2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligavorschau
Der Blick auf die Tabelle macht Burg-Trainer Marco Christoph zurzeit keinen Spaß. Es ist der schlechteste Start seit mindestens 15 Jahren. Foto: Beyer
Der Blick auf die Tabelle macht Burg-Trainer Marco Christoph zurzeit keinen Spaß. Es ist der schlechteste Start seit mindestens 15 Jahren. Foto: Beyer

Grüner Punkt: Burg steckt unten fest

Spreewälder warten vor dem Derby gegen den Kolkwitzer SV noch auf den ersten Saisonsieg

Verlinkte Inhalte

Die SG Burg war einst das Aushängeschild im Fußball-Spreewald. Doch seit Jahren kämpft der Landesligist nur noch gegen den Abstieg. Aktuell ist man Letzter. Und jetzt wartet Kolkwitz.

Am Tag des 10. Juni lebten Kahnfahrer und Paddler gefährlich auf der Spree. Vor allem, wenn sie am Vereinsgelände der Burger Fußballer vorbei wollten. Die nämlich hatten gerade Abstiegskonkurrent Fürstenwalde II mit 5:2 nach Hause geschickt, den Klassenerhalt geschafft und die Spree daraufhin zum neuen Swimming Pool erklärt. Drei Monate später aber ist es wieder ruhig geworden auf der Spree. Die neue Saison ist fünf Spieltage alt und von der Aufbruchstimmung der letzten Spielrunde, als Burg fünf der finalen sieben Partien gewann und selbst den späteren Meister Grün-Weiß Lübben mit 6:3 auseinanderschraubte, ist nichts mehr übrig. Mit einem Punkt zieren die Grünen das Tabellenende.

Damit hat die Mannschaft von Trainer Marco Christoph den schlechtesten Start seit mindestens 15 Jahren hingelegt. Von dem Umbruch vor drei Jahren, als Trainer Jörg Handrick nach Vetschau weiterzog und den Großteil des Kaders mitnahm, der stets um die ersten drei Plätze spielte, hat sich das einstige Aushängeschild im Spreewald nie komplett erholen können. Lübben und BW Vetschau haben Burg hier längst den Rang abgelaufen. In den Jahren ab 2014 belegte Burg die Plätze 13, 14 und 12. Und auch jetzt steckt die SGB wieder unten fest.

Christoph, der das Team im März von Sven Benken übernommen hatte, sieht die Felle aber noch nicht davonschwimmen und sagt: „Wir hatten wieder einen großen Aderlass im Sommer, fünf Stammspieler haben uns verlassen. Von daher war klar, dass wir erstmal ein neues Konstrukt zusammenbasteln müssen.“ Allen voran werden die Stürmer Caio Henrique Rodrigues und Fatih Yigitusagi vermisst, die vergangene Saison für 27 Tore verantwortlich zeichneten. Dass dieses Vakuum nicht so schnell gefüllt werden kann, zeigte auch die jüngste 0:1-Niederlage gegen Spitzenreiter Blankenfelde.

Vielleicht muss man der SG Burg zugutehalten, dass sie einen der jüngsten Kader hat und auch einen günstigeren Spielplan hätte erwischen können. Denn bislang bespielten die Spreewälder ausschließlich Mannschaften aus der oberen Hälfte des Tabellenbildes. „Ich bin noch nicht unruhig“, sagt Christoph deshalb. Er weiß aber auch, dass ab sofort gepunktet werden muss. Am Samstag gastiert seine Elf zum Niederlausitz-Derby in Kolkwitz, wo Burg seit August 2008 nicht mehr gewinnen konnte. Zwei Wochen später empfängt man Briesen. Christoph: „Nach diesen Spielen wissen wir, wo wir stehen. Wenn wir auch da keine Punkte holen, spielen wir natürlich extrem gegen den Abstieg. Ich denke aber, dass wir genug gute Kicker auf dem Platz haben.“ Und vielleicht machen die dann alsbald auch wieder die Spree unsicher.

Zwei Teams warten in der Landesliga noch auf den ersten Dreier – und die SG Burg gehört dazu. Trainer Marco Christoph führt das auch auf die kaum vorhandene Erfahrung im Kader zurück. Mit einem Durchschnittsalter von 22,58 Jahren hat Burg tatsächlich den zweitjüngsten Kader der Liga. „Das ist wahrscheinlich das größte Problem“, sagt Christoph. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Mannschaft, die noch jünger aufgestellt ist, ausgerechnet Tabellenführer Blankenfelde ist (22,28) und somit zeigt, dass man auch mit unbekümmerten Fußballern erfolgreich sein kann.

Info: Aufsteiger VfB Cottbus hat ein Durchschnittsalter von 26,38 Jahren, es folgen der 1. FC Guben (26,5) und Ströbitz (28,21). Mit dem ligaweit ältesten Kader spielt der Kolkwitzer SV (29,32).

Aufrufe: 029.9.2017, 10:51 Uhr
LR-Online.de/Steven WiesnerAutor