2024-05-02T16:12:49.858Z

Ratgeber Medizin

Kopfverletzungen

Kopfverletzung: Im Fußball haben die Verletzungen am Kopf in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Da der Fußball ein Kontaktsport ist, kommt es schon mal vor, dass die Spieler bei einem Zweikampf mit ihren Köpfen zusammenstoßen. Aber auch ein Tritt mit dem Fuß gegen den Kopf, oder was in letzter Zeit häufiger vorkommt, dass beim Hochspringen der Ellenbogen des Gegenspielers Richtung Kopf schlägt, führt zu Verletzungen.

Dabei führt nicht jeder Treffer zu einer Gehirnerschütterung, in der Regel kommt es lediglich zu einer so genannten Schädelprellung. Diese geht nach kurzer Benommenheit ohne Bewusstlosigkeit einher. Durch eine Reizung des Gleichgewichtsorgans im Ohr kann es aber im Verlauf zu Übelkeit/Blässe/Schwindel oder auch zum Erbrechen des Spielers kommen. Ein Arztbesuch ist dann dringend zu empfehlen. Treten keine dieser Symptome auf, oder nur leichter Schwindel evtl. Blässe, die nach kurzer Zeit wieder abklingt, kann der Spieler das Spiel fortsetzen.

Bei einer Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) kommt es hingegen meist zu einer Bewusstlosigkeit. Nicht nur das Gleichgewichtsorgan im Ohr ist betroffen, auch die Funktion der Gehirnnervenzellen sind kurzzeitig gestört. Neben Übelkeit/Blässe/Schwindel treten auch meist Erbrechen und Kopfschmerzen auf.

Sowohl bei einer Schädelprellung als auch bei einer Gehirnerschütterung kann es zu Platzwunden kommen. Meist sind diese mit starken Blutungen verbunden, da die Kopfhaut sehr stark mit Blutgefäßen versorgt wird.

Symptome:

Schädelprellung: Übelkeit / Blässe / Schwindel / Gleichgewichtsstörungen, die relativ schnell abklingen.

Gehirnerschütterung: Bewusstlosigkeit / Gedächtnisverlust (auf die Frage“ Was ist passiert? kann der Verletzte in der Regel keine Antwort geben). Übelkeit / Blässe / Schwindel / Erbrechen / Kopfschmerzen / Blutdruck und Puls sinken.

Da es nicht immer einfach ist, den Unterschied zwischen Schädelprellung und Gehirnerschütterung zu erkennen sollte immer ein Arztbesuch stattfinden.

Sofortmaßnahme: Ruhe bewahren, dem Spieler das Gefühl von Sicherheit geben. Eine eventuelle Blutung mit dem Schwamm aus der Eisbox waschen und mit einer Binde abdecken. Den Spieler aus der Sonne nehmen und nach dem Unfallhergang fragen.

Fingertest durchführen (Zeigefinger vor den Augen des Verletzen langsam hin und herbewegen. Die Pupillen müssen den Bewegungen folgen können). Dem Verletzten ein Auge durch Handauflegen kurz abdunkeln – die Pupille sollte sich jetzt erweitern. Bei Wegnahme der Hand muss sich die Pupille verengen. Bei Feststellung einer Gehirnerschütterung muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Beim Transport in das Krankenhaus den Verletzten mit leicht erhöhtem Oberkörper lagern und ihn nicht unbeaufsichtigt lassen.

Bewusstlosigkeit und Erbrechen können die Atmung stören. Ist der Spieler in Ohnmacht gefallen keine Hektik entwickeln. Kalte, feuchte Handtücher in Nacken und auf die Stirn legen. Zusätzlich die Beine hochlagern und den Blutdruck kontrollieren.

Wenn vorhanden 2-3 Tropfen Chinaöl oder Pfefferminzöl in die Nase geben – wirkt belebend.

Bei Blutungen aus Nase, Mund, Ohren besteht der Verdacht auf Schädelbasisbruch. Eine Hirnblutung mit dramatischen Folgen ist möglich. Notarzt rufen!

Der Verletzte muss so schnell wie möglich in ein Krankenhaus transportiert werden.

Achtung! Tipp: Während der gesamten Erstversorgung auf den Verletzten ruhig und sicher einreden. Keine Hektik!

Auch nur bei geringem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung den verletzten Spieler nicht weiterspielen lassen. Sofort in ein Krankenhaus fahren!

Auch sollte der Spieler mindestens zwei Wochen keinen Sport ausüben. Erst wenn alle Symptome abgeklungen sind, darf der Spieler wieder am Training oder Spiel teilnehmen. (In Absprache mit dem behandelnden Arzt).

Medikamente: keine!

Aufrufe: 018.1.2010, 10:14 Uhr
Michael WagnerAutor
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