2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Foto: Christian Hagenbuch
Foto: Christian Hagenbuch

"Können für eine Überraschung sorgen"

Vieles neu in Oberwittstadt +++ Coach Arlt strebt bei seiner Buchen-Premiere Veränderungen an +++ Ziel jetzt Top Fünf statt Klassenerhalt

„Bei optimalem Verlauf halte ich mein Ziel, unter die ersten Fünf, für machbar. Der Verein kann für eine Überraschung sorgen“. Sagt Neu-Trainer Siegfried Arlt. Fast schon ein wenig in Richtung Stil- und Kurswechsel geht dieser Anspruch, mit dem der 57-jährige Heckmann-Nachfolger von der bislang gewohnten Position und Parole Klassenerhalt beim Odenwälder Landesligisten TSV Oberwittstadt abrückt.

Eigene Messlatte angehoben

„Für mich gibt es kein Denken nach unten, nur nach vorne“, bekräftigt er jedoch. „Und die Mannschaft hat das Zeug dazu“. Denn das Anheben der eigenen Messlatte, das Mehr-Wollen als in der Vergangenheit vermisst der erstmals im Kreis Buchen verantwortliche Coach noch ein wenig beim TSV. Ohne die lange Verletztenliste hätte es bereits vergangene Saison zu höheren Weihen reichen können, schätzt der in Aglasterhausen wohnende Arlt. Worin er die Vergangenheit jedoch nahtlos fortführt, das ist bei seinem Augenmerk auf das taktisch-spielerische Potenzial des Kaders. „Wir haben viele gute Fußballer, und unter diesem Aspekt sind auch die Neuverpflichtungen gelaufen. Da kann noch mehr bewegt werden im Sinne einer weiteren spieltechnischen Aufwertung“, so der Übungsleiter mit Hauptberufssitz EDV-Abteilung im Krankenhaus Heilbronn. Auf zu neuen Horizonten also. Wobei die Konkurrenz mit Ex-Verbandsligist Gommersdorf und den zum Teil spielstarken Neulingen für Arlt so manch harte Nuss bereithalten dürfte. „Seit März habe ich die Landesliga intensiver verfolgt. Es sind Hochkaräter dazugekommen, von oben und unten“, ordnet er ein.

Die Favoriten ärgern

„Gommersdorf ist eine kampfstarke Mannschaft, Lauda eines der spielstärksten Teams. Diese beiden werden aus meiner Sicht das Rennen ganz vorne bestimmen. Aber wir wollen es ihnen nicht ganz so leicht machen“. Damit einher geht folglich auch die Vorgabe, „hier ein paar Veränderungen einzubringen, die noch mehr Richtung professionelle Arbeitsauffassung gehen“. Ergänzt durch die Personalien. Die Neuzugänge hätten sich bis jetzt sehr gut präsentiert, die Anbindung sei gelungen. Arlt: „Die Charaktere im gesamten Team stimmen, trotz der Neu-Konkurrenz ist die Atmosphäre sportlich-harmonisch. Und genau das wollte der Verein erreichen: Fairer Kampf um die Plätze, denn Einsatzgarantien wird es nicht geben“. Der dreifache Vater ist guter Dinge, diese Ziele umsetzen zu können. „Mit dem nötigen Quäntchen Glück natürlich“. Kommen wir von der Funktion zur Person. Wie verschlägt es einen hauptsächlich in Nord-Württemberg bewanderten Fußballlehrer zum ersten Mal in den hiesigen Kreis? „Ich habe mich für den TSV Oberwittstadt entschieden, weil ich hier sehr viele Ähnlichkeiten zu meinem früheren Verein SV Schefflenz aus der Zeit Mitte 2000er sehe“, gibt Arlt Auskunft. „Was Einstellung, Trainingsfleiß und das fast perfekt agierende Umfeld angehen. Und Oberwittstadt hat sich auch für mich entschieden“. Durch die Trainingseinheiten zum Auftakt sieht der Neue an der Seitenlinie seine Ersteinschätzung bestätigt. „Ein tolles Team, ein tolles Team drumherum. Ich kenne ja bereits den Kreis Mosbach, nun bin ich in Buchen“. Was die Tauber-Region angeht, räumt er zwar aktuell (noch) Wissenslücken ein, „aber ich habe meine Kontakte und werde für jedes Spiel absolut vorbereitet sein“. Wie die Vorbereitung in der Frage der Kontaktanbahnung verlief, berichtet Siegfried Arlt ausgangs mit einem Schmunzeln: „Der Erstkontakt lief im Krankenhaus ab. Mein Bettnachbar stammt aus der Gegend und hat den Kontakt zum TSV hergestellt. Eigentlich eine komische Sache, aber sie rundet das Bild irgendwie auch ab. Es hat alles gepasst – auch der Zufall“. Auf eines legt er aber ganz großen Wert: „Oberwittstadt ist keinesfalls ein Patient, der aufgepäppelt werden muss“.

Aufrufe: 029.7.2014, 08:00 Uhr
Christian HagenbuchAutor