2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Der pfeilschnelle Jan-Lars Dümmel (links) will mit der TSG Upfingen hoch in die Bezirksliga.
Der pfeilschnelle Jan-Lars Dümmel (links) will mit der TSG Upfingen hoch in die Bezirksliga. – Foto: Baur
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TSG Upfingen vor der Relegation gegen Pliezhausen

Sie werden alles geben – Das Traumziel heißt Bezirksliga

Peter Kaschuba, Trainer der TSG Upfingen, kann mit der Außenseiterrolle sehr gut leben. „Das waren wir gegen Zainingen ja auch“, sagt der erfahrene Coach.

Das Ende ist bekannt. Upfingen warf den Bezirksligisten in einem an Dramatik nicht mehr zu überbietenden Match mit 7:6 aus dem Rennen. Philipp Trimus, Abteilungsleiter beim TSV Pliezhausen, denkt nicht wirklich in solchen Kategorien. „Es gibt sowieso keinen Favoriten.“ Der Bessere möge gewinnen. Sicher ist für Trimus aber eins: „Relegation ist mega.“

Diese Erkenntnis hat er spätestens am vergangenen Sonntag gewonnen, als seine Mannschaft im Duell zweier A-Liga-Vizemeister dem TSV Dettingen/Rottenburg noch einen sicher geglaubten Sieg entriss. Nach 66 Minuten lag der A3-Vertreter Dettingen mit 2:0 in Front, ehe etwas passierte, was den Abteilungsleiter noch Tage später schwärmen lässt. „Wir haben uns in einen Rausch gespielt“, sagt Trimus. Regelrecht „besoffen“ muss Michael Weimer gewesen sein. Der Doppel-Torschütze habe das Spiel seines Lebens gemacht. Am Ende stand die Ernüchterung für den spielstarken Gegner, dass gegen den TSV Pliezhausen ein 2:0-Vorsprung gar nichts ist. 3:2 stand es nach 90 verrückten Minuten.

Sie geben nie auf

Das war aber noch gar nichts, betrachtet man den Auftritt der TSG Upfingen in Wittlingen. Da ging es eine halbe Stunde länger, ehe noch ein Elfmeterschießen als Sahnehaube draufgeklatscht wurde. „Den TSV Pliezhausen zeichnen Moral und Qualität aus“, sagt Peter Kaschuba, Coach der TSG Upfingen. Selbiges gilt freilich für seine Mannen, die sich gegen Zainingen drei Mal zurückgekämpft haben. Nach dem frühen 0:1 gleich zu Beginn, nach dem 1:2 kurz nach der Pause – und dann wieder im Elfmeterschießen, als die Zaininger schon zwei Treffer voraus waren.

Kaschuba war von den Nehmer-Qualitäten seiner Mannen schwer beeindruckt, die es allerdings versäumt hatten, dem angeschlagenen Gegner den Knockout zu versetzen. „Nach dem Ausgleich in Halbzeit eins hatten wir zwei dicke Chancen, nach dem 3:2 am Schluss noch größere. Die Chancenverwertung muss besser werden“, nimmt der Upfinger Coach sein Team in die Pflicht. In Rübgarten ist neben der Abteilung Attacke natürlich auch jene gefragt, die in hinteren Regionen zu tun hat. „Pliezhausen hat eine hervorragende Offensive. Die gilt es an die Kette zu legen.“

Am vergangenen Sonntag wurde bei den Upfingern etwas überraschend Fabian Denzel eingewechselt. Im letzten Rundenspiel hatte er sich die Schulter ausgekugelt – nicht zum ersten Mal. „Das war schon riskant“, blickt Peter Kaschuba zurück. Es gab aber gute Gründe, Denzel zu bringen. „Er ist Einfädler und Vollstrecker in einem“, unterstreicht der TSG-Trainer. Und als solcher wird er natürlich gebraucht, allerdings nur, wenn er zu 100 Prozent fit ist. „Spielen will er unbedingt.“ Alles andere hätte Kaschuba aber auch überrascht.

Alexander Glück und Jochen Heinlin sind die Langzeitverletzten im TSG-Kader, dafür gibt es einen Hoffnungsschimmer in der Personalie Christoph Wesolowskyj. Heute wird er mit dem Team trainieren, am Sonntag kann er vielleicht schon helfen.

Es ist sicher nicht egal, wer für die TSG Upfingen aufläuft, es ist aber klar, dass jene, die auf dem Feld stehen, kämpfen werden bis zum Abwinken, beziehungsweise bis zum Abpfiff – wann immer der auch erfolgen mag. „Es war früher eher so, dass die anderen Ligen stärker waren als die Münsinger A-Liga.“ Dabei muss es aber, wenn es nach Peter Kaschuba geht, nicht bleiben. „Wir werden alles daran setzen, dass die TSG Upfingen zum ersten Mal in ihrer Geschichte in der Bezirksliga spielt.“

Hochmotivierte Teams

„Wir sind hochmotiviert und werden uns nicht verstecken“, verspricht Philipp Trimus. Der Pliezhäuser Abteilungsleiter zollt seinem Team großen Respekt für das, was in der abgelaufenen Saison geleistet wurde. Der Kader war klein, hat es aber geschafft, dem TB Kirchentellinsfurt bis zum letzten Abpfiff ein offenes Rennen um den direkten Aufstieg zu liefern. Thomas Schwend leistete als Trainer überragende Arbeit, muss aus beruflichen Gründen nun aufhören. „Der genießt jedes Spiel, ist zu 100 Prozent dabei. Der Aufstieg war sein großes Ziel – und er ist weiterhin sein großes Ziel.“

Philipp Trimus würde dem scheidenden Coach, der im übrigen seinen Nachfolger Sven Schimmel höchstselbst besorgt hat, einen Aufstieg von Herzen gönnen.

Schwends Abschied

Mit voller Kapelle spielt der TSV Pliezhausen in diesem alles entscheidenden Relegationsspiel auf, in dem man in Rübgarten sogar Heimvorteil genießt. Der Upfinger Anhang wird sich aber sicher nicht lumpen lassen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Da will man unbedingt dabei sein. Es ist alles angerichtet für ein packendes Relegationsfinale.

Aufrufe: 021.6.2019, 09:08 Uhr
SWP / Wolfgang SeitzAutor