2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
F: Sarah Nennstiel
F: Sarah Nennstiel

Mosbacher SV verliert Derby gegen FC Eisenach II

Das hatte man sich beim MSV sicher ganz anders vorgestellt. Heimauftakt im Langetal vor über 170 Zuschauen, neue Trikots und das lang ersehnte Comeback von Andy von Roda.

Verlinkte Inhalte

Die Vorzeichen standen also gut, um nach langer Durststrecke (8 Pflichtspiele ohne Dreier), wieder einen Sieg einfahren zu können. Doch die Gäste aus Eisenach machten unseren Jungs dabei einen großen Strich durch die Rechnung. Die von Michael Besser trainierte Landesliga-Reserve erwies sich als die clevere und auch taktisch reifere Mannschaft und entführte verdientermaßen mit 3:5 (1:1) alle drei Punkte aus dem Langetal.

BERICHT AUS SICHT DER HEIMMANNSCHAFT

Mosbacher SV 1911 - FC Eisenach II 3:5
Wie bereits erwähnt, konnten Silko Fischer und Detlef Ortlepp wieder auf Andy von Roda bauen. Nach knapp 4-monatiger Verletzungspause kehrte der Spielmacher zurück und agierte zusammen mit seinem Bruder Fabian Brandau im zentralen Mittelfeld. Stefan Zimmermann rückte auf die rechte Abwehrseite, da Thomas Brandau urlaubsbedingt fehlte. Im Tor gab es zudem den abgesprochenen Wechsel - Niko Schumann für Christian Haaß. Summa summarum also 3 personelle Wechsel im Vergleich zum Marksuhl-Spiel.

Der MSV hatte, nach kurzer allgemeiner Abtastphase, über weite Strecken der ersten Halbzeit optische Vorteile und versuchte über eine Viererkette das Spiel aufzubauen. Die Gäste verteidigten jedoch kompakt ab der Mittellinie und setzten durch gezieltes Anlaufen und schnelles Umschalten nach Ballgewinn immer wieder Nadelstiche. Einer dieser Konter führte auch zu ersten Schusschance durch Steven Rittel, der aber aus 20 Metern knapp verzog. Auf der Gegenseite köpfte Thomas Kehr einen Freistoß von Andy von Roda über den Kasten (14.). Wenig später scheiterte Kevin Spittel nach schönem Pass von Stefan Zimmermann an Torwart Paul Kiesewetter (19.). Der FCE Keeper leitete dann in der 20. Minute mit einem weiten Abschlag das 0:1 ein: Christopher Gippert verlängerte per Kopf auf Othmar Algledan, der aus halblinker Position den Ball im kurzen Eck, unhaltbar für Niko Schumann, versenkte. Die Hausherren versuchten zu antworten, fanden aber nahezu keine Lücken. Zudem verlor man im Aufbauspiel zu schnell die Geduld, ging höheres Risiko und wurde dafür beinahe bestraft. Libero Christian Lemmer musste in der 29. Minute Kopf und Kragen riskieren und konnte letztendlich den sehr agilen Algledan nur noch Zentimeter vor dem Strafraum stoppen. Der fällige Freistoß wurde zwar auch gefährlich, wurde aber glücklicherweise von einem Gästeakteur selbst abgefälscht, sodass Niko Schumann nicht eingreifen musste. In der Zeit zwischen der 35. und 60. Minute agierte der MSV dann deutlich druckvoller und auch zielstrebiger. Im Nachhinein die beste Phase der Partie, in der Kevin Spittel auch der 1:1 Pausenstand gelang (38.). Fabian Brandau legte zuvor klasse auf, nachdem er mit einer schnellen Drehung zwei Gegenspieler hinter sich ließ und den Torjäger im richtigen Moment bediente.

Die deftige Halbzeitansprache schien Ihre Wirkung zunächst nicht verfehlt zu haben. Mosbach blieb am Drücker und erzielte durch Andy von Rodas artistischem Fallrückzieher (vorausgegangen war ein Freistoß von Fabian Brandau) auch das vermeintliche 2:1 (53.). Schiedsrichter Tobias Clauß entschied jedoch auf „gefährliches Spiel“ gegen Torwart Paul Kiesewetter und verwehrte damit dem Treffer die Anerkennung. Eine sehr fragwürdige Regelauslegung, da Kiesewetter selbst am Ball vorbei sprang und somit auch nicht von Andy von Roda behindert wurde. Nur 2 Minuten später sahen die 170 Zuschauer den besten Spielzug des MSV. Über mehrere Stationen kombinierte man sich aus der eigenen Abwehr bis zum Strafraum der Gäste. Andy von Roda steckte letztendlich den Ball durch zu Kevin Spittel, der aber anstatt auf den völlig freien Max Hirschel querzulegen, selbst den Abschluss suchte und in Paul Kiesewetter seinen Meister fand. Fällt in dieser Szene das 2:1, hätte das Spiel sicherlich einen anderen Verlauf genommen. Was dann jedoch zwischen der 62. und 66. Minute folgte, war selbst in der späteren Auswertung kaum zu erklären. Binnen 4 Minuten ließ sich der Mosbacher SV drei Tore einschenken, die allesamt vermeidbar waren. Beim 1:2 spritzte Masoud Shamdin bei einem Querpass dazwischen und bediente von rechts außen Christopher Gippert. Der FCE-Kapitän drehte die Kugel aus ca. 16 Metern gefühlvoll in den Winkel (62.). Nur 2 Minuten später fälschte Thomas Kehr einen Fernschuss von Steven Rittel unglücklich ab, sodass dieser unhaltbar für Niko Schumann im langen Eck einschlug (1:3/64.). Der Sekundenzeiger hatte noch keine weitere Umdrehung vollzogen, da lag der Ball schon wieder im MSV-Gehäuse. Leicht angeschlagen konnte Thomas Kehr einen ungenauen Pass nicht mehr erreichen. Othmar Algledan war erneut auf und davon und fand am zweiten Pfosten Christopher Gippert, der zum 1:4 einschoss. Natürlich war das Spiel damit so gut wie entschieden, auch wenn der MSV nochmal alles auf eine Karte setzte und mit Michael König und Max Bruder zwei offensive Akteure einwechselte. In der 73. Minute verzog Andy von Roda knapp per Freistoß und auch dem eingewechselten Michael König fehlte bei 2 Kopfballmöglichkeiten das notwendige Quäntchen Glück (76./79.). Kurze Hoffnung keimte auf, als Kevin Spittel ein Zuspiel von Fabian Brandau per Solo zum 2:4 abschloss (85.). Aber es passte leider zu diesem Tage, dass quasi im direkten Gegenzug das 2:5 fallen sollte. Nachdem Niko Schumann einen Gippert-Schuss zunächst gut parierte, entwickelte sich sein schneller Abwurf zum Boomerang. Die Gäste fingen den Ball ab und spielten sofort steil auf den eingewechselten Sascha Woiwode, der aus abseitsverdächtiger Position die endgültige Entscheidung herbeiführte (86.). Der MSV setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt und schlug noch einmal zurück. Fabian Brandau bereitete erneut für Kevin Spittel vor, der im vollem Tempo nicht zu halten war und das 3:5 Endergbnis erzielte. Auch wenn das nur eine Randnotiz blieb, war aber einmal mehr zu sehen, dass das Zusammenspiel der beiden Neuzugänge bereits gut funktioniert. An der allgemeinen Enttäuschung über die Niederlage änderte dieser Fakt natürlich nichts.

Schiedsrichter: Tobias Claus (Vitzeroda) - Zuschauer: 170
Tore: 0:1 Othman Algledan (20.), 1:1 Kevin Spittel (38.), 1:2 Christopher Gippert (62.), 1:3 Steven Rittel (64.), 1:4 Christopher Gippert (65.), 2:4 Kevin Spittel (85.), 2:5 Sascha Woiwode (86.), 3:5 Kevin Spittel (90.)
Aufrufe: 016.8.2017, 20:54 Uhr
Mike ZimmermannAutor