2024-04-24T13:20:38.835Z

Kommentar
Geheime Fusionsplanungen der Herzogenauracher Vereine. F: NN
Geheime Fusionsplanungen der Herzogenauracher Vereine. F: NN

Kommentar: Realismus gefragt

Fusion scheint die einzige Lösung

Eigentlich wollten die Verantwortlichen das Thema noch nicht an die Öffentlichkeit bringen. Aber mal ehrlich: Warum sollte man die Fusionspläne geheim halten?

Schon vor sechs Jahren wäre ein Zusammenschluss ein sehr vernünftiger Schritt gewesen, der letztlich vor allem an materiellen Gründen scheiterte. Und die Furcht vor den eigenen Mitglieder darf als Argument nicht mehr herhalten. Die Anzahl derer, die noch die Bayernligazeiten von ASV und 1.FC zurückwünschen (als die Bayernliga noch die dritthöchste Klasse war), dürfte inzwischen überschaubar sein.

Tradition hin oder her: Allgemein hat Realismus Einzug gehalten in die Klubheime. Nur wer blind ist, kann die allgegenwärtigen Probleme – nicht nur in Herzogenaurach – leugnen: Die Vereine mühen sich enorm ab, um die vielen Funktionen zu besetzen, die für Spielbetrieb, Platzpflege, Sponsorensuche und Verwaltung nötig sind. Ämterhäufung ist eher die Regel als die Ausnahme.

Hinzu kommt, dass Fußball als Freizeitbeschäftigung nicht mehr die unangefochtene Nummer eins ist. Die Kinder, die von klein auf lieber mit der Playstation auf dem virtuellen Rasen kicken, fehlen auf dem echten Grün. Selbst der 1.FC, lange Jahre eine echte Talentschmiede, kann nicht mehr alle Altersklassen aus eigenen Kräften bestücken.

Noch ein Argument für eine Fusion: Alle drei Vereine haben veraltete Sportheime, die mit viel Herzblut zwar immer wieder aufgehübscht werden, letztlich aber nicht mehr mit den modernen Sportzentren mithalten können, wie sie „Dorfvereine“ wie der TSV Lonnerstadt oder der TSV Neuhaus hingestellt haben.

Eine Bündelung der Kräfte wäre im Sinne aller, aber es muss auch durchgerechnet werden, was man gemeinsam leisten kann. Denn auf Rosen gebettet ist keiner aus dem Trio. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch. Und darin liegt auch eine Chance für den Herzogenauracher Fußball. So weiter wursteln wie bisher ist jedenfalls keine Lösung.

Aufrufe: 07.8.2013, 11:34 Uhr
Peter Holger (NN Herzogenaurach)Autor