2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Entscheidung: Barsaumo Ayyildiz lässt Nahir Aslan, dem Aushilfskeeper der Assyrer, in der ersten Minute der Nachspielzeit keine Chance und verwandelt einen umstrittenen Handelfmeter zum 5:4-Sieg für die Aramäer Gütersloh.
Entscheidung: Barsaumo Ayyildiz lässt Nahir Aslan, dem Aushilfskeeper der Assyrer, in der ersten Minute der Nachspielzeit keine Chance und verwandelt einen umstrittenen Handelfmeter zum 5:4-Sieg für die Aramäer Gütersloh. – Foto: Henrik Martinschledde

FuPa.TV: Zwei Gütersloher Pokalkracher im Video!

Aramäer Gütersloh entscheiden packendes Kreispokalspiel gegen die Assyrer Gütersloh in Überzahl erst in der Nachspielzeit mit 5:4 für sich. Schloß Holte  und  Wiedenbrück  mit  5:0-Siegen  weiter

Neun Tore, neun gelbe Karten und eine rote sowie drei Elfmeter – die Zuschauer des Kreispokal-Achtelfinalspiels zwischen den Assyrern und den Aramäern Gütersloh kamen im Sportzentrum Süd auf ihre Kosten. Am Ende triumphierten die Aramäer im Duell zweier Kreisligisten mit 5:4 und bejubelten den Einzug ins Viertelfinale.

„Glückwunsch, ich hoffe sie kommen noch weit“, zeigte sich Marc Hunt als fairer Verlierer. Der Assyrer-Trainer konnte aber auch seiner Mannschaft zu ihrem beherzten Auftritt gratulieren. Noch vor drei Wochen war sie im Ligaspiel gegen den Tabellenführer mit 0:7 untergegangen.

Hier die Spielberichte der Achtelfinalspiele am Mittwochabend:

Assyrer AVV Gütersloh - Aramäischer Volksverein Gütersloh 4:5

Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte es wieder so ein Debakel geben. Nach 28 Minuten lagen die Assyrer mit 0:3 zurück, und nur eine Fußabwehr von Torhüter Nahir Aslan gegen Barsaumo Ayyildiz (30.) verhinderte das 0:4. Gegen die viel besser gestaffelten und technisch deutlich stärkeren Aramäer kamen die Gastgeber bis dahin zu keiner echten Torchance. Doch in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit drehten die Assyrer auf, kamen durch einen Doppelschlag auf 2:3 heran und hätten bei weiteren Top-Chancen sogar das 3:3 verdient.

Als Diego Bortolozzo in der 55. Minute gegen heftige Abseitsproteste der Assyrer das 2:4 erzielte, schien es doch auf einen klaren Favoritensieg hinauszulaufen. Aber in dem Maße, wie sich die Aramäer über die robuste Spielweise des Gegners und die Entscheidungen des beeindruckend souveränen Schiedsrichters Oliver Duismann aufregten, verloren sie ihre spielerische Linie und agierten kopflos. Gleichzeitig imponierten die Gastgeber mit ihrem auf langen Bällen basierenden Angriffsmut und ihrer läuferischen Stärke „Ich trainiere mit denen das gleiche wie damals in der Oberliga“, verriet der früher bei FC Gütersloh und SC Wiedenbrück als Co-Trainer tätige Hunt das Geheimnis der Leistungsentwicklung, auch wenn er bei nur zwei wöchentlichen Einheiten und vier Ligen Unterschied natürlich Abstriche bei der Umsetzung der Trainingsinhalte machen muss. Zwei Foulelfmeter (72., 76.) verhalfen seinem Team zum nicht unverdienten Ausgleich.

Die immer hitziger werdende Partie erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt, als der Assyrer Hogir Yadel in der 87. Minute nach einem harten Einsteigen von hinten gegen Leon Farrer zurecht die Rote Karte sah. Noch mehr echauffierten sich die Gastgeber über Duismanns Entscheidung in der ersten Minute der Nachspielzeit. Der Referee zeigte auf den Elfmeterpunkt, als ein Assyrer im Strafraum einen Schuss von Farrer aus kurzer Distanz mit seitlich leicht abgewinkelten Armen abblockte. Barsaumo Ayyildiz verwandelte den Strafstoß sicher – was Marc Hunt besonders bedauerte. „Schade dass so ein packender Pokalfight dadurch entschieden wird, dass ein Elfmeter gegen einen Torwart verwandelt wird, der gar kein Torwart ist.“ Weil sein einziger gelernter Keeper, Tiberius Paraschivoiu, arbeiten musste, hatte er mit Nahir Aslan einen Innenverteidiger zwischen die Pfosten stellen müssen.

Tore: 0:1 (7.) Bortolozzo, 0:2 (23.) Ceglarek, 0:3 (28.) De Oliveira Costa, 1:3 (40.) Eviparker, 2:3 (40.) Chabo, 2:4 (55.) Bortolozzo, 3:4 (72.) Alsharaf (FE), 4:4 (76.) Eviparker (FE) , 4:5 (90.+1) Ayyildiz (HE).


VfL Rheda – VfB Schloß Holte 0:5

Der Kreisligist spielte mutig nach vorne und kam auch zu Chancen „Wir wollten uns nicht hinten reinstellen, sondern offensiv auftreten. Leider haben wir kein Tor gemacht. Da war der Gegner ein wenig abgezockter“, war Coach Manuel Reuter trotz der Niederlage nicht unzufrieden. Der Bezirksligist verwertete seine Möglichkeiten konsequent. Tomasz Szymura (7.), Robin Hoffmann (20.), Robin Klois (31.) und Leon Acikel (41., 90.) trafen.


Westfalia Neuenkirchen – SC Wiedenbrück 0:5

Im ersten Durchgang hielt der Kreisligist gut dagegen und kassierte nur einen Treffer durch Aday Ercan (33.). Nach dem Seitenwechsel ließen dann zusehends die Kräfte nach und der Oberligist legte vier weitere Tore nach. Marco Pollmann (52.), Ercan (59.), Lucas Klantzos (71.) und Luei Omar (78.) sorgten für ein standesgemäßes Resultat.

Trainer Björn Mehnert nahm es zur Kenntnis. „Wir haben heute einiges probiert und dabei den Ball gut laufen lassen. Allerdings hätten wir fünf oder sechs Tore mehr machen müssen.“ Auch Neuenkirchens Coach Detlef Ottemeier zeigte sich zufrieden: „Für die Jungs war das heute ein absolutes Highlight. Wir haben gut verteidigt und uns vernünftig präsentiert.“ Ein Sonderlob bei den Hausherren verdiente sich Keeper Fabian Brinkrolf, der einige Male prächtig hielt.

Aufrufe: 018.9.2019, 22:30 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor