2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Bezirkssportanlage für mehr als 4,5 Millionen Euro?

Stadt Euskirchen hat andere Pläne als der VfR Flamersheim und die Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim


Für den VfR Flamersheim und die Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim ist die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung ein herber Rückschlag. Sollte der Ausschuss für Kultur, Freizeit und Sport, der an diesem Mittwoch tagt (17 Uhr, Rathaus Euskirchen), den Vorschlägen zustimmen, wird die Entscheidung über die Umwandlung weiterer Tennenplätze in Kunstrasenplätze zurückgestellt.
Stattdessen soll die Bespielbarkeit der vorhandenen Plätze durch „intensive Pflege“, wie es in der Vorlage heißt, gewährleistet werden.

Außerdem soll sich die Euskirchener Verwaltung auf Empfehlung der Sportstättenentwicklungsplanung weiter um den Bau von Bezirkssportanlagen bemühen. Es wird darüber nachgedacht, die Sportanlage Im Auel aufzugeben und das Grundstück zu vermarkten. Aus dem Erlös könnte man eine Bezirkssportanlage an einem anderen Standort finanzieren. Sollten die Bemühungen innerhalb eines Jahres aber nicht fruchten, müsse entschieden werden, ob Investitionen im Bereich der Umkleidekabinen und der Flutlichtanlage im Auel nicht doch realisiert werden, um den Platz langfristig zeitgemäß auszustatten.

Bereits vor zwei Jahren stellte der VfR Flamersheim den Antrag, den Aschen- in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Nun unternimmt der Verein einen erneuten Vorstoß, die Ausschussmitglieder von dieser Idee zu überzeugen. Dafür hat der VfR zwei mögliche Varianten erstellt. Die erste sieht vor, die 400-Meter-Laufbahn komplett zurückzubauen. Die Weitsprung- und die Kugelstoßanlagen blieben erhalten. Die Kosten belaufen sich laut VfR-Angaben auf 370 000 Euro. Die Stadt soll einen Zuschuss von 150 000 Euro leisten.

Bei Variante zwei erhält die Laufbahn einen Tartan-Belag. Die Gesamtkosten würden hierfür etwa 550 000 Euro betragen, der Zuschuss der Stadt läge bei 300 000 Euro. Der Verein würde in beiden Fälle die Pflege der Anlage übernehmen.

Auch die Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim streben die Umwandlung des Aschenplatzes in einen Kunstrasenplatz an. In einem Schreiben an die Verwaltung vom 24. Mai 2016 heißt es, dass ohne die „Campusanlage“ – einen Umbau des Tennenplatzes in einen Hybridrasenplatz, die Kernsanierung der Turnhalle und einen neu gestalteten Bolzplatz – die Zukunft des Vereins akut gefährdet sei.

Zwischenzeitlich hatte der Klub die Überlegung angestellt, auf einem Grundstück gegenüber dem Aschenplatz einen Rasenplatz anzulegen. Davon haben die Sportfreunde mittlerweile aber Abstand genommen. Stattdessen sieht sich der Verein in der Lage, mit Hilfe der Stadt einen Kunstrasenplatz zu finanzieren – der Hybridrasen wäre damit Geschichte. 350 000 Euro sind für den Kunstrasen nötig, so die Sportfreunde.

In der Vorlage der Stadt heißt es aber: „Ähnlich wie in Flamersheim würden kurzfristig getätigte Investitionen im Bereich des Sportplatzes Großbüllesheim einer weiteren Umsetzung des Sportentwicklungskonzepts entgegenstehen.“

Auf Wunsch der CDU-Fraktion ist eine grobe Kostenstruktur für eine Bezirkssportanlage in der Dimension des Auels erstellt worden. Die Anlage würde über zwei große Kunstrasenplätze, zwei Kleinspielfelder (Tartanbelag), eine 400-Meter-Laufbahn, weitere Leichtathletikanlagen, Flutlicht sowie Parkplätze und Umkleidekabinen verfügen. Geschätzte Kosten ohne Grunderwerb: 4,5 Millionen Euro. Für zwei Platzwarte kämen jährlich 90 000 Euro hinzu.



Aufrufe: 021.6.2017, 12:00 Uhr
KSTA-KR/Tom SteinickeAutor