2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Ungewöhnliche Aufgabe für Lengerichs David Sels: Am Sonntag musste der Mittelfeldspieler in Laxten 84 Minuten ins Tor.F: Werner Scholz
Ungewöhnliche Aufgabe für Lengerichs David Sels: Am Sonntag musste der Mittelfeldspieler in Laxten 84 Minuten ins Tor.F: Werner Scholz

"Komisches Gefühl" für David Sels

Lengerichs Mittelfeldspieler muss 84 Minuten ins Tor

Keine Frage, das Gastspiel bei Olympia Laxten am Sonntag hatte sich David Sels vom Fußball-Bezirksligusten SV Lengerich-Handrup ganz anders vorgestellt. Denn der eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatete 25-Jährige musste bei der 1:4-Niederlage für 84 Minuten ins Tor – zum ersten Mal in seinem Leben. „Das war ein komisches Gefühl“, gibt er zu.

In der sechsten Minute sah Lengerichs Torhüter Matthias Köhn nach einer Notbremse die Rote Karte. „Ich habe gleich gedacht, dass es wohl Rot ist, auch wenn ein Spieler von uns noch dahinter stand“, erinnert sich Sels an die Szene. Da Stammkeeper Rene Krannich ohnehin verletzt ist, stand der Aufsteiger plötzlich ohne Torwart da. Nach kurzer Beratung wollte Trainer Manfred Meemann zunächst Verteidiger Jonas Hellmann einwechseln, der in der Jugend mal zwischen den Pfosten stand. Doch dann bot sich Sels an: „Wir hätten sonst mit zehn Mann bei der Hitze direkt den ersten Wechsel verschenkt“, erläutert er.

So sprang Sels auf ungewohnter Position ein, der nach eigenen Angaben nicht einmal irgendwann zuvor aus Spaß im Training im Tor stand. Dementsprechend erleichtert war er, als der nachfolgende Freistoß geblockt wurde und seine erste Bewährungsprobe noch auf sich warten ließ. „Ich fand mich vor allem in der ersten Halbzeit schon unsicher“, sieht sich der Sportstudent selbstkritisch. „Laxten hat eigentlich zu wenig daraus gemacht und hätte mehr Schüsse abgeben müssen.“

Nachdem Sels in der 20. Minute noch stark gegen Bennet Meemann parierte, wurde er bis zur Halbzeit dennoch noch zweimal vom Laxtener Angreifer überwunden. „Beim ersten Tor hatte ich die Hand dran“, ärgert sich Sels, auch wenn er bei beiden Gegentoren chancenlos war, wie Kotrainer Carsten Brinkmann anmerkte: „Da kann er nichts machen.“

In der Halbzeit blieb der Aushilfstorhüter auf dem Platz, um Schüsse auf das Tor zu bekommen und sicherer zu werden. Das gelang, denn bis zur 89. Minute hielt er seinen Kasten sauber, fing sich jedoch in den Schlussminuten das 1:3 und 1:4 aus Lengericher Sicht. „Das dritte Tor nehme ich auf meine Kappe“, empfand Sels den Schuss von Jan Fielers als haltbar.

Trotz des schlechten Saisonstarts mit nur einem Punkt aus vier Spielen ist Sels optimistisch, dass das Ziel Klassenerhalt erreicht werden kann. „Wir haben eine junge, gute Mannschaft, die vielleicht noch etwas zu grün hinter den Ohren ist. Dass wir konkurrenzfähig sind, hat man auch gegen Lohne gesehen.“ Die nächste Chance zum ersten Saisonsieg bietet sich am Freitagabend gegen Concordia Emsbüren. Dann darf Sels auch wieder im Mittelfeld ran


Aufrufe: 01.9.2015, 16:41 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor