2024-04-16T09:15:35.043Z

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Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier (li.) und Bezirksvorsitzender Christian Engl sind Motoren des Niederbayerischen Fußballs F: Steinert
Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier (li.) und Bezirksvorsitzender Christian Engl sind Motoren des Niederbayerischen Fußballs F: Steinert

Bezirk legt Abstiegsregelung für Quali-Saison fest

Bezirks-Neustrukturierung: In den Kreisligen und Kreisklassen muss mindestens der neunte Rang zum direkten Klassenerhalt erreicht werden

Beim außerordentlichen Bezirkstag am 26. September 2016 votierten 86 % der 440 anwesenden Vertreter der rund 500 niederbayerischen Fußballvereine für eine Neustrukturierung des Bezirks in zwei Fußballkreise "Niederbayern West“ und "Niederbayern Ost“. Mit der nun anstehenden Saison 2017/2018 starten die Herren-Mannschaften letztmals in den vier Fußballkreisen Landshut, Straubing, Bayerwald und Passau um Tore und Punkte. Zum Saisonende qualifizieren sich die Klubs je nach Platzierung und Zugehörigkeit zu den neu zu bildenden Fußballkreisen, für die dann ab Sommer 2018 neu zu bildenden Spielklassen.

Da durch die regionale Umstellung eine doch spürbare Änderung der einzelnen Spielgruppen verbunden ist, musste die Auf- und Abstiegsregelung dergestalt angepasst werden, dass die doppelte Anzahl an Mannschaften zum Klassenerhalt in die Relegation gehen wird. In den vier Kreisligen der Herren in Niederbayern steigen zum Saisonende jeweils die Mannschaften ab, die auf den Plätzen 12 bis 15 liegen. Die Plätze 10 und 11 bedeuten die Teilnahme an der Relegation zum Klassenerhalt gegen die Tabellenzweiten der Kreisklassen. Auch in den zwölf niederbayerischen Kreisklassen müssen jeweils zwei Mannschaften (auf den Plätzen 11 und 12) in die Entscheidungsspiele gegen die Tabellenzweiten der A-Klassen um die freien Plätze in dann ab 2018 nur noch elf Kreisklassen (fünf im Westen und sechs im Osten). Damit ist zu erwarten, dass die Spielklassen bis zum letzten Spieltag spannend bleiben, da für den direkten Klassenerhalt mehr Punkte gesammelt werden müssen als in den Vorjahren. Vier Vereine machten von ihrem Recht Gebrauch, den zukünftigen Grenzverlauf der Fußballkreise „West“ und „Ost“ selbst mitzugestalten. Auf eigenem Wunsch wird der FC Oberpöring ab Juli 2018 in den Westen zugeordnet. Der Verein aus dem Landkreis Deggendorf spielt dann im neuen Kreis „Niederbayern West“ je nach Gruppeneinteilung gegebenenfalls gegen die Vereine aus den Landkreisen Rottal-Inn, Landshut, Stadt Landshut, Kelheim, Dingolfing-Landau und die bisher schon im Fußballkreis Landshut integrierten Vereine des Landkreises Straubing-Bogen ab Geiselhöring Richtung Schierling. Die drei Rottaler Vereine SV Bayerbach/Rott, FC Egglham und STV Ering/Inn gehen den umgekehrten Weg: Sie spielen im Osten zusammen mit den Vereinen in den Landkreisen Passau, Stadt Passau, Deggendorf, Straubing-Bogen, Stadt Straubing, Regen und Freyung-Grafenau. Im Dezember werden die neuen Führungsmannschaften der Fußballkreise im Bayerischen Fußballverband gewählt: Am Montag, 4.12., ab 18:30 Uhr werden die rund 220 Vereine im Bürgersaal in Ergolding für den Kreis "Niederbayern West“ die Weichen stellen. Eine Woche später, am 11.12. um 18:30 Uhr sind rund 270 Vereine in der Stadthalle Deggendorf zur Abstimmung über die künftigen Funktionäre des Kreises "Niederbayern Ost“ aufgerufen. Hier sollen die Vereinsvertreter auch wichtige Basisabstimmungen über die Zukunft des Fußballs vornehmen, die bis hin zum Verbandstag im Mai 2018 das Meinungsbild der Vereine im Amateurfußball bilden sollen.

Mit zwei ganz aktuellen Neuerungen warten die Herren-Spielleiter für den „Reserven-Spielbetrieb“ in Niederbayern auf. Der hohen Anzahl an personell bedingten Spielabsagen bei den zweiten, nicht aufstiegsberechtigten Mannschaften soll mit zwei Pilotprojekten entgegengewirkt werden. Zum einen werden voraussichtlich in acht A-Klassen-Reserverunden (Kelheim, Deggendorf, Waldkirchen, alle fünf Passauer Klassen) die Anstoßzeiten der Reserven mit denen der 1. Mannschaft getauscht und zeitlich nach Vereinswünschen angepasst werden: Hier sollen daher zunächst die 1. Mannschaften ihr Spiel bestreiten und im Anschluss die Reservemannschaften beider Vereine die Klingen kreuzen. Bezirks-Spielleiter Richard Sedlmaier (Ihrlerstein) begründet diese Maßnahme wie folgt: "Wenn die 1. Mannschaft am Spieltag zuerst spielt, kann der Mannschaftsverantwortliche im anschließenden Spiel bei der Reservemannschaft auf die Spieler der 1. Mannschaft zurückgreifen, die wenig oder gar keinen Einsatz hatten. Zudem erhalten die Ersatzspieler der 1. Mannschaft die entsprechende Spielpraxis am Wochenende. In der Vergangenheit praktizierten bereits einige Vereine im Fußballkreis Landshut diese Spielzeiten mit dem Ergebnis, dass all diese Spiele der Reserven zur Austragung kamen.“

Die zweite Neuerung betrifft alle Reserven-Spielklassen und ist ein Novum in Bayern: Die Mannschaften können für die ganze Saison oder – je nach Spielerdecke – auch für einzelne Spiele entscheiden, ihr Spiel mit nur 9 Fußballspielern zu bestreiten. Der Gegner muss dann seine Mannschaft entsprechend reduzieren. Hierfür gelten klare Regeln zur frühzeitigen Mitteilung und es besteht die Möglichkeit, das Spielfeld um einen Strafraum zu verkürzen. Fünf Vereine (TSV Rohr, TSV Metten, TSV Ludwigsthal, TSV Spiegelau und TSV Rotthalmünster) haben bereits jetzt – vor Saisonbeginn – von dieser Option Gebrauch gemacht und werden voraussichtlich die gesamte Saison mit 9:9 spielen. Der Bezirks-Vorsitzende Christian Engl begründet diese – unter Fußball-Liebhabern nicht unumstrittene Maßnahme mit folgender Frage: "Was ist besser? Am Wochenende wieder einmal einen Spielausfall für seine Mannschaft hinnehmen zu müssen oder mit 9 gegen 9 Fußball spielen zu können? Bevor wir überhaupt nicht spielen, versuchen wir den Reserve-Spielbetrieb mit flexiblen Mannschaftsstärken zu erhalten. Die Vereine haben uns ausdrücklich gebeten, Lösungsmöglichkeiten für die nach ihrer Einschätzung wichtige zweite Mannschaft anzubieten.“ Nach Abschluss der Saison 2017/2018 soll dann eine Untersuchung erfolgen, ob diese Option auf Dauer den niederbayerischen Vereinen angeboten werden soll. Schon jetzt ist sicher, dass auch dieses Jahr wieder weniger Mannschaften in den Spielklassen den Ball laufen lassen werden. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Herrenmannschaften (insgesamt inkl. Reserven) wieder um 1,1 % um weitere 10 Teams. Die Vereine bilden zudem immer mehr Spielgemeinschaften, um überhaupt aktiv Fußball anbieten zu können.

Aufrufe: 05.7.2017, 13:46 Uhr
PM Christian Engl Autor