2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Suhr
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Pandorfs Meisterschuss für Westvororte in Niederpöllnitz?

Vielleicht war der 18. Saisontreffer von Gero Pandorf der wichtigste in dieser Spielzeit für den TSV Gera-Westvororte?!

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Co-Trainer Schmidt, in Abwesenheit von Steffen Rüdiger traditionell als Glücksbringer an der Seitenlinie unterwegs, überraschte zunächst mit zwei Umstellungen. Sporer wurde ins Mittelfeld zurückgezogen. Siemer agierte als rechter Verteidiger („Ich kann mich an deine tollen Spiele im Nachwuchs erinnern und erwarte, dass du das auch heute umsetzt“), dafür landete Dennler unverhofft auf der Bank.

SV Blau-Weiß 1990 Niederpöllnitz - TSV Gera Westvororte 0:1
Wem zumindest die Siemer - Maßnahme als etwas heikel gegen den 100-Tore-Sturm der Gäste vorgekommen sein mag, der sah sich nach 3 Minuten bestätigt. Pandorf, der unmittelbar vom kleinen Rechtsverteidiger zu Bewachende, hatte sich unerlaubter Weise davon gestohlen und knallte das Spielgerät gegen den Pfosten. In der Anfangsphase schenkten sich beide Teams nichts. Viele kleine Nickligkeiten, viele Freistöße des mit allzulanger Leine agierenden Schiris. Trotzdem war es ein ansprechendes Fußballspiel zweier Spitzenmannschaften. Auch die Hausherren hatten in dieser Phase durch Böttgers Flugkopfball (14.) ihre erste Chance. Insgesamt aber war Westvororte besonders in der Angriffsgetaltung durch die variabel und zügig agierenden Richter, Schneider oder Pandorf einen Tick besser und konnte so Schritt für Schritt das Spiel in die Hand nehmen. Der Lohn schien sich in der 23. Minute anzudeuten, als nach einem Foul Schneider zum Elfmeter antritt, aber Müller glänzend den Schuss pariert und auch beim Nachschuss den Winkel verkürzt, so dass das Leder an das Außennetz klatscht. Und so blieb es zunächst dabei: Die Gäste mit Ideen bis zum Finalpass unterwegs, dann aber schnappte gefühlte 10 000 mal die Abseitsfalle der Hausherren zu. Sie selbst hatten den Schwung der Auftaktphase verloren, kamen kaum noch in die Nähe des Strafraumes von Bierbaum – bis zur 36. Minute. Da kommt Müller nach tollem Pass von Linsel zum Schuss, jagt aber den Ball einen Meter übers Gebälk. Die Druckperiode des TSV schien überstanden, und so kam BW in der Nachspielzeit durch Müller noch zu iner Großchance, aber Bierbaum per Faust auf der Hut.

Und der Keeper war auch gleich nach der Pause wieder gefordert, als er mit einer starken Blitzreaktion den Drehschuss von Müller hält (51.). Fortan hatte Niederpöllnitz mehr vom Spiel, Westvororte begann sich zu wundern, dass der 100-Tore-Sturm gegen diesen Gegner immer noch nichts Zählbares gebracht hatte. Das aber war statistisch kein Wunder, Niederpöllnitz hatte erst 6 Gegentreffer zu Hause kassiert. Die Gäste zogen sich nun phasenweise vom Fußballfeld zurück und verwandelten das Grün des Rasens in die Bretter, die die Welt bedeuten. Besonders Dörlitz und Richter zogen sich den Unwillen der einheimischen Fans durch übertriebenen Schauspieleinlagen zu. Eine davon führte in der 77. Minute zur Gelben für Philipp Müller und zur Entscheidung Foulstrafstoß. Und während draußen noch lautstark darüber nachgedacht wurde, ob man richtig sehe, eilte der erste Assistent zum Spielleiter, woraufhin dieser die Entscheidung zurücknahm. Beifall auf offener Szene für den Linienrichter. Wer aber nun gemeint hatte, das sei es an Kuriositäten gewesen: Weit gefehlt. Zunächst enteilt Pandorf nach Supervorlage der Innenverteidigung der Hausherren, tunnelt zum Schluss auch noch Müller und erzielt die zu diesem Zeitpunkt die überraschende Führung (85.) Trainer Böttcher mit Stab erstmals auf dem Platz, um dem Torschützen zu gratulieren. Kaum hatte sich das Jubelszenario allerdings gelegt, da zeigte der Spielleiter wieder auf den Punkt, diesmal im TSV-Strafraum. Trainer Böttcher nahm dies zum Anlass, erneut den Platz zu stürmen. Schneller als er war allerdings der zweite Assistent, der dem Schiri souflierte, dass auch in dieser Szene kein Foul vorgelegen habe – und auch dieser Elfmeter wurde zurückgenommen.

Schiedsrichter: Jakob Schrötter (Gera) - Zuschauer: 107
Tore: 0:1 Gero Pandorf (86.)
Aufrufe: 030.4.2017, 10:26 Uhr
Gerhard SuhrAutor