2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
...Jonglier-Übungen mit dem Spielgerät gehen auch unter den geltenden Vorgaben problemlos.	Foto: Michelmann
...Jonglier-Übungen mit dem Spielgerät gehen auch unter den geltenden Vorgaben problemlos. Foto: Michelmann

Trainieren und Spaß haben

KLB SCHLÜCHTERN: +++ KSG Radmühl trainiert unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln / „Machen das Beste daraus“ +++

Radmühl. Was haben der FC Bayern München und der Fußball-B-Ligist KSG Radmühl gemeinsam? Das allwöchentliche Training in Zeiten der Corona-Epidemie, zumindest ehe die Bundesliga-Kicker wieder „Grünes Licht“ für den Spielbetrieb erhalten hatte. Es wird fast ausnahmsweise in Klein-Gruppen trainiert. Radmühl ist aber viel weiter als andere Vereine im Kreisgebiet. Da ruht der Ball nämlich immer noch. „Ich begrüße Euch zum Training. Leute, haltet aber Abstand.“ Mit diesen Worten begrüßt der neue Spielertrainer der KSG Radmühl, Dennis Gaßmann, seine Truppe.

„Was sehr erfreulich ist, dass ich trotz der erschwerten Bedingungen um die 15 Spieler im Training habe. Man darf nicht vergessen, unser Training ist in diesen Zeiten freiwillig. Ich teile dann die Gruppen in zwei Spielhälften auf. Natürlich können wir nicht alles anbieten, ich achte immer wieder auf die Abstandsregelung. Unser Fokus liegt auf die Vorbereitung, wenn es wieder normal losgeht. Was uns jetzt fehlt, sind die Testspiele. Bis dahin können wir aber viele Dinge anbieten. Es gab Lockerungen. Zum Beispiel können wir wieder Fünf gegen Fünf spielen. Die Jungs sollen Spaß haben und wieder gegen den Ball kicken“, sagt Dennis Gaßmann.

Und den haben sie, denn es wird viel gelacht. Auch herzhaft, als beim ersten Versuch ihres Torjäger Luis Feistel beim Ball jonglieren die „Pille“ runterfällt. Oder als Dennis Gaßmann beim Spielchen „Fünf gegen Eins“ in der Mitte des Kreises den Ball nicht bekommt. Die Pünktlichkeit lässt beim freiwilligen Training etwas zu wünschen übrig, aber es ist ja jedem freigestellt. Da wird über vieles hinweggesehen. Genau hingeschaut wird aber bei den vielen anderen Maßnahmen. Bevor die Spieler das Sportheim betreten, muss sich jeder in die Anwesenheitsliste eintragen. Und immer wieder wird auf den Abstand hingewiesen. Auch deshalb kann der Spielertrainer keine Spielzüge einstudieren. Blockbildung heißt das Zauberwort. Torschuss-Training, dribbeln, Ausdauer steigern, das Gefühl für den Ball erhalten – eben die Basics intensivieren. Mit dem Grundlegenden des Fußballs bereitet man Freude. Der Ball muss rollen und die Lachmuskeln werden bei der großen Freude auch gestärkt. Das hilft bestimmt auch nach der Coronakrise.

„Es ist unbedingt erwähnenswert, dass alle Spieler eines so kleinen Vereins unter diesen Bedingungen so gut mitziehen. Ich habe allen Spielern angeboten, mit mir über das Training in Corona Zeiten zu reden. Gerne nehme ich deren Ideen mit auf. Da bin ich für alles offen“, erklärt der 26-Jährige. Der Torjäger der KSG Radmühl, Luis Feistel, findet das jetzige Training gut: „Es ist wieder schön zu kicken. Wir machen das Beste daraus. Die langen Bälle präzise an den Mann zu bringen, das findet auch in einem normalen Spiel statt. Das können wir jetzt noch mehr üben. Da halten wir auch Abstand.“ Mitspieler Julian Leibold sieht es genauso: „Wir laufen unsere Runden, um fit zu bleiben. Lange Bälle und Passübungen gehen ja locker. Wir sollten froh sein, dass wir überhaupt etwas machen dürfen. Bei anderen Sportarten geht gar nichts.“ Genauso ist es und genau so wird es von den Verantwortlichen der KSG Radmühl gesehen. Aber die Rennpferde stehen im Stall und scharren mit den Hufen. Alle sind heiß, damit die Amateure vom Dorf es den Profis bald nachmachen können. Am besten mit Zuschauern. Bis dahin macht die KSG Radmühl alles richtig. Trainieren und Spaß haben.



Aufrufe: 024.6.2020, 06:20 Uhr
Rainer Michelmann (Lauterbacher Anzeiger)Autor