2024-04-23T06:39:20.694Z

Vereinsnachrichten
Oft Grund zum Jubeln hatten die Nöttinger Fußballer bislang in dieser Saison (links), während beim Karlsruher SC (rechts) zuletzt wieder die enttäuschenden Ergebnisse überwogen. Fotos: Ripberger
Oft Grund zum Jubeln hatten die Nöttinger Fußballer bislang in dieser Saison (links), während beim Karlsruher SC (rechts) zuletzt wieder die enttäuschenden Ergebnisse überwogen. Fotos: Ripberger

KSC beim FC Nöttingen unter Zugzwang – PZ-news zeigt Partie im Livestream

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Ingo Wellenreuther dürfte schon vor dem Anpfiff geschluckt haben. Im gleichen Gebäude, in dem die Geschäftsstelle des SV Meppen residiert, liegt auch die Zentrale der örtlichen SPD. Um seine Haupttribünen-Karte abzuholen, musste er also am lächelnden Konterfei der örtlichen SPD-Kandidatin zur niedersächsischen Landtagswahl vorbei.

Die Laune des KSC-Präsidenten ist seither nicht besser geworden, denn nach der erneuten Auswärtsniederlage trennen die Badener nicht nur Welten (15 Zähler) von dem vor Saisonbeginn anvisierten Wiederaufstieg entfernt – es sind auch nur noch zwei Zähler zu einem Abstiegsplatz.

Dementsprechend ungläubig schauten die KSC-Spieler drein, als sie in den Meppener Katakomben gefragt wurden, ob die Gefahr bestehe, dass der Zweitliga-Absteiger den Oberligisten Nöttingen im Viertelfinale des BFV-Pokals am Mittwoch (19.00 Uhr) im Panoramastadion unterschätzen könne. „Auf keinen Fall“, betonte Mittelfeldmann Marc Lorenz. „Wir haben das Ziel, in die nächste Runde einzuziehen und die Woche darauf ist das Ziel, gegen Würzburg den nächsten Dreier in der Liga einzufahren.“ Auch Linksverteidiger Jonas Föhrenbach betonte, es gebe in der Vorbereitung keinen Unterschied zwischen einem Drittliga-Spiel und einem gegen einen Fünftligisten. „Das macht nichts aus. Gegen Nöttingen haben wir ein Pflichtspiel wie jedes andere. Es wird wichtig sein, dass wir sofort in den Rhythmus kommen.“

Dennoch will Trainer Alois Schwartz vor der Partie im Panoramastadion noch einmal an die Ehre der Spieler appellieren: „Hochmut oder Arroganz können wir uns wirklich nicht leisten. Wir werden dort ohne Angst, aber mit dem nötigen Respekt auftreten.“

Tatsächlich ist der KSC wohl gut beraten, gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten Oberligisten mit voller Konzentration aufzulaufen. Denn in Zeiten, in denen in der Liga zu oft Niederlagen zu kommentieren sind, ist ein Weiterkommen im Pokal nicht nur aus finanziellen Gründen geboten. Es geht auch darum, das angeknackte Selbstbewusstsein wieder ein wenig aufzumöbeln. Wie sagte doch Trainer Alois Schwartz so schön? „Der Meppener Sieg geht in Ordnung, weil wir zu wenig auf die Wiese gebracht haben, um uns drei Punkte zu verdienen.“

Zutreffende und ehrliche Worte. Aber eben auch ein Offenbarungseid für eine Mannschaft, die vielleicht ja auch einfach nicht die Qualität besitzt, die man ihr noch im Sommer zugeschrieben hat. Auch darüber, ob man sich vor Saisonbeginn vielleicht selbst überschätzt habe, wollte Marc Lorenz am Sonntag nicht sprechen. Lieber nahm er den Mittwochabend ins Visier: „Da müssen wir von Beginn an durch unsere Körpersprache zeigen, dass wir den Sieg unbedingt wollen.“

Große Vorfreude beim FCN

Vor Hochmut und Arroganz muss beim FC Nöttingen niemand die Spieler warnen. Dabei hat der Oberligist in den vergangenen Jahren schon viermal über den BFV-Pokal den Einzug in den DFB-Pokal geschafft, hat also eine echte Pokal-Erfolgshistorie. „Aber wir sind krasser Außenseiter“, stellt FCN-Trainer Dubravko Kolinger kategorisch fest.

Die Vorfreude auf eine Partie, „auf die sich dieser Verein solange gefreut hat“ (Kolinger) schmälert das aber nicht. Das kleine Panoramastadion ist ausverkauft. „Wir freuen uns auf eine tolle Atmosphäre“, sagt der FCN-Trainer, der gegen den KSC aber auf seinen besten Torschützen verzichten muss. Der Angreifer ist nach seiner Roten Karte aus der Oberliga-Partieb gegen Balingen gesperrt.

Karten gibt es für das BFV-Pokal-Viertelfinale zwischen dem FC Nöttingen und dem Karlsruher SC bereits nicht mehr. Dennoch können alle Fußballfans die Partie ab 19 Uhr live verfolgen – und zwar . Zusammen mit dem Videoproduktionsteam der“Die Ligen GmbH“ bringt die „Pforzheimer Zeitung“ den Pokalkracher in die Wohnzimmer und auf die Smartphone-Bildschirme in der Region. Kommentiert wird die Begegnungen von einem badischen Doppel: Zum einen von , der Ende Juni auch bei der ersten Live-Übertragung eines Fußballspiels durch die PZ – beim Testspiel 1. CfR Pforzheim gegen Stuttgarter Kickers – zu hören war. Zum anderen wird am Mikrofon sitzen. Sehbehinderte Fans kennen den 32-Jährigen aus dem Wildparkstadion: Dort reportiert er als einer von drei ehrenamtlichen Blindenreportern die Heimspiele des KSC.

Aufrufe: 03.10.2017, 19:03 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Christoph RufAutor