2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Der 1. FC Köln gewann den 20. Allianz-Cup. F: Björn Reinhardt
Der 1. FC Köln gewann den 20. Allianz-Cup. F: Björn Reinhardt

Köln gewinnt den Allianz-Cup zum zweiten Mal

Rekord: Jubiläumsausgabe lockt über 2300 Zuschauer in die Halle

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Am Wochenende traf sich das Who is Who des deutschen Fußballs in der Dessauer Anhalt-Arena. Es wurde der Gewinner des 20. Internationalen Hallenturniers um den Allianz-Cup unter den teilnehmenden U11-Mannschaften gesucht. Das Feld wurde durch internationale Teilnehmer aus Wien, Rotterdam und Prag abgerundet. Am Ende konnte sich der 1. FC Köln zum zweiten Mal in der Turnierhistorie den Titel sichern.

RB Leipzig trumpft auf

Manche Serien scheinen nicht enden zu wollen. Auch nicht beim Dessauer Allianz-Cup. Noch nie konnte einer der Gruppensieger vom Samstag am Sonntag das Turnier gewinnen. So sollte es auch in diesem Jahr bleiben. Selbst Titelverteidiger Borussia Dortmund scheiterte im Viertelfinale an RB Leipzig. Die Leipziger wussten in diesem Jahr besonders zu überraschen und ließen in der Vorrunde Feyenoord Rotterdam bzw. in der Zwischenrunde Austria Wien und Eintracht Frankfurt hinter sich. Im Halbfinale war dann allerdings nach dem Neunmeterschießen gegen Hertha die Endstation für die Leipziger. Am Ende reichte es für Rang 3.

Regionale Teams verkaufen sich gut

Trotz der erwarteten spielerischen Unterlegenheit gegen die Fußballakademien konnten auch die Mannschaften aus Dessau entsprechend ihrer Möglichkeiten überzeugen. Bis auf TuS Kochstedt konnte jede Mannschaft zumindest einmal das gegnerische Tor treffen. Gefeiert wurden diese Treffer natürlich wie der gefühlte Turniersieg. Die Germanen aus Roßlau schnitten mit nur 21 Gegentreffern im Fernduell mit den anderen regionalen Teams am besten ab.

Panne beim Kunstrasenaufbau

Der Kunstrasen sollte das diesjährige Highlight sein. Dieser wurde extra von vielen Helfern in der Nacht vor dem Turnier ausgerollt. Gegen 2:30 Uhr folgte dann der Schock. Der Untergrund hatte erhebliche Mängel und zudem wurde nicht ausreichend Material geliefert. Die Entscheidung fiel zwar schwer, aber aufgrund der erhöhten Verletzungsgefahr gab es nur eine Möglichkeit: Das künstliche Grün musste wieder eingerollt werden. Turnierleiter Ralph Hirsch kümmerte sich unverzüglich um die Klärung des Problems und fand dann zur Eröffnungsfeier erfreuliche Worte: „Die Firma Polytan entschuldigt sich für den Fehler und wird im kommenden Jahr den besten Kunstrasen Deutschlands bereits 2 Tage vor Turnierbeginn in der Halle auslegen.“ Die Teilnehmer nahmen es mit Humor. Dortmunds Marvin Mainoo-Boakye scherzte: „Man hätte vielleicht mehr gießen sollen.“

Fairplay-Gedanke der Kinder vorbildlich

Das erstaunliche am Turnier: Trotz der zuvor intensiv geführten Partien, in denen es gerade in der KO-Phase heiß herging, folgte nach jedem Spiel das „Abklatschen“ mit dem Gegner. Die 240 teilnehmenden Kinder nahmen hier quasi eine Vorbildfunktion ein. Dennoch gab es in einigen Mannschaften so manches Schlitzohr. Wo kurz zuvor noch die Tränen kullerten, war plötzlich alles wieder in Ordnung, als der Ball in Reichweite war.

Köln steigert sich im Turnierverlauf

Nach dem ersten Turniertag hatte die Kölner eigentlich kaum jemand auf dem Zettel. Borussia Dortmund und Austria Wien waren die Namen, welche man immer wieder im Zusammenhang mit einem möglichen Turniersieger hörte. Doch mit dem weiteren Turnierverlauf steigerte sich die Mannschaft vom Rhein immer mehr. Nach einem dritten Platz in der Vorrunde gab es einen ersten Platz in der Zwischenrunde. Auf dem Weg ins Finale folgten deutliche Siege gegen Wolfsburg (4:0) und Nürnberg (3:1). Im Finale selbst zeigten die Junior-Geißböcke ihr bestes Turnierspiel und gewannen verdient mit 5:1 gegen Hertha BSC.
Nach dem Turnier fanden alle Mannschaften lobende Worte für die Organisatoren des Turniers. Austria Wiens Helmuth Bogdanovic erklärte: „Normalerweise fahren wir für solche Turniere maximal bis München. Mehr ist für die Kinder eigentlich nicht zumutbar.“, und fügte an: „Wir nehmen solchen Reisen nur in Kauf (Anm. d. Red. ca. 1.300 KM), wenn es sich um ein absolutes Top-Turnier handelt.“

Der Allianz-Cup 2015 wird am 24. und 25. Januar ausgetragen. Und dann aber wirklich auf Kunstrasen.

Aufrufe: 027.1.2014, 07:00 Uhr
Björn ReinhardtAutor