2024-04-19T07:32:36.736Z

Kommentar
Symbolfoto: Rainer Sturm/pixelio.de, Montage: Frank Leber
Symbolfoto: Rainer Sturm/pixelio.de, Montage: Frank Leber

Kommentar: Dickes Ausrufezeichen

Der Höhenflug des VfB Ginsheim in der Verbandsliga hält an

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Der VfB Ginsheim in der Fußball-Hessenliga? Wer vor zehn Jahren, zu Bezirksliga West-Zeiten, in der Altrhein-Gemeinde davon gesprochen hätte, wäre wohl für verrückt erklärt worden. Doch ein Jahrzehnt später ist der Sprung in die fünfthöchste deutsche Spielklasse keine Spinnerei mehr; der Klub führt im zweiten Jahr nach dem Aufstieg durch den 1:0-Erfolg beim bisherigen Spitzenreiter FV Bad Vilbel die Verbandsliga an.

Das Beispiel Ginsheim zeigt, dass ein kleiner (Dorf-)Verein im Amateurfußball auch ohne finanzstarken Gönner im Hintergrund weit kommen kann, wenn er solide geführt wird und an den richtigen Stellen über genügend Sachverstand verfügt. Der anscheinend nicht enden wollende Aufstieg des VfB ist eng mit drei Namen verbunden: Carsten Hennig, Artur Lemm und Markus Spahn. Die Trainer Hennig und Lemm haben selbst höherklassig gespielt und wissen, wie eine Mannschaft zusammengestellt sein muss, um zu funktionieren, um Erfolg zu haben. Und mit Markus Spahn haben sie einen Sportlichen Leiter an ihrer Seite, der das Geschäft seit vielen Jahren kennt und in Sachen Kaderplanung und Teammanagement hervorragende Arbeit leistet. Das Trio hat einen Blick für charakterstarke Spieler, die ihr Leistungspotenzial noch nicht ausgeschöpft haben. Zum Beispiel Lukas Manneck, der Torschütze von Bad Vilbel: Der vor der Saison von der A-Jugend des SV Darmstadt 98 verpflichtete 18-jährige Königstädter ist in kurzer Zeit zum Leistungsträger gereift.

Der 1:0-Auswärtserfolg im Spitzenspiel war nicht das Meisterstück der Ginsheimer, es sind ja noch 17 von 32 Partien zu bestreiten. Aber er war am vorletzten Spieltag der Hinrunde ein dickes Ausrufezeichen im Titelkampf. Wenn man die Ausbeute von 36 Punkten aus den ersten 15 Partien zum Maßstab nimmt, dann ist der Mannschaft vom Altrhein in dieser Saison alles zuzutrauen – auch die Meisterschaft. Voraussetzung: Die VfB-Spieler heben nicht ab und sind sich bewusst, dass Siege in dieser Liga in der Regel mit hundertprozentiger Einsatzbereitschaft hart erarbeitet werden müssen.

Aufrufe: 02.11.2015, 11:45 Uhr
Heiko WeissingerAutor