 entglitt. In der 88. Minute schaltete der Gast nicht schnell genug in den Rückwärtsgang um, zudem rutschte der eingewechselte Serkan Pancar aus und berührte den Ball mit der Hand. Die Freistoßhereingabe aus dem Halbfeld verlängerte Mario Wolf per Kopf zum 3:2-Endstand für die Hausherren (87.).

KSV Baunatal: Bielert - Wolf, Pforr, Schrader (54. Springer), Han, Grashoff, Milloshaj (72. Werner), Samson, Borgardt, Krengel, Petrukhin (68. Üstün).

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin - Reho, Spang, Koutny, Auer (36. Marceta) - Hofmann (79. Pancar), Aslan (34. Schadeberg) - Lemke, Cecen, Korzuschek - Müller.

Tore: 1:0 Pforr (21.), 1:1 Marceta (44.), 2:1 Pforr (49.), 2:2 Marceta (60.), 3:2 Wolf (87.). - Schiedsrichter: Barbu (Frankfurt). - Zuschauer: 100.



Aufrufe: 027.8.2017, 21:08 Uhr
Thomas SuerAutor