2024-04-19T07:32:36.736Z

Der Spieltag
Auf Augenhöhe begegneten sich die Kreisliga-Fußballer des TSV Ziemetshausen (in blauen Trikots) und der SpVgg Wiesenbach.
Auf Augenhöhe begegneten sich die Kreisliga-Fußballer des TSV Ziemetshausen (in blauen Trikots) und der SpVgg Wiesenbach. – Foto: Braun

Neustart ist nichts für schwache Nerven

In Thannhausen fallen sechs Treffer +++ Mindelzell feiert einen wichtigen Erfolg +++ Ziemetshausen punktet nur einfach

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Endlich rollte der Ball wieder in der Kreisliga Nord. Die Zuschauer sahen dabei sehr unterhaltsame Spiele. In Thannhausen gab es einen offenen Schlagabtausch zwischen der heimischen TSG und Reisenburg. Letztendlich können sich die Gäste mit dem Punkt glücklich schätzen, auch wenn sie zweimal in Führung gingen. Einem vermasselten Restart entging der Spitzenreiter TSV Ziemetshausen denkbar knapp. Ein Elfmeter in den Schlussminuten sicherte gegen die SpVgg Wiesenbach zumindest einen Punkt. Einen glücklichen und immens wichtigen Auswärtssieg sicherte sich dagegen Mindelzell bei guten Offingern dank starken Kontern.


Im Schlagerspiel gab es keinen Sieger. Am Ende stand ein 2:2, worüber sich der gastgebende TSV Ziemetshausen ärgerte und Wiesenbach einem möglichen Dreier nachtrauerte. Diesen Schluss lassen jedenfalls die Aussagen der Offiziellen unmittelbar nach dem Abpfiff zu. SpVgg-Trainer Robert Nan sah sein Team als „gefühlten“ Sieger. Aufseiten der Gastgeber zeigte sich Abteilungsleiter Georg Stötter von der Leistung des Spitzenreiters enttäuscht. Sicher ist: Für das erste Pflichtmatch nach der langen Pause war es ein echter Hingucker.
Die Partie begann dominant von Ziemetshausen. Die Gastgeber wolten keinen Zweifel aufkommen lassen, wer Herr im Hause war. Und die Mannen von Trainer Markus Deibler schienen zunächst auch auf dem richtigen Weg. Denn nach zehn Spielminuten erzielte Norbert Maier die zu diesem frühen Zeitpunkt nicht unverdiente Führung für die Hausherren.
Die SpVgg zeigte sich von diesem Rückstand allerdings nicht geschockt und versuchte umgehend zu kontern. Gleichzeitig verloren die Hausherren unerklärlicherweise ihre Spieldominanz und fanden diese auch während nicht wieder. So bekam die SpVgg langsam Oberwasser. Als Tobias Holdenrieder einen Freistoß schnell ausführte, den Ball diagonal in den Strafraum beförderte und Julian Schuch dort in die Zange genommen und zu Fall gebracht wurde, blieb dem Referee nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Und praktisch mit dem Pausenpfiff und verwandelte Tobias Holdenrieder gewohnt souverän zum 1:1.
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild. Der TSV versuchte, wieder ins Spiel zurückzufinden - tat sich dabei aber sehr schwer. Wiesenbach dagegen hatte nun Lunte gerochen und wollte das Spiel komplett drehen. Gut 20 Minuten vor Schluss schien sich dann alles gegen den TSV zu verschwören. Nach einer Aktion, die aus Sicht der Ziemetshauser einen Strafstoß für die Deibler-Truppe verdient gehabt hätte, entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für Wiesenbach. die Gäste schalteten nun schnell und düpierten die TSV-Defensive. Daniel Steck verwandelte zur Führung. Das Spiel war gedreht und den Hausherren schienen die Felle oder besser gesagt die Punkte davonzuschwimmen. Doch Ziemetshausen gab nie auf und kam kurz vor Schluss durch einen berechtigten Foulelfmeter, den Thomas Pietsch sicher verwandelte, zum Ausgleich.


Eine unglückliche Niederlage kassiert hat der TSV Offingen im heimischen Mindelbogen. Mindelzell agierte überfallartig mit schnellen Außenspielern, was die TSV-Defensive immer wieder vor Probleme stellte. In der 34. Minute dann ein Abpraller aus dem Strafraum, den Philipp Miller zu einem Sonntagsschuss aus 20 Metern ins linke obere Eck nutzte. Nach dem Wechsel machte der TSV Druck, ließ sich auch durch eine unglückliche Rote Karte für Torwart Patrick Wild (50.) nicht aus der Ruhe bringen und schaffte nach 73 Minuten das 1:1 durch Philipp Schönberger.
Nun sah es so aus, als könne Offingen die Partie noch drehen. Doch ein Konter kurz vor Schluss bescherte den gnadenlos effektiven Zellern drei wichtige Punkte. Kilian Grünfelder erzielte das Tor zum Auswärtssieg.


Hellwach zeigte sich die Gundelfinger U23 nach der Gedenkminute zu Ehren des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Edelbert Reile im ersten Heimspiel nach der langen Pause. Bereits nach zwei Minuten verwandelte Christoph Schnelle einen an Robin Raßbichler-Schmidt verursachten Foulelfmeter zur 1:0-Führung. Diese währte jedoch nur drei Minuten, als Enes Aydin einen unglücklich abgewehrten Ball zum Ausgleich einschob (1:1/5.). In Halbzeit eins hielten die Günzburger noch gut mit, Möglichkeiten durch Leon Sailer per Kopf vor dem Wechsel oder auch ein Schuss von Bernhard Rembold nach Wiederanpfiff verfehlten noch das Ziel. In der 55. Minute war es jedoch soweit: Rembold zirkelte aus halblinker Position den Ball ins lange obere Eck zur erneuten Führung – 2:1. Eine Kombination über Elias Miller und Elias Oberling landete auf dem Kopf von Peter Matkey, der aus wenigen Metern die Führung gegen die nun abbauende TGB-Spieler ausbaute (63.). Auf der Gegenseite musste Fabian Karg nur einmal eingreifen und mit den Fingerspitzen zur Ecke klären. Beim 4:1 leistete sich Gäste-Keeper Mustafa Atik einen Lapsus – den fallengelassenen Ball schob erneut Matkey über die Linie (72.). Den 5:1-Schlusspunkt setzte Ghazi Askar mit einem Alleingang.


Ellzee hatte zunächst vor allem mit dem etwas holprigen Geläuf in Neumünster zu kämpfen. Ansonsten aber war von Anfang an klar, dass es in dieser Partie nur einen Sieger geben konnte. Mann des Tages wurde schließlich Dominik Seitz, der mit drei Treffern die Hausherren praktisch im Alleingang besiegte. Er war es auch, der den Torreigen eröffnete und wenige Minuten später auf 2:0 erhöhte. Der Anschluss der Hausherren erfolgte aus einer Standardsituation. Mehr ließ die SpVgg an diesem Tag nicht zu. Am Ende erhöhten Elias Höck und Julian Dankel auf das auch in dieser Höhe verdiente Endergebnis.


Nichts für schwache Nerven war die Partie im Mindelstadion.
Reisensburg ging nach etwas mehr als einer Viertelstunde durch einen umstrittenen Foulelfmeter in Führung. Niklas Fink verwandelte. Im Anschluss nutzte der Gast die Schläfrigkeit der TSG zum 0:2 durch Patrick Hartmann (29.) Doch die TSG kämpfte sich ins Spiel zurück. Noch vor der Pause schaffte Mesut Yildiz mit einem Traumtor aus 25 Metern den Anschluss und nach dem Seitenwechsel bliesen die Mindelstädter endgültig zur Aufholjagd. Es wurde turbulent. Erst schaffte Aygün Aslanboga den Ausgleich (48.), dann hielt Torhüter Ozan Hakin einen erneuten Strafstoß der SG (53.). Der Reisensburger Patrick Hartmann schoss seine Farben nach gut einer Stunde trotzdem neuerlich in Führung. Doch die TSG gab nicht auf. Ibrahim Capar stellte nach 82 Minuten auf 3:3 und in den letzten Minuten der Partie war die TSG dem Siegtor deutlich näher als Reisensburg. Davon zeugt unter anderem ein Pfostenschuss.


Die Glötter mussten im Heimspiel gegen Grün-Weiß Ichenhausen gegen mehrere Widerstände wie eine frühe Unterzahl und mehrere Verletzungen ankämpfen. Am Ende holte sich die Truppe dann aber doch noch einen Zähler. Doppeltorschütze Wohnlich und ein starker Keeper Trenker sicherten den Blau-Weißen diesen wichtigen Teilerfolg.
Die Partie begann für die Hausherren alles andere als optimal. Die Lilien konnten die guten Eindrücke der Testspiele nicht auf den Platz bringen und wirkten abwesend. So musste Trenker schon früh für seine Farben retten. Bereits nach zwölf Minuten dann der erste Rückschlag. Glötts Außenverteidiger Ben Waidele musste nach einer vermeintlichen Notbremse vom Platz. Trotz dieser Unterzahl waren es die Hausherren, denen durch einen verwandelten Foulelfmeter die Führung gelingen sollte. Keeper Peco streckte SSVler Forster rustikal nieder. Danach musste Rickauer personell erneut reagieren und die verletzten Forster und Ehrlich vom Platz nehmen. Für Glött war es die schwierigste Phase in diesem Spiel. Denn fortan forcierte Ichenhausen seine Angriffsbemühungen und drehte noch vor der Pause den Spielstand. Strauch (34.) per Freistoß und Smigac-Lopez (37.) mit einem Abstauber trafen zum 2:1 für die Grün-Weißen. Die zweite Halbzeit konnte Glött dann deutlich mehr entgegensetzen und wehrte sich nun mit großem Kampfeswillen. Das 2:2 machte Dominik Wohnlich zwar aus dem Nichts heraus, aber zu diesem Zeitpunkt nicht ganz unverdient. Erst in der Schlussphase drängte die Strahler-Elf nochmals mit voller Wucht auf den Siegtreffer. Doch ein überragender Dominik Trenker sicherte der SSV diesen Punkt.


Der FC Lauingen stand sehr tief, was den Gästen speziell in den ersten 45 Minuten einige Probleme bereitete. Trotzdem war der VfR die klar dominierende Mannschaft, vergab aber zwei Großchancen und zusätzlich einen Elfmeter. Nach der Pause machten es die Mannen von Trainer Sven Müller dann allerdings besser. Zunächst war noch etwas Glück dabei, als Tim Paulheim zur Führung abstaubte (58.). Nach einer herrlichen Ballstafette mit doppeltem Doppelpass markierte Philipp Reiter nach 64 Minuten das 0:2; es war das schönste Tor des Tages. Jettingen spielte druckvoll weiter und belohnte sich mit dem 0:3 durch Justus Riederle (69.) und dem 0:4 durch Betim Shala (87.).

Aufrufe: 020.9.2020, 23:26 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor