2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Der Finger von Konrad Höß zeigt in Richtung Regionalliga Bayern. Der Pipinsrieder Vereinsboss will den Wunsch seiner Spieler erfüllen und einen Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse mit allen Mitteln realisieren.  Foto: Gert-Peter Schwank
Der Finger von Konrad Höß zeigt in Richtung Regionalliga Bayern. Der Pipinsrieder Vereinsboss will den Wunsch seiner Spieler erfüllen und einen Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse mit allen Mitteln realisieren. Foto: Gert-Peter Schwank

Konny Höß hebt die Hand

Der FC Pipinsried hat die Unterlagen für die Regionalliga Bayern eingereicht +++ Jetzt geht es um die Auflagen +++ Aichach und Affing konzentrieren sich auf das Sportliche

Verlinkte Inhalte

Während für den FC Affing nach der 0:3-Klatsche in Burghausen immer dramatischer wird, führt der BC Aichach weiter die Bayernliga Süd an. Von der Regionalliga träumt hingegen ein anderer Club: Der FC Pipinsried hat die Unterlagen für die Regionalliga Bayern eingereicht.

Konrad Höß und der FC Pipinsried sind immer für Überraschungen gut. Beispielsweise am Montag, als die Frist für die Bewerbung um eine Lizenz für die Regionalliga Bayern ablief. Was wohl nur wenige Fußballfreunde für möglich hielten, das ist eingetreten. Der Verein aus dem Dachauer Hinterland hat sich tatsächlich beworben.

„Wir haben alles fristgerecht übergeben“, erklärte Vereinschef Höß auf Anfrage der Aichacher Nachrichten. Ein Bote habe das bereits um 8 Uhr erledigt. Nach Aussage von Höß, hätten einige Mitarbeiter des FCP alle Vorarbeiten erledigt. In den vergangenen Monaten wurde immer wieder darüber spekuliert, ob sich Pipinsried – vor einem Jahr noch in der Landesliga – um den Einzug in die vierthöchste Spielklasse bewerben werde. Höß argumentiert so: „Die Spieler wollen das und ich will kein Spielverderber sein.“

War das eine Entscheidung mit Weitblick, wäre ein Aufstieg sportlich sinnvoll? Frei von Zweifeln ist der 73-jährige Vereinschef, der den FCP seinerzeit aus der Taufe hob, bei diesem Thema nicht. Er blickt auf seine Kicker und sagt: „Wenn sie sich abschlachten lassen wollen, dann sollen sie das.“ Es war aber keineswegs so, dass man dem Vorsitzenden gegen seinen Willen ein Ja abringen musste: „Für Pipinsried und mich ist das auf alle Fälle noch mal ein Highlight.“

Ob es letztendlich klappt mit dem Regionalligisten FC Pipinsried, das bleibt noch abzuwarten. Die umfangreichen Auflagen von Seiten des Bayerischen Fußballverbands (BFV), die zu erfüllen sind, könnten ein Hindernis darstellen. In diesem Punkt zeigt sich Höß schon wieder recht kämpferisch: „Vielleicht handle ich was raus beim Verband.“ Das aktuelle Geschehen in der Bayernliga Süd gefällt Konrad Höß außerordentlich gut: „Am Sonntag haben wir ein Superspiel abgeliefert, speziell in der zweiten Halbzeit.“ So war es möglich, die Heimpartie gegen Eichstätt nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 zu gewinnen. „Und am Mittwoch haben wir schon wieder ein Schlagerspiel.“ Dann beginnt um 18.15 Uhr das Duell mit SV Pullach in diesem kleinen Ort in der Marktgemeinde Altomünster.

Beim BC Aichach hat man das Thema Regionalliga zu den Akten gelegt, wenngleich die sportlichen Voraussetzungen beim Spitzenreiter kaum besser sein könnten. Aber nachdem Vereinschef Volker Weingartner aus finanziellen Gründen seinen Rückzug mitteilte, wäre ein Aufstieg nicht zu schultern. Erstaunlich aber ist nach wie vor, wie die Mannschaft mit der Entwicklung umgeht. Sechs Runden sind noch zu absolvieren, der Vorsprung der Aichacher auf Platz zwei beträgt nicht weniger als neun Punkte. Am kommenden Samstag ist der Rangzweite VfR Garching in Aichach zu Gast. Danach, so Trainer Marco Küntzel, könne man über das Thema Titel reden.

Nur noch 13 Spieler standen ihm zuletzt in Raisting zur Verfügung. Dieser Minikader präsentierte sich beim 2:0-Sieg so, als wollte er sich komplett für die Regionalliga empfehlen. Küntzel fand jedenfalls keine Ansatzpunkte für Kritik: „Die Qualität ist da.“ Die ist sogar so groß, dass man den einen oder anderen Kandidaten, der bisher meist auf der Bank saß, gut ins Spiel integrieren könne. Thomas Edelmann, 29, kam erst zu seinem zweiten Einsatz in dieser Saison im Team eins, Ferdinand Weide, 19, traf in seinem siebten Spiel erstmals.

Niederlagen sind immer bitter, sie schmerzen in jedem Fall. „Das hat richtig weh getan“, kommentierte Markus Berchtenbreiter die 0:3-Schlappe des FC Affing in Burghausen: „Nicht allein, das Ergebnis, sondern die Art und Weise, wie es zustande kam.“ In den vergangenen Wochen, so der sportliche Leiter, habe man bei seinem Team stets den Willen zum Siegen verspürt: „Das hatten wir am Sonntag leider nicht so.“
Dass ohne Tobias Jorsch und Patric Lemmer Qualität fehlt, steht außer Frage. Doch dieses Argument will Berechtenbreiter nur zum Teil gelten lassen: „Die Spieler in der zweiten Reihe haben immer den Anspruch, dass sie spielen dürfen, weil sie gut sind.“ Konkret nennt er Andy Nässl mit seinen 19 Jahren: „Der hat gezeigt, dass er eine richtige Alternative ist.“ Daneben sei auch Markus Gail, der Torhüter, stark gewesen, von Marius Kefer sei Betrieb ausgegangen. Berchtenbreiter: „Der Rest war nicht so wie gewohnt.“ Und darum habe man mit den Burghausern eine Mannschaft vorbei ziehen lassen, die zuvor bereits als Landesligakandidat gehandelt worden war.

Druck werden die Affinger bis zum Saisonfinale verspüren. Markus Berchtenbreiter freut sich natürlich, dass Jorsch und Lemmer am Sonntag im Heimspiel gegen Sonthofen wieder zur Verfügung stehen: „Aber das geht nicht mit Handauflegen, da muss die ganze Mannschaftsleistung stimmen.“

Aufrufe: 015.4.2014, 09:03 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor