2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Robert Kegler

Fußballgolf-Anlage wird Realität

Die Arbeiten auf dem Areal unweit des Borussia-Parks haben begonnen. Für die Investoren soll es der Auftakt einer Reihe solcher Projekte sein.

Lange Zeit war es ruhig geworden um die Pläne, in direkter Nachbarschaft zum Borussia-Park eine Fußballgolf-Anlage zu errichten. Die Fertigstellung war sogar schon mal für das Jahr 2017 anvisiert worden. Nun aber kommt Bewegung in das Projekt:

Auf einer rund 35.000 Quadratmeter großen Fläche direkt neben dem Parkplatz P4 haben die Tiefbauarbeiten für den Platz begonnen. Für eine Investitionssumme von insgesamt sieben Millionen Euro wird dort eine 18-Loch-Anlage mit angrenzendem großen Klubhaus entstehen.

„Wir wollen den Bau möglichst in diesem Jahr abschließen“, sagt Michael Lang. Der Unternehmer gehört nicht nur zu den Investoren, sondern auch zu den Initiatoren des Projekts. Gemeinsam mit den Ex-Profifußballern Jörg Albertz und Oliver Neuville war ihm vor etwa sechs Jahren bei einem Treffen der Gedanke gekommen, dass ein solches Angebot perfekt in den Nordpark passen würde. Lang konnte damals zudem ein geeignetes Gelände dafür frühzeitig bei der EWMG reservieren.

Die Realisierung ließ zwar letztlich auf sich warten, doch mit der Zeit kamen Neuville, Albertz und Lang mit immer mehr ehemaligen Profis zu diesem Thema ins Gespräch. „Wir haben da gemerkt, dass in dieser Idee viel mehr Potenzial steckt, als einfach nur einen Platz für Fußballgolf zu bauen“, sagt Lang. Den entscheidenden Impuls erhielt das Projekt vor etwa zwei Jahren, als eigentlich schon der Spatenstich bevorstand. In Jörg Bußmann lernten die Initiatoren damals einen Unternehmensberater kennen, mit denen sie das Konzept nochmals komplett überarbeiteten. Seitdem ist es das Ziel, mit Fußballgolf-Plätzen – stets in Verbindung mit einer Gastronomie – eine Anlagen-Kette unter dem Namen „History Sports & Music Bar“ aufzubauen.

„An vielen Fußballstadien in Deutschland gibt es ungenutzte Freiflächen, die für ein solches Projekt geeignet wären. Und wir haben auch schon erste Anfragen von mehreren Bundesligastandorten sowie von einem niederländischen Erstligisten und einem bekannten österreichischen Ski-Ort. Doch Mönchengladbach ist unser Leuchtturmprojekt“, sagt Lang. Dafür wurde die History Holding GmbH gegründet, deren Geschäftsführer Peter Zillikens gemeinsam mit Projektleiter Jörg Bußmann den Bau federführend vorantreibt.

Das Projekt fußt auf zwei Säulen: den Fußballgolf-Platz und das Klubhaus, das unter dem Motto „Legends never die“ eine kleine Erlebniswelt für sich werden soll. Der Platz wird 18 Bahnen umfassen, die sehr abwechslungsreich gestaltet werden sollen, etwa mit Hügeln, Steilkurven oder Hindernissen, die um- oder überspielt werden müssen. Die Erde aus dem Aushub der Baugrube soll später für die Modellierung der Bahnen verwendet werden. „Wir haben vor, jedes Loch zu vermarkten, und können uns vorstellen, die Bahn jeweils passend zu unserem Partner zu gestalten“, sagt Lang, der sich vom Golfsport mit den Füßen begeistert zeigt: „Das ist ein Generationen übergreifender Sport an der frischen Luft, bei dem der Großvater mit dem Enkel spielen kann.“

Und wer bei einem solchen Familienausflug nicht selbst kicken will, hat die Gelegenheit, sich im Klubhaus die Zeit zu vertreiben. Denn dieses soll weit mehr bieten als eine Küche mit regionalem Einschlag sowie vegetarischen und veganen Gerichten. So wollen die Investoren auf großen Bildschirmen nicht nur Live-Sport bieten, sondern in Vitrinen auch viele Ausstellungsstücke ehemaliger Stars aus den Bereichen Sport und Musik. Eine große Dachterrasse – unter anderem mit Barbecue-Tischen – soll es geben, zwei Seminarräume mit neuester Technik und einen Lounge-Bereich, der laut Lang auch TV-Sendern die Möglichkeit bieten soll, aus dem Klubhaus zu senden. Ebenso kann sich Lang „Meet and Greet“-Events mit Sportstars vorstellen. „Es gibt in Nordrhein-Westfalen schon ein halbes Dutzend 18-Loch-Anlagen. Doch mit diesem Konzept werden wir ein Alleinstellungsmerkmal in der Region haben“, sagt Lang.

60.000 Besucher im Jahr setzt sich die Investoren-Gruppe zunächst einmal als Ziel. Potenzielle Gäste ergeben sich dabei längst nicht nur aus den Fußballfans, die zu Borussias Spielen anreisen, oder den Besuchern eines Musik-Konzertes im Sparkassenpark. „Im gesamten Nordpark sind mittlerweile mehr als 5000 Menschen beschäftigt, die durch unser Klubhaus ein zusätzliches gastronomisches Angebot erhalten. Wir wollen auch gerne Kooperationen eingehen – beispielsweise mit dem Borussia-Hotel“, sagt Lang. Darüber hinaus wollen die Initiatoren auch in den Schulen und Kitas für Fußballgolf als attraktive Alternative werben.

„Fußballgolf passt sehr gut zur Sportstadt Mönchengladbach. Und auch für den Nordpark ist es gut: Je mehr Leben in der Bude ist, desto mehr Leute kommen auch“, sagt Lang. Vor allem soll das Konzept, einen solchen 18-Loch-Platz mit einem „History“-Klubhaus zu verbinden, weit über Mönchengladbach hinaus überzeugen. Die Anlage am Borussia-Park macht nun dabei den Anfang – nach einem langen Anlauf.

Aufrufe: 016.2.2021, 14:00 Uhr
RP / Thomas GrulkeAutor