2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Volle Hütte: Rund 600 Zuschauer sahen bei bestem Fußballwetter ein packendes Spiel.  ©Lutz Weigelt
Volle Hütte: Rund 600 Zuschauer sahen bei bestem Fußballwetter ein packendes Spiel. ©Lutz Weigelt

Klosterfelde zittert sich zum Derby-Sieg

600 Zuschauer sehen ein packendes Duell zwischen Einheit Bernau und Union

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Das war ein Derby, das es in sich hatte. In einem hart umkämpften Spiel bringt Union Klosterfelde dem Gastgeber Einheit Bernau die erste Niederlage der Saison bei. Vor allem die Schlussphase war nichts für schwache Nerven.

Vor rund 600 Zuschauern auf dem Sportplatz am Wasserturm legt Union los wie die Feuerwehr. Die Gäste wirken zu Beginn wacher, konzentrierter und leidenschaftlicher als ihre Gegner. Klosterfelde erarbeitet sich in einem rauen, aber nicht unfairen Spiel einige Chancen. Unions Benjamin Bluhm ist es, der den ersten Treffer der Gäste vorbereitet. Mit seinem Solo von der Mitte des Platzes läuft er durch die Einheit Abwehr und passt auf Tobias Marz, der aus Nahdistanz Einheits Keeper Niklaas Seifarth keine Chance lässt (25.). Der kassiert damit den ersten Gegentreffer in einem Punktspiel in dieser Saison. Und es sollte nicht der letzte bleiben. Einen Fernschuss von Alexander Kraatz kann Seifarth parieren, doch dann ist es erneut Tobias Marz, der trifft. Jerome Ehweiner verlängert einen Ball im Einheit-Strafraum per Kopf auf Marz, der die Einladung gerne annimmt - 2:0 für Klosterfelde.


Lieferten sich beim Barnim-Derby auf dem Sportplatz am Wasserturm harte Gefechte an der Außenlinie: Unions Jeremy Franke (l.) und Einheits Abwehr-Stratege Patrick Töpfer ©Lutz Weigelt

Von Einheit ist zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu sehen. Der Gastgeber bekommt keinen Zugang zum Spiel, reibt sich an der gut stehenden Hintermannschaft der Klosterfelder auf, in der es wieder Patrick Leutloff ist, der für Ruhe sorgt und die Ideen nach vorne.

Nach der Pause scheint es zunächst, als gehe es so weiter. Schon der erste Spielzug bringt fast das 3:0. Tobias Marz setzt sich an der Außenlinie durch bis in den Einheit-Strafraum, entscheidet sich dann aber, nicht selber zu schießen, sondern auf den mitgelaufenen Paul Röwer abzulegen, aber der hat keine Chance, an den Ball zu kommen.

Doch dann die 57. Minute. Ecke Patrick Töpfer, Julian Graf trifft - nur noch 1:2. Einheit wittert Morgenluft. Da geht noch was. Klosterfelde wirkt plötzlich unsicher, die Abwehr wackelt gehörig. Gegen eine Mannschaft wie Einheit rächt sich das. Und zwar nur vier Minuten später. Ein langer Ball segelt in den Klosterfelder Strafraum, Maximilian Walter nimmt Maß und versenkt das Leder unter der Querlatte: 2:2 - alles ist wieder offen.

Jetzt spielt wieder nur eine Mannschaft, und zwar Einheit. Plötzlich ist das Team von Nico Thomaschweski da - und wie. Klosterfelde dagegen angeschlagen, verunsichert. Doch mitten in die Bernauer Sturm- und Drang-Phase dann das: Unions Trainer Christian Gehrke wechselt den angeschlagenen Jeremy Franke aus gegen Paul Kahler. Der läuft bei der ersten Ballberührung an der Linie entlang, schickt Paul Röwer, der goldrichtig steht und zum 3:2 für die Gäste einschiebt.

Die letzten Minuten sind nichts für schwache Nerven. Die Luft im Klosterfelder Strafraum brennt. Dann eine strittige Entscheidung. Der Schiedsrichter will ein Foulspiel von Unions Martin Wenzeck im Strafraum gesehen haben und zeigt auf den Punkt. Doch nach einer kurzen Diskussion mit dem Linienrichter nimmt er seine Entscheidung zurück. Es bleibt beim am Ende knappen 3:2.



Freude in Rot: Unions Spieler feieren nach dem Sieg. ©Lutz Weigelt

"Über die gesamten 90 Minuten waren wir das bessere Team, daher geht der Sieg in Ordnung", so Union-Trainer Christian Gehrke. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe von zwei Mannschaften, die ganz unterschiedliche spielerische Ansätze haben. Aber jetzt wird es in der Tabelle nochmal spannend." Sein Kollege Nico Thomaschewski: "Glückwunsch an Klosterfelde zum Sieg. Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, haben keinen Draht zum Spiel gefunden. Die zweite Hälfte haben wir sehr gut gespielt, machen einen dummen Fehler und das war's dann." In 14 Tagen warten auf Einheit gleich der nächste Derby-Gegner: FSV Bernau.

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Aufrufe: 05.10.2015, 06:35 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor