2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Journalismus-Projekt ermittelt Gehalt von Amateurfußballern

Die Gehaltsstrukturen sollen in einer bundesweiten Befragung erhoben werden.

Das stiftungsfinanzierte Journalismus-Projekt Correctiv hat eine große, bundesweite Recherche gestartet, um herauszufinden, wie viel Amateurfußballer verdienen. Inzwischen haben sich schon mehr als 1000 Spieler durch die Online-Umfrage geklickt.

Sie haben dabei die Liga eingetragen, in der sie auflaufen, und das Honorar beziffert, das sie dafür erhalten. Manche bekommen gar nichts. Andere werden teilweise vierstellig entlohnt.

Im Internet können Hobbyfußballer unter correctiv.org/bezahlkultur dabei helfen, ein erstes Bild über die Einkünfte im Amateurfußball zu zeichnen. In der Befragung geht es darum, wie viel die Vereine ihren Spielern zahlen, wie sie zahlen und wie sich das Geld auf das Vereinsleben auswirkt. Jeder Spieler kann anonym daran teilnehmen, aber auch seinen Namen hinterlassen.

Vor allem ist Platz dafür, die eigenen Erfahrungen und Ansichten zu schildern. Erste Berichte aus dem Inneren des Amateurfußballs sind bereits eingegangen. Wenn Mäzene plötzlich Mannschaften finanziell füttern und die besten Spieler der Region holen, wirbelt das die Ligen sportlich durcheinander – und sorgt offenbar manchmal auch für Frust im eigenen Klub. Ist das schlicht gesunder Wettbewerb, da ja jeder Sponsoren suchen und Zugänge aus höheren Ligen verpflichten kann? Oder eifert der Amateursport hier zu sehr den Profis nach, und die ehrenamtlichen Helfer in den Klubs verlieren die Freude, weil sie kaum mehr die Spieler kennen?

Das Geld, das in die Amateurligen fließt, könnte zudem die verschiedenen Spieler-Generationen in unterschiedlichem Maß beeinflussen. Lässt sich der Nachwuchs, der in die Senioren-Teams strebt, heute stärker finanziell reizen, als das vor zehn oder 15 Jahren der Fall war? Einige Trainer und Sportliche Leiter, die sich schon an der Befragung beteiligt haben, schildern solche Eindrücke.

Bis Ende November kann jede Spielerin und jeder Spieler noch mitmachen – und dabei helfen, den Amateurfußball erstmals finanziell zu vermessen.

Die Befragung ist eine Kooperation zwischen Correctiv und der Produktionsfirma Eye-Opening-Media, die im Auftrag der ARD arbeitet. Amateurfußballer können sich unter dieser Adresse beteiligen: correctiv.org/bezahlkultur

Aufrufe: 025.11.2020, 23:00 Uhr
RP / Markus PlümAutor