2024-04-16T09:15:35.043Z

Der Spieltag
Ein Genuss war es nicht, doch mit dem SV Mindelzell (hier Lukas Walter beim Kopfball) gab es einen klaren Gewinner im Heimspiel gegen den TSV Burgau. F.: Ernst Mayer
Ein Genuss war es nicht, doch mit dem SV Mindelzell (hier Lukas Walter beim Kopfball) gab es einen klaren Gewinner im Heimspiel gegen den TSV Burgau. F.: Ernst Mayer

Den Erfolgstrend fortgesetzt

Dritter Mindelzeller Sieg in Serie +++ Souveräne Mindelstädter +++ Gundelfinger U23 holt endlich mal wieder einen Heimsieg +++ SCA verspielt den Sieg

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Der SV Mindelzell ist das Team der Stunde der Kreisliga West. Mit dem 5:2 gegen den TSV Burgau holte man den dritten Sieg in Folge und verschafft sich vor dem kompletten Spieltag am Dienstag ein wenig Luft zu den Abstiegsrängen. Da darf man auch mal über die schlechte Spielleistung hinwegsehen. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt die TSG Thannhausen dank eines lockeren Heimsiegs gegen den SV Holzheim. Der Verfolger aus Altenmünster hat auch einen lockeren Sieg eingeplant, doch der späte Ausgleich des BC Schretzheim machte ein Strich durch die Rechnung des SCA. Grund zur Freude hatten die Fans des FC Gundelfingen. Die U23 gewann nach zuletzt zwei sieglosen Heimspielen, aufgrund ihrer ausgezeicheneten Chancenverwertung mit 3:1 gegen die SG Reisenburg.

SV Mindelzell - TSV Burgau 5:2
Ein ganz schwaches Spiel erlebten die wenigen Zuschauer. Viele technische Fehler kennzeichneten diese Partie. Wenigstens torreich war es: Am Ende stand es 5:2 für die Gastgeber – nicht unverdient, aber vielleicht um ein Tor zu deutlich.
Das Spiel begann äußerst vielversprechend. Nach 120 Sekunden ergab sich bereits die erste hundertprozentige Chance für die Hausherren. Doch die SVM-Offensive schaffte es, das Spielgerät aus nur gut einem Meter Entfernung über das Tor zu bugsieren. Was schon mathematisch eine Herausforderung darstellt. Um den Auftakt für die Orange-Schwarzen vollends zu verhageln, nutzte im Gegenzug der Burgauer Jakub Krolikowski einen kapitalen Bock in der Defensive, um seine Farben in Führung zu schießen (3.).
Danach stand Zell unter Schock, doch die zwar ambitionierten, aber im Endeffekt harmlosen Gäste schafften es nicht, sich dieses Problem zunutze zu machen. Und so fanden die Mindelzeller nach etwa einer Viertelstunde besser ins Spiel. Mit am effektivsten waren Michael Oberhoffner und Johannes Wassermann. Oberhoffner konnte von der Abwehr der Markgräfler nach 23 Minuten nicht ohne Foul vom Ball getrennt werden. Da das Vergehen innerhalb des Strafraums stattfand, blieb der Elfmeterpfiff nicht aus. Oberhoffner schnappte sich die Lederkugel und verwandelte souverän. Danach drückte Zell weiter. Allerdings benötigte man einen Aussetzer der TSV-Verteidigung, um erneut erfolgreich zu sein. Burgau wollte den Ball kontrolliert aus dem Strafraum spielen, verwechselte dabei Freund und Feind und bediente Wassermann, der sich nicht zweimal bitten ließ und das Spiel zunächst drehte (27.).
Den Markgräflern muss zugutegehalten werden, dass sie trotz limitierter Mittel nie aufgaben. Kombinationen waren freilich Mangelware und so bedurfte es schon einer energischen Einzelleistung von Burhan Bastan, um den überraschenden Ausgleich zu schaffen (36.).
Nach dem Wechsel fand eigentlich nur noch der SV Mindelzell statt. Von technisch gutem Spiel war nicht viel zu erkennen, aber auf die beiden Besten war Verlass. Oberhoffner bediente mustergültig Wassermann, der abgeklärt seinen zweiten Treffer machte (70.). Davor und danach gab es einige Möglichkeiten; allein zweimal scheiterten Michael Wieser und Philipp Miller am Querbalken. So dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe der 30 Sekunden zuvor eingewechselte Manuel Miller mit dem 4:2 alles klar machte. 60 Sekunden später stellte Philipp Miller nach schöner Vorarbeit von Wieser gar noch auf 5:2.
Schiedsrichter: Dominik Deden (Steinheim) - Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Jakub Krolikowski (3.), 1:1 Michael Oberhoffner (23./Foulelfmeter), 2:1 Johannes Wassermann (27.), 2:2 Burhan Bastan (36.), 3:2 Johannes Wassermann (70.), 4:2 Manuel Miller (90.), 5:2 Philipp Miller (90.)

FC Gundelfingen II - SG Reisensburg-Leinheim 3:1
Reisensburgs Trainer Peter Aust musste wieder den gleichen Fehler wie zuvor nach dem Spiel gegen Günzburg bemängeln: die unzureichende Chancenverwertung. Denn die SG war in den ersten Minuten durchaus dominant, erspielte sich auch Möglichkeiten gegen die favorisierte U23 des FC Gundelfingen. Dann musste man das 1:0 durch Mathias Beck hinnehmen (33.) und zeigte sich davon erst mal beeindruckt. Nach einem durchaus vermeidbaren Foul an Tarik Öz im Strafraum kassierte die SG per Elfmeter gar das zweite Gegentor durch Bernd Scheu. Nach einer intensiven Kabinenanalyse wollte es die SG noch einmal wissen. Reisensburg machte Druck, erspielte sich auch neuerlich Chancen, aber nur Philipp Schmid nutzte eine (71.). Durch zwei Gelb-Rote Karten für Leopold Munk (87.) und Niklas Fink (90.) brachte man sich dann um die letzten Chancen. Tarik Öz traf dagegen in der Nachspielzeit noch zum Endstand.
Schiedsrichter: Veit Sieber (Lechhausen) - Zuschauer: 50

Tore: 1:0 Matthias Beck (34.), 2:0 Bernd Scheu (42. Foulelfmeter), 2:1 Philipp Schmid (71.), 3:1 Tarik Öz (90.+2)

Gelb-Rot: Leopold Munk (87./SG Reisensburg-Leinheim), Niklas Fink (90./SG Reisensburg-Leinheim)

Schretzheims Keeper Tobias Aninger rettet vor den beiden Altenmünsterer Aldin Kahrimanovic (links) und Nico Schuster (rechts). Die Kleeblättler trotzten dem SCA einen Punkt ab.	F.: Karl Aumiller
Schretzheims Keeper Tobias Aninger rettet vor den beiden Altenmünsterer Aldin Kahrimanovic (links) und Nico Schuster (rechts). Die Kleeblättler trotzten dem SCA einen Punkt ab. F.: Karl Aumiller

BC Schretzheim - SC Altenmünster 2:2
Am Ende war es zwar ein gerechtes Ergebnis, doch für den SC Altenmünster fühlte sich das erste Remis in dieser Saison wie eine Niederlage an. Die Gäste führten beim Aufsteiger bereits mit 2:0, kassierten aber in der 85. Minute noch den Ausgleich zum 2:2. Angesichts der zahlreichen Konterchancen, welche sich für den SCA in der zweiten Halbzeit ergaben, war der eine Punkt zu wenig. „Auch wenn wir hätten gewinnen müssen, so geht das Resultat in Ordnung“, resümierte Altenmünsters Sportlicher Leiter Oliver Osterhoff zähneknirschend.
Seine Mannschaft legte im Dillinger Stadtteil einen Blitzstart hin und führte durch Treffer von Michael Schubert (11.) und Nico Schuster (16.) schnell mit 2:0, wobei der zweite Treffer nach einer dreifachen Kopfballstafette gelang. Als wenig später Schubert verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, fehlte den Gästen ein weiterer Offensivspieler, nachdem Dominik Osterhoff aufgrund einer Knieverletzung ohnehin passen musste.
Im Angriff war somit Patrick Pecher oft auf sich alleine gestellt. Doch dreimal hatte Altenmünsters Torjäger in der zweiten Halbzeit die Möglichkeit, auf 3:1 erhöhen. Einmal scheiterte er an BSC-Torwart Tobias Angerer (70.), zweimal zielte er daneben (54./76.). Bei einem dritten Treffer wäre die Gegenwehr der Gastgeber wohl erloschen. Doch so blieben die Schretzheimer, die noch vor der Pause durch Lukas Schwarzfischer zum 1:2-Anschlusstreffer kamen (38.) bis zum Schluss am Drücker. Durch Hergöths Tor zum 2:2 wurden sie letztlich für ihr Engagement belohnt.
Schiedsrichter: Erkan Oflaz (TGB Günzburg) - Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Michael Schubert (11.), 0:2 Nico Schuster (16.), 1:2 Lukas Schwarzfischer (38.), 2:2 Nico Hergöth (85.)

SV Waldstetten - VfR Jettingen 1:2
Eine verdiente, wenn auch unnötige Niederlage kassierte der SV Waldstetten gegen einfach hungrigere Jettinger Gäste. Die Hausherren waren gegenüber den zuvor gezeigten Leistungen nicht wiederzuerkennen und kassierten nach etwas mehr als einer halben Stunde das 0:1. Als man nach einer Ecke den Ball nicht klären konnte, nahm sich Fabian Findler ein Herz, zog aus gut 16 Metern ab und der Ball schlug im Kreuzeck ein. Nach dem Wechsel dauerte es lange, bis die Heimelf ins Spiel fand. Doch da war es eigentlich schon gelaufen. Denn nachdem Waldstetten durch Dominik Lohr fast den Ausgleich erzielt hätte, kassierte der Gastgeber nach einer schönen Kombination der Gäste über die linke Seite durch Nico Fritz praktisch im Gegenzug das 0:2 (61.). Als fünf Minuten später Sebstian Hofmiller völlig zurecht die Rote Karte sah, war die Messe in Waldstetten gesungen. Die Gastgeber steckten allerdings nie auf und wurden durch den Elfmetertreffer von Daniel Seitz belohnt. Bitterer Beigeschmack: Seitz verletzte sich bei der Ausführung so stark, dass er der Mannschaft wohl für einige Zeit fehlen dürfte.
Schiedsrichter: Alexander Hartmann (Wortelstett.) - Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Fabian Findler (27.), 0:2 Nico Fritz (61.), 1:2 Daniel Seitz (90.+3/Foulelfmeter)

Rote Karte: Sebastian Hofmiller (66./VfR Jettingen)

TSG Thannhausen - SV Holzheim/DLG 2:0
Wenige Zuschauer hatten an diesem unwirtlichen Nachmittag den Weg ins Mindelstadion gefunden. Sie konnten einen sicheren und nie gefährdeten Sieg ihrer TSG gegen meist harmlose Gäste beobachten.
Holzheim versuchte es von Anfang an mit einer sehr ausgeprägten Defensive. Meist galt es für die TSG-Offensive, eine Vierer- und eine dahinterstehende Fünferkette zu bearbeiten. Das tat Thannhausen im Stil einer Spitzenmannschaft. Immer wieder rollten variable Angriffe, meist über die Flügel vorgetragen, auf den Gästekasten zu. Der enormen Ballsicherheit und Spielfreude der Thannhauser hatte Holzheim nichts entgegenzusetzen. Das 1:0 durch Arlid Berisha kurz vor der Pause war der Lohn der Geduld (38.). Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die TSG spielte und Holzheim rührte Beton an. Doch es ergaben sich auch so Chancen. Daniel Bobitiu scheiterte mit einem herrlichen Fallrückzieher. Als eine Viertelstunde vor Schluss Partik Merkle auf 2:0 stellte, war der Sieg in trockenen Tüchern.
Schiedsrichter: Gerhard Lutzenberger (Greimeltshfn) - Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Arlind Berisha (38.), 2:0 Patrik Merkle (76.)



TSV Haunsheim - SpVgg Ellzee 2:3
Drei wichtige Punkte fuhren die Blau-Weißen gegen starke Gastgeber ein. Dabei geriet Ellzee schnell in Rückstand; Bernd Ostertag traf (9.). Danach übernahmen dann aber die Gäste das Kommando und Max Lauer erzielte den Ausgleich (20.). Nun spielte eigentlich nur noch ein Team - die SpVgg. Großer Antreiber war Tobias Holdenrieder, der nach 40 Minuten nur durch ein Foul im Sechzehner gebremst werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Holdenrieder selbst souverän. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte segelte ein Freistoß von Marcus Bornschlegl in den Strafraum, Goalgetter Max Lauer stand da, wo er hingehört und traf zum vorentscheidenden 3:1. In den zweiten 45 Minuten ergaben sich noch mehrere gute Möglichkeiten für die Ellzeer. Weil sie vergeben wurden, kam Haunsheim durch den Elfmeter-Treffer von Dennis Böhm (70.) noch einmal heran.
Schiedsrichter: Sebastian Stadlmayr (Donaumünster) - Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Bernd Ostertag (9.), 1:1 Maximilian Lauer (20.), 1:2 Tobias Holdenrieder (40. Foulelfmeter), 1:3 Maximilian Lauer (46.), 2:3 Dennis Böhm (69. Foulelfmeter)

Gelb-Rot: Daniel Oberfrank (93./TSV Haunsheim)



FC Günzburg - SV Aislingen 1:2
Das Glück nicht unbedingt auf seiner Seite hatte der FC Günzburg an diesem windigen Nachmittag. Die Heimniederlage gegen Aislingen trat beinahe in den Hintergrund, obwohl Daniel Klement praktisch mit dem Schlusspfiff traf. Zu angefressen waren die Gastgeber. Denn einer hatte ihrer Einschätzung nach kräftig mitgeholfen, dass die Partie so endete. FC-Trainer Marco Chessa, eigentlich einer der Sachlicheren in diesem Metier, ließ jedenfalls kein gutes Haar am Unparteiischen. Er hatte eine desolate Leistung von Luca Riedl gesehen. Chessa, der im Lauf der Partie wie seine Spieler Andreas Buchta und Steffen Benke sowie dem Zeugwart des gastgebenden Vereins des Feldes verwiesen wurde, zeigte sich auch am Tag danach emotional angefressen. „Solche Leistungen machen den Amateurfußball kaputt“, war seine finale Zusammenfassung in Sachen Schiedsrichter.
Spielerisch war sein Team meist überlegen gewesen. Aislingen hatte mit einer recht robusten Spielweise sein Glück versucht, was Referee Riedl aus Günzburger Sicht nicht genügend ahndete. Das 0:1 durch Andreas Eisenhut entsprang allerdings einem Missverständnis in der Hintermannschaft des FC.
Trotz der aufgebrachten Stimmung schaffte Günzburg zehn Minuten vor Schluss den Ausgleich durch Steffen Benke. Der Torschütze hatte Sekunden zuvor wegen einer „Nichtigkeit“ Gelb und keine Minute danach für „Nichts“, so die Ansage seines Coaches, knallrot gesehen. Mit zwei Feldspielern weniger (Buchta hatte die Ampelkarte erhalten/69.) und dem Coach auf der Tribüne versuchte Günzburg trotzdem, drei Punkte zu ergattern – ein Sturmlauf, der nach hinten losging.
Schiedsrichter: Luca Riedl (Unterst.-Jos) - Zuschauer: 55

Tore: 0:1 Andreas Eisenbart (35.), 1:1 Steffen Benke (81.), 1:2 Daniel Klement (90.)

Gelb-Rot: Andreas Buchta (69./FC Günzburg)

Rote Karte: Steffen Benke (82./FC Günzburg)

Aufrufe: 029.10.2017, 22:10 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor