2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Hubert Hinrichs: "Hoffentlich geht es im April wieder los"

Der Obmann des Kreises Kempen-Krefeld spricht über die aktuell Lage in den Amateurligen.

Hubert Hinrichs ist seit 2004 der Fußball-Obmann des Kreises Kempen/Krefeld. Bei ihm laufen alle Fäden in Sachen Spielansetzungen, Nachholspiele, Gruppenbesprechungen und Spielsperren, wenn sie nicht zum Kreissportgericht weitergereicht werden müssen, zusammen.

Außerdem ist er Ansprechpartner für die Vereine. Wenn der Ball richtig rollt, steht sein Telefon oft, und meistens dann montags nach einem Spieltag, kaum still. Die Coronaunterbrechungen haben für viel zusätzliche Überlegungen und Umplanungen gesorgt. Der 71-Jährige, der sich fast täglich mit langen Radtouren am linken Niederrhein fit hält, ist Mitglied beim SV St. Tönis. Im Zivilberuf war er Direktor des Eichamts in Düsseldorf.

Wie ist Ihre Einschätzung, was die Fortsetzung des Spielbetriebs angeht?

Hinrichs Noch kann ich dazu nicht viel sagen. Hoffentlich geht es im April, wohin die aktuellen Überlegungen hinauslaufen, wieder los. Ich befürchte aber, dass, wie es sich bei dem ein oder anderen Politiker bzw. Mediziner anhört, noch länger dauern. Dann wäre diese Saison allerdings ad acta zu legen.

In der Kreisliga A zum Beispiel sind erst zehn von 22 Vorrunden-Begegnungen absolviert. Danach soll es eigentlich in zwei 11er-Gruppen aufgeteilt weitergehen. Ist das noch machbar, wenn der 27. Juni der letzte Spieltag sein soll?

Hinrichs Nein. Wenn wir im April tatsächlich wieder spielen können, wird wahrscheinlich nur noch eine Hinrunde ausgetragen. Dies ist von der Satzung her möglich, weil dann die 50%-Regelung zur Anwendung käme.

Und wird es dann einen abgeänderten Spielplan geben?

Hinrichs Auch hier erst einmal nein. Am zehnten Spieltag wurde die Spielzeit 2020/2021 unterbrochen und mit dem Elften geht es weiter.

Bei den Ligen unter der A-Klasse dürften die Sorgen geringer sein?

Hinrichs In der Tat. Da könnte locker über die 50%-Regelung gespielt werden. Was aber nicht heißen soll, dass die Saison deshalb komplett über die Runden geht. Wir werden alles versuchen, wollen aber die Mannschaften nicht überstrapazieren mit Partien unter der Woche, wo dann oft Akteure wegen Schichtarbeit usw. fehlen.

Wer war eigentlich Ihr Vorgänger als Kreisobmann?

Hinrichs Hans-Peter Müllers.

Sie waren vor Ihrer Tätigkeit als KFO schon einmal als Funktionär tätig. Wo war das?

Hinrichs Beim TuS St. Hubert.

War das zu besseren Bezirksligazeiten des Clubs, der heute in der C-Liga spielt?

Hinrichs Ja. Ich war Obmann und wir standen sogar vor dem Aufstieg in die Landesliga. Ferner war ich da bereits als Staffelleiter tätig und habe einst Ludwig Wolters von Adler Nierst abgelöst.

Damals war der St. Huberter Kader mit Spielern mit klangvollen Namen gespickt. Können Sie da noch einige nennen?

Hinrichs Der frühere Mönchengladbacher Profi Jörg Neun und der Duisburger Joachim Hopp gehörten, neben Jörg Schulze, Murat Akova, Erdal Yilmaz oder Murat Eyüpoglu, dazu.

Haben Sie selbst gespielt?

Hinrichs Im Nachwuchsbereich, damals noch in Norddeutschland.

Wann sind Sie dann richtig ins Geschäft eingestiegen?

Hinrichs 1984, parallel auch als Schiedsrichter.

Wie sehen Sie die Tatsache, dass von den Ligen eins bis vier durchgespielt wird?

Hinrichs Bei genauerem Hinsehen geht das nicht anders. Fernsehgelder, Werbeverträge usw. müssen bedient werden, sonst ginge es an die Existenz der Clubs. Hier ist Fußball dann ein Geschäft, weil die Zuschauereinnahmen nur zu einem geringen Teil zur Kostendeckung beitragen.

Werner Fuck führte das Gespräch.

Aufrufe: 02.2.2021, 22:00 Uhr
RP / Werner FuckAutor