2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Die Germanen feiern Winterneuzugang und Torschützen Deniz Arici. F: Zink
Die Germanen feiern Winterneuzugang und Torschützen Deniz Arici. F: Zink

Frohe Ostern beim SC Germania

Sechs Punkte und 12:2 Tore: der Aufsteiger ist auf dem besten Wege zum Klassenerhalt

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Vor dem Doppelspiel­tag der Kreisliga Nürnberg-Franken­höhe 2 über Ostern mutete das Duell zwischen dem SC Germania und dem ASC Boxdorf am Ostermontag noch wie ein Sechs-Punkte-Spiel im Abstiegskampf an. Montagnachmit­tag war von diesem Charakter nicht mehr viel übrig. Germania hatte mit dem 5:0 (2:0)-Erfolg ein perfektes ver­längertes Wochenende abgeschlossen und mächtig Boden gutgemacht im Kampf um den Klassenerhalt. Für Boxdorf wird die Luft dagegen arg dünn. Denn während Germania bereits am Karsamstag den ATV Frankonia mit 7:2 „abgeschossen“ hat­te, war Boxdorf dem FC Kalchreuth mit 0:2 unterlegen.

SC Germania Nürnberg - ASC Boxdorf 5:0 (2:0)

„Wir sind in einer beschissenen Lage“, fasste Marco Zitzmann die Situation der Box­dorfer nach dem auch in der Höhe verdienten 0:5 bei Germania zusammen. Steckt der ASC nach seinem zwischenzeitli­chen Höhenflug mit Erfolgen über die Post und Raitersaich doch wieder im dicksten Schlamassel, auch weil er über Ostern auf einige Verletzte und Urlauber verzichten musste. Darunter auch Interimstrainer Klaus Fisch­bäck, weshalb dieser von seinem „Co“ Zitzmann vertreten wurde.

„Wir müssen den Laden noch irgendwie zusammenhalten“, sagt Zitzmann zur aktuellen Misere in Boxdorf. Den Klassenerhalt noch zu reali­sieren erscheint bei zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und deren elf auf das rettende Ufer momentan nahezu unmöglich. Es sieht so aus, als sollte der ehemalige Kapitän des damaligen Drittligisten Wacker Burghausen, Alexander Eber­lein – der aktuell noch beim TSV Buch in der Landesliga spielt – im Sommer einen Kreisklassisten übernehmen.

Mit Siebenmeilen-Stiefeln stapft dagegen der SC Germania dem Klassenerhalt entgegen. Nur unterbro­chen vom 2:2 gegen Oberasbach feier­te er im Jahr 2015 eindrucksvolle Sie­ge: zweimal gegen Frankonia (4:0 und 7:2), ein 10:0 gegen Ammerndorf und nun jenes 5:0 gegen Boxdorf. Das Montagsergebnis kam auch in einer der­art überlegenen Manier zustande, dass man schon mal fragen kann, wo denn überhaupt die Abstiegssorgen herkommen.

„In der Vorrunde hatten wir einen dünnen Kader und konnten Verletzun­gen nicht auffangen; dann haben wir fünf Spiele am Stück verlo­ren, und diesen Punk­ten läufst du lange hin­terher“, blickt Trainer Serdar Dinc auf eine schwierige Hinrunde zurück. Nun hat sich die personelle Situati­on auch dank zweier Winter-Neuzugänge maßgeblich verbessert: Mit dem Ex-Ansbacher Edisan Berisha (zuletzt vereinlos) und Torjäger Deniz Arici (SpVgg Hausen) hat die Mann­schaft nun noch mehr Qualität in ihren Reihen. Zumal gestandene Kicker wie der Ex-Eltersdorfer Kuno Kessler oder der Ex-Vacher Ilja Zar­kov in der Kreisliga ohnehin schon den Unterschied machen können.

So wurde auch die Partie gegen Box­dorf zu einer einseitigen Angelegen­heit. Die Gäste hätten vor der schönen Kulisse von deutlich über 100 Zuschauern wohl nur eine Chance gehabt, wenn einer der wenigen Kon­ter in der ersten Hälfte gegen offensiv ausgerichtete Hausherren gesessen hätte. „Das war unser Plan, defensiv gut stehen und einen Konter zu Ende bringen“, sagte Marco Zitzmann. Doch dieser Plan sollte scheitern, da Germania gegen wacker kämpfende Boxdorfer einfach zu übermächtig war. Vor allem der ganz starke ASC-Schlussmann Dominik Bär, im Winter vom TSV Südwest gekommen, verhin­derte einen Rückstand.

Nach 34 Minuten war aber auch er machtlos, als Arici mit einem herr­lichen Distanzschuss zum 1:0 traf. Und kurz vor der Pause schloss Aljosa Janjic einen gut vorgetragenen Angriff mit dem 2:0 ab. Der zweite Durchgang lieferte dann unter einer tadellosen Schiedsrichterleistung lan­ge ein Bild ab, das Serdar Dinc mit dem schönen Satz „Es ist ein schmaler Grat zwischen gesundem Selbstver­trauen und Überheblichkeit“ be­schrieb. Die Gastgeber wollten zau­bern, vergaßen dabei aber oftmals die nötige Ernsthaftigkeit. Erst als es wie­der zielstrebiger zur Sache ging, stell­te sich der Ertrag ein. Emre Gürses schickte Zarkov mit einem tollen Pass auf die Reise – 3:0 (75.). Marco Seinil schloss einen perfekt vorgetragenen Konter problemlos ab – 4:0 (80.). Und zum Abschluss traf Arici eine Freistoß­flanke von Zarkov am langen Pfosten stehend goldrichtig (85.). „Die Jungs wissen schon, wann sie zaubern kön­nen, es darf nur nicht Oberhand neh­men“, meinte Dinc großmütig, „ich mag es, offensiv zu spielen, und die Jungs sollen und wollen doch Tore schießen.“ 62 Treffer in 24 Spielen unterstreichen diese Aussage.

Bei allen positiven Eindrücken, Ent­warnung gibt der Germania-Trainer im Abstiegskampf noch lange nicht. „Für die letzten Drei, Ammerndorf, Frankonia und Boxdorf wird es wohl eng werden. Aber zwei Absteiger wer­den dann noch gesucht, und da wollen wir nicht dabei sein.“ Der Verweis auf die letzten fünf Spiele sollte einen Schlendrian auch nicht zulassen. Da geht es für Germa­nia gegen die aktuellen Top-5 der Tabelle. „Ich glaube schon, dass wir gegen die auch mithalten können“, sagt Serdar Dinc, „aber wir sollten unsere Punkte trotzdem jetzt holen.“ An Ostern haben seine Schützlinge damit schon mal in beeindruckender Manier begonnen.

Schiedsrichter: Dominik Fober - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Deniz Arici (35.), 2:0 Aljosa Janjic (42.), 3:0 Ilja Zarkov (75.), 4:0 Marco Seinil (81.), 5:0 Deniz Arici (86.)


Aufrufe: 07.4.2015, 09:44 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor