Wie kommt es, dass Island so eine große Fußball (Sport-)-Nation ist?
Sjöfn Müller Thór: Es wird bei uns viel Wert gelegt auf die Jugendarbeit im Fußball – übrigens bei Jungen und Mädchen. Seit es Fußballhallen gibt hat sich die Situation verbessert, denn bis dahin konnte man ja nur drei Monate im Jahr trainieren. Es ist keine Magie, sondern großes Interesse am Fußball und harte Arbeit. Jeder Spieler wird individuell gefördert, das hat sich vor einigen Jahren als „Fußballphilosophie“ durchgesetzt. Dabei muss man bedenken, dass Island so viele Einwohner hat wie der Kreis Düren. Das ist ein unbeschreiblicher Erfolg für mein Land.
Wie war die Stimmung beim Spiel gegen Portugal?
Sjöfn Müller Thór: Stellen Sie sich vor, Sie haben ihr Leben lang davon geträumt, einmal bei einem großen Turnier dabei zu sein. Und dieser Traum geht in Erfüllung, und dann schießt das Team auch noch ein Tor gegen Portugal. Das ist atemberaubend und unbeschreiblich. Das Gefühl ist unbezahlbar – das hat man im Stadion gespürt. Es fühlte sich ein bisschen so an, als hätten wir am Dienstag die EM gewonnen.
Wie weit wird Island bei der EM kommen?
Sjöfn Müller Thór: Island kommt auf jeden Fall in die nächste Runde. Und ab dann ist für dieses begeisternde Team alles möglich.
Was darf für Sie bei keinem Länderspiel fehlen?
Sjöfn Müller Thór: Natürlich die Freunde, mit denen man das Spiel schaut.