2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Der TSV Freystadt kann am Sonntag sogar die Tabellenspitze erklimmen. F: Fritz-Wolfgang Etzold
Der TSV Freystadt kann am Sonntag sogar die Tabellenspitze erklimmen. F: Fritz-Wolfgang Etzold

Freystadt nimmt Wettelsheim und Heideck ins Visier

Vorschau 25. Spieltag: Schmid-Schützlinge machen Druck auf das Führungsduo +++ Cronheim hat noch etwas gutzumachen +++ SVW will seine Saison vergolden

Verlinkte Inhalte

Jetzt zählt’s für Freystadt. Mit zwei Dreiern an den letzten beiden Spieltagen der Kreisliga Süd hätte der TSV zumindest die Aufstiegsrelegation in der Tasche. Denn die beiden vor ihm platzierten Mannschaften – Wettelsheim und Heideck – spielen noch gegeneinander. Nach dem bitteren vergangenen Wochenende spürt zwei Spieltage vor Saisonschluss den Atem der Verfolger im Nacken. Die Spiele des Spitzentrios im Überblick.

FC/DJK Weißenburg - TSV 1906 Freystadt (So 15:00)

Eigentlich hatte Jürgen Schmid, Coach des TSV Freystadt, mit einem Trainerjob rein gar nichts am Hut. Er wollte nach seiner aktiven Zeit beim SSV Jahn Regensburg noch irgendwo zwei Jahre in der Landesliga kicken, doch nach einer Knieverletzung erschien es einfach ratsam, die Karriere zu beenden. Der SV Breitenbrunn bekam davon Wind und engagierte ihn als Trainer, vier Jahre später landete er beim TSV Freystadt. Und er verrichtet dort, egal wie die Saison enden mag, einen hervorragenden Job. "Es macht sehr viel Spaß, denn ich habe eine charakterlich einwandfreie Truppe. Wir stehen wie eine große Familie zusammen." In der Tat, denn am vergangenen Mittwoch lud Schmid die Spieler mit ihren Partnerinnen und einigen Vorständen zu sich zu einem Gemeinschaftsabend ein, um noch einmal die Verbundenheit zu zeigen.

Dies erst recht vor der entscheidenden Phase in der Meisterschaft. Jetzt will er seine Erfahrung einsetzen, die er in seiner Karriere sammelte, und die ihn in die dritte Liga führte. "Es gibt drei Trainer, die mich geprägt haben: Das ist Hermann Gerland, der mich in der Zweiten Mannschaft der Bayern, wie alle anderen ja auch, richtig geschliffen hat und dabei ein herzensguter Mensch war. Günter Güttler hat einem unglaubliches Selbstvertrauen mitgegeben und Markus Weinzierl war überaus akribisch, wollte immer mehr. Nur so hat er es in die Bundesliga letztendlich zu Schalke 04 geschafft", sagt der gebürtige Parsberger.

Als Spieler hat ihn in seiner Zeit bei den kleinen Bayern Zvjezdan Misimovic beeindruckt, der Unglaubliches am Ball gezeigt habe. Auch Berkan Göktan, der sich seine Karriere dann selbst verbaute, war aus dem gleichen Holz geschnitzt. Mit Philipp Lahm spielte Schmid übrigens in der Jugend: "Ich habe mir einiges abgeschaut, vermeide aber bei meiner Tätigkeit Dinge, die mir nicht gefallen haben." Nicht begeistert war der 35-Jährige von seiner Mannschaft von Mitte Oktober bis Mitte November, als man in Wettelsheim (0:4), in Hilpoltstein (0:3) und gegen Weißenburg zuhause 0:1 verlor. "Mein Co-Trainer Jörg Steinbauer hat mich damals aufgerichtet, gesagt, Jürgen, wir schaffen es noch ganz nach oben. Mach dir keine Sorgen." Im Gegensatz zu damals ist das Team konzentrierter geworden, hält sich an die Vorgaben – und ist erfolgreich. Die erarbeiten Attribute lauten: Beste Rückrunden-Mannschaft und elf Spiele, in denen es nur ein Remis und eine Niederlage zu vermelden gab. Noch zwei Partien sind zu absolvieren, die es in sich haben. Noch ist die Saison nicht beendet, da beginnen schon die Vorbereitungen für die neue. Wie bereits vermeldet, verlassen Oliver Überall und Michael Ferstl den Verein, mit Neuzugängen wurden erste Kontakte geknüpft. "Es ist nicht leicht, Spieler aus anderen Vereinen loszueisen. Aber wir haben schon etwas an der Angel, das vielversprechend scheint", sagt Schmid, der in seinem Familienbetrieb als Milchbauer Verantwortung für über 600 Kühe trägt.

Am Sonntag geht die Reise zum FC/DJK Weißenburg, dem Jürgen Schmid Respekt zollt: "Auf die Vorrunde möchte ich nicht näher eingehen, da waren wir grottenschlecht. Jetzt hat der Gegner den Vorteil, dass er den kleinen Platz gewohnt ist, und wir uns in unserer Spielweise umstellen müssen." Gerhard Hillebrand



SV Cronheim - TSV Heideck (So 15:00)

Während der FC/DJK Freystadt empfängt, gibt Cronheim den Gastgeber für Heideck. Und SV-Trainer Werner Rank ist derzeit guter Dinge. Nicht nur wegen der drei Siege, die seine Elf zuletzt am Stück eingefahren hat. Und nicht nur wegen der "richtig guten Saison", die der Aufsteiger bislang abgeliefert hat. Und auch nicht wegen des schönen Umstandes, dass man als Trainer unter Wettbewerbsbedingungen neue Spielsysteme testen kann. Nein, Werner Rank freut sich auch, dass es in einem aus Cronheimer Sicht an sich bedeutungslosen Spiel doch noch um etwas geht. "Es ist unser letztes Heimspiel", setzt Rank an, "außerdem ist es doch schön, dass wir noch irgendwie im Meisterschaftsrennen mitmischen können." Und dann wäre da ja noch das Hinspiel in Heideck. Mit 0:6 hat da ein ersatzgeschwächter und um Schadensbegrenzung bemühter SV gegen einen laut Rank beinahe schon übermotiviert agierenden Kontrahenten verloren. "Da haben wir noch etwas gutzumachen." Mathias Hochreuther



SV Wettelsheim - SG Forchheim/Sulzkirchen (So 15:00)

Für den SV Wettelsheim geht es an den verbleibenden zwei Spiel­tagen dagegen um alles: Der Tabellenführer hat die große Chance, die Meis­terschaft und den damit verbundenen Bezirksliga-Aufstieg aus eigener Kraft perfekt zu machen. Bei bislang elf Heimspielen in dieser Saison haben die Wettelsheimer bereits den steilen Anstieg hinauf zum A-Platz am Hirschfeldweg gemeistert und anschließend noch nie verloren. Der SVW ist als einziges Team der Kreisliga Süd zu Hause ungeschlagen. Und das soll in den verbleibenden zwei Heimpartien auch so bleiben – zunächst am Sonntag gegen die SG Forchheim/Sulzkirchen, dann am Pfingstsamstag beim möglichen Endspiel gegen den TSV Heideck. Sollte die SVW-Elf von Trainer Tobias Grimm ihre Pflichtaufgabe gegen den Tabellenvorletzten aus Forchheim und Sulzkirchen mit einem Sieg lösen, dann könnte das schon der entscheidende Schritt sein. Allerdings müsste gleichzeitig der TSV Heideck in Cronheim verlieren und der TSV Freystadt dürfte beim FC/DJK Weißenburg nicht gewinnen. Mit diesen Optionen will sich Grimm vorerst nicht beschäftigen: "Wir müssen auf uns schauen und unsere Hausaufgaben machen", sagt der Coach und meint damit einen Sieg gegen Forchheim/Sulzkirchen. Dass seine Mannschaft zuletzt Federn lassen musste, lag aus seiner Sicht vor allem am "schweren Programm", das der SVW zu absolvieren hatte. Durch das Remis gegen Hilpoltstein sowie die Niederlagen in Freystadt und bei der DJK Limes schmolz der Vorsprung auf nunmehr einen Zähler zusammen. Das ist für Grimm aber kein Grund, nervös zu werden: "Wir haben es trotz der jüngsten Punktverluste nach wie vor selber in der Hand." Und weiter: "Wir wollen das vergolden, was wir uns in dieser Saison erarbeitet haben", unterstreicht Tobias Grimm. Im Hinblick auf das große Ziel namens Meisterschaft und Bezirksliga-Aufstieg ist der Wettelsheimer Trainer froh, dass er im Endspurt personell aus einem vollen 16-Mann-Kader schöpfen kann, der für ihn zu- gleich ein "eingeschworener Haufen" ist. Uwe Mühling




Aufrufe: 027.5.2017, 13:09 Uhr
NN Neumarkt / AB / WTAutor