2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Knapp 80 Vereine bekennen sich gegen Missbrauch

Kinder- und Jugendschutz: 200 Vertreter von Verbänden und Vereinen aus Landkreis Heidenheim informierten sich.

Stichwort Führungszeugnis: Die freiwillige Vereinbarung zum Kinderschutz setzt sich langsam durch.

Das Thema Kinder- und Jugendschutz im Ehrenamt bewegt die Vereine im Landkreis Heidenheim: Annähernd 200 Vertreter von Verbänden und Vereinen kamen auf Einladung des Landratsamtes in das Atrium des Voith-Training-Centers, um sich ausführlich zu informieren und Fragen zu diskutieren.

Im Vorfeld hatte das Landratsamt bereits exakt 843 im Vereinsregister eingetragene Organisationen angeschrieben mit der Bitte, die Kinderschutzvereinbarung zu unterschreiben und möglichst bald an die Behörde zurückzusenden.

Landrat Thomas Reinhardt hob bei der Veranstaltung hervor, dass der Kreis und die Vereine dasselbe Ziel verfolgen: „Kinder sollen gesund, sicher und ohne Verletzungen der Persönlichkeit aufwachsen dürfen. Dabei steht es außer Frage, dass die Grenzen von Kindern und Jugendlichen geachtet und ihr Vertrauen nicht missbraucht werden darf.“

Weiterhin warb der Landrat für die Unterzeichnung einer freiwilligen Vereinbarung, nach der das Bundeskinderschutzgesetz erfüllt werden soll, indem die Vereine von ihren Betreuern ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen lassen. „Diese Vereinbarung dient dem Selbstschutz und setzt ein sichtbares Signal dafür, dass Kindesmissbrauch im Verein und im Landkreis keinen Raum hat“, so Reinhardt.

Matthias Reinmann, Referent für Prävention der Württembergischen Sportjugend, stellte beispielhaft anhand von verschiedenen Vorfällen in Vereinen die Notwendigkeit des Kinderschutzes heraus. Vor allem warb er für ein Präventions- und Schutzkonzept in Vereinen, welches nicht nur Kinder vor Übergriffen schützen soll, sondern auch einen Schutz für Jugendbetreuer darstellt, wenn diese mit falschen Verdächtigungen konfrontiert werden sollten.

Aus den Reihen der Vereinsvertreter kam unter anderem die Frage, ob jede Aufgabe in der Kinder- und Jugendarbeit es zwingend erforderlich macht, ein Führungszeugnis vorzulegen. Kreisjugendreferent Harald Wirth verneinte das – beispielhaft nannte er die Essensausgabe bei Kinder- und Jugendfreizeiten. Zudem stellte Wirth das vom Jugendamt erarbeitete Einschätzungsschema im Detail vor.

Im Anschluss an die Veranstaltung im Training-Center unterschrieben noch einzelne Vereinsvertreter direkt die freiwillige Vereinbarung. Inzwischen haben knapp 80 Vereine im Landkreis unterschrieben.

Aufrufe: 027.2.2017, 14:55 Uhr
HEIDENHEIMER ZEITUNGAutor